Oos (Gerolstein)
Oos ist der westlichste Stadtteil sowie ein Ortsbezirk der Stadt Gerolstein in der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel von Rheinland-Pfalz.
Oos Stadt Gerolstein | ||
---|---|---|
Einwohner: | 202 (Mai 2018)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1973 | |
Postleitzahl: | 54568 | |
Vorwahl: | 06558 | |
Lage von Oos in Rheinland-Pfalz | ||
Oos (2020) |
Geographie
Der Stadtteil Oos liegt etwa sieben Kilometer nordwestlich der Kernstadt Gerolstein im Tal des Oosbach, eines Zuflusses der Kyll.[1] Die Gemarkungsgrenze bildet im Westen und Süden gleichzeitig die Kreisgrenze zum benachbarten Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Zum Ortsbezirk Oos gehört auch der Wohnplatz Sonnenhof.[2]
Nachbarorte sind der Gerolsteiner Stadtteil Müllenborn im Westen, sowie die Ortsgemeinden Büdesheim im Süden, Schwirzheim im Südwesten, Duppach im Nordwesten und Kalenborn-Scheuern im Norden.
Geschichte
Bereits in römischer Zeit befand sich im Bereich der heutigen Orte Büdesheim und Oos die an der Römerstraße Trier–Köln gelegene Pferdewechselstation Ausava, von der sich der Name Oos herleiten könnte.[1]
Im 18. Jahrhundert war Oos dem Amt Prüm des Kurfürstentums Trier zugeordnet. Im Jahr 1784 wurden im Ort 18 Wohnhäuser verzeichnet.
Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Saardepartement, Arrondissement Prüm. Nach der Niederlage Napoleons kam Oos 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Das Dorf war dem Kreis Prüm zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Oos innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Bei der Zusammenlegung der bisherigen Landkreise Bitburg und Prüm im Rahmen der Kreisreform, die am 7. November 1970 in Kraft trat, wurden einige Gemeinden, darunter auch Oos, abweichend dem Landkreis Daun zugeordnet.[3] Am 1. Dezember 1973 wurde die bis dahin eigenständige Ortsgemeinde Oos mit zu diesem Zeitpunkt 188 Einwohnern nach Gerolstein eingemeindet.[4]
Politik
Oos ist gemäß Hauptsatzung einer von neun Ortsbezirken der Stadt Gerolstein. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde. Der Ortsbezirk wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[5]
Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.[6]
Knut Wichmann wurde am 5. September 2019 Ortsvorsteher von Oos. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl dem Ortsbeirat, der sich einstimmig für Wichmann entschied.[7][8]
Wichmanns Vorgänger Horst Lodde hatte das Amt seit 2014 ausgeübt.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[10]
- Katholische Filialkirche St. Rochus, zweischiffiger neuromanischer Bau (1906/07), romanischer Westturm (1682)
- Wegekreuz (bezeichnet 1619), westlich des Ortes
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch Oos führt die Kreisstraße 84, die eine zusätzliche Querverbindung zur parallel zum Oosbach verlaufenden Landesstraße 24 (L 24) und der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden L 10 bildet.
Durch die Buslinie 466 wird Oos Montags bis Samstags im 2 Stundentakt mit Gerolstein (via Müllenborn) und Prüm (via Duppach – Schwirzheim und Weinsheim) angebunden.
Mit Stand 2021 ist der Ort mit 6 Mbit/s via Kupfer (ADSL) an das Internet angeschlossen, es erfolgt ein Ausbau von Glasfaser ans Haus (FTTH).
Weblinks
Einzelnachweise
- Über Oos. Stadt Gerolstein, abgerufen am 17. März 2021.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 109 (PDF; 1 MB).
- Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 150 (PDF; 2,8 MB).
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 177 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Hauptsatzung der Stadt Gerolstein vom 11. März 2020. § 2 Ortsbezirke. Stadt Gerolstein, abgerufen am 17. März 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Oos. Abgerufen am 17. März 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile. Abgerufen am 17. März 2021.
- Konstituierende Sitzung des Ortsbeirates Oos. Stadt Gerolstein, 7. September 2019, abgerufen am 17. März 2021.
- Gruppenbild mit Max und Moritz. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 16. September 2014, abgerufen am 17. März 2021.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021, S. 21 f. (PDF; 4,6 MB).