Strudeltopf
Ein Strudeltopf (auch Strudelloch) ist eine durch Fließwasser in Festgestein erodierte trichterförmige Aushöhlung (Kolk). Dieser Erosionsprozess findet in der Natur überall statt, wo Wasser in Wildbächen, Klammen, Canyons oder Gletschern fließt.[1]
Erosionsprozess
Das in Gesteinsspalten eindringende Wasser erodiert das Gestein und es entstehen Hohlformen, die das darin abstürzende Wasser mit den mitgeführten Gesteinsbruchstücken und Sand ausweitet. Durch Bildung von Strudeln und Wasserwalzen wird dieser Erosionsprozess verstärkt. Es entstehen trichter- oder kesselförmige Hohlformen, die Durchmesser von wenigen Dezimetern bis zu mehreren 100 Metern erreichen.[2]
Im Gletschereis sind durch das Schmelzwasser diese Erosionsprozesse häufig anzutreffen. Das in Gletscherspalten mit hoher Fließgeschwindigkeit eindringende Schmelzwasser bildet mit dem mitgeführten Sand und Kiespartikeln Gletschermühlen aus, die sich zu Gletschertöpfen ausweiten und bis zum Grund des Gletschers reichen können.
Die Stärke des Erosionsprozess ist auch von der Härte der Steine abhängig, die im Strudeltopf herumgewirbelt werden. Sind diese härter als das umgebende Gestein und bleiben sie über längere Zeit im Strudeltopf, dann werden sie nach und nach kugelig geschliffen.
Gletschergarten Luzern
Im Gletschergarten Luzern der Schweiz (Museum) befinden sich typisch geformte Gletschertöpfe, die sich im 20 Millionen Jahre alten Gletscher ausgebildet haben. Die 32 Kessel sind bis zu 8 m breit und 9 m tief.[3]
Siehe auch
- Gumpe – kolkähnlicher Strudeltopf am Fuß von Wasserfällen
- Gletschertopf – kolkähnlicher Strudeltopf am Fuß von Gletschermühlen
- Windkolk – durch starke, gleichartige Winde gebildeter Kolk im Schnee
Weblinks
Einzelnachweise
- Kolke - Strudellöcher - Strudeltöpfe
- Strudeltopf, Mineralienatlas - Fossilienatlas.
- Gletschergarten Luzern