Oberbank
Die Oberbank AG ist eine Regionalbank mit Sitz in Linz und gehört zu der 3-Banken-Gruppe.
Oberbank AG | |
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Staat | Österreich |
Sitz | Untere Donaulände 28 4020 Linz |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | AT0000625108 |
Bankleitzahl | 15000[1] |
BIC | OBKLAT2LXXX[1] |
Gründung | 1. Juli 1869 |
Website | www.oberbank.at |
Geschäftsdaten 2020[2] | |
Bilanzsumme | 24,43 Mrd. EUR |
Einlagen | 2,66 Mrd. EUR |
Kundenkredite | 17,26 Mrd. EUR |
Mitarbeiter | 2.168 |
Geschäftsstellen | 176 |
Leitung | |
Vorstand | Franz Gasselsberger, Josef Weißl, Florian Hagenauer, Martin Seiter |
Geschichte
Das Bankhaus entwickelte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts aus dem Handelsgeschäft der alteingesessenen Linzer Schiffmeisterfamilie Scheibenpogen. Seit ca. 1650 kann daher von einem Bankhaus gesprochen werden. Im 19. Jahrhundert ging es an den Eidam (Schwiegersohn) des vormaligen Linzer Bürgermeisters Johann Michael Scheibenpogen (II), Josef Planck und hieß J. M. Scheibenpogens Eidam. Josef Plancks 1844 geadelte Nachfahren, Planck von Planckburg, wandelten die Privatbank 1869 in eine Aktiengesellschaft um, die „Bank für Oberösterreich und Salzburg“.
In den 1930er Jahren wurden die drei Regionalbanken „Bank für Oberösterreich und Salzburg“ (heute „Oberbank“), „Bank für Kärnten AG“ (heute „BKS Bank AG“) und „Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft“ („BTV“) von der Creditanstalt (CA) in Wien übernommen. Die CA erhielt 1933 durch die Ausgabe neuer Aktien die Mehrheit an der Oberbank.
1952 wurden je ein Drittel des Aktienbesitzes der CA an die 3 Banken Oberbank, Bank für Kärnten und Steiermark und Bank für Tirol und Vorarlberg übergeben. Aufgrund der gemeinsamen Geschichte und der ähnlichen Unternehmenskulturen hat sich aus der ursprünglich nur kapitalmäßigen Verflechtung von Oberbank, BKS, BTV bis heute eine enge und besonders freundschaftliche Zusammenarbeit entwickelt, die seit 1997 im gemeinsamen Auftritt als „3-Banken-Gruppe“ ihren Ausdruck findet.
Der Börsengang der Oberbank, der BKS und der BTV am 1. Juli 1986 war der wichtigste Schritt zur Absicherung der Unabhängigkeit. Eine große Anzahl von Aktionären war die Voraussetzung dafür, dass sich die Banken dauerhaft aus dem Einfluss der CA lösen und eine eigenständige Strategie verfolgen konnten.
Aktionärsstruktur
Heutige Aktionärsstruktur nach Stimmrechten per 31. Dezember 2020:[3]
- Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck (16,15 %)
- BKS Bank AG, Klagenfurt (14,79 %)
- Wüstenrot Wohnungswirtschaft reg. Gen.m.b.H., Salzburg (4,50 %)
- Generali 3 Banken Holding AG, Wien (1,62 %)
- Mitarbeiter (4,15 %)
- CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wien (23,76 %)
- UniCredit Bank Austria AG, Wien (3,41 %)
- Streubesitz (31,62 %)
Kennzahlen und Berichte
Die Oberbank war von der Finanzkrise ab 2007 auch in den schwierigen Jahren 2008 und 2009 weniger betroffen als andere Institute und musste in dieser Zeit keine staatliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Basisdaten (Stand 31. Dezember 2020, im Vergleich zu 2019)[4]
- Bilanzsumme: 24.432,9 Mio. Euro (+7,0 %)
- Jahresüberschuss vor Steuern: 167,5 Mio. Euro (−39,4 %)
- Jahresüberschuss nach Steuern: 123,5 Mio. Euro (−42,8 %)
- Mitarbeiterstand: 2.168 (+18)
- Eigenkapital: 3.038,9 Mio. Euro (+2,6 %)
Oberbank International
Die in den 1970er-Jahren gewährte Niederlassungsfreiheit für Banken erlaubte es der Oberbank, ihr Einzugsgebiet auch außerhalb ihrer ursprünglichen Region Oberösterreich/Salzburg auszudehnen. Seit 1985 ist die Oberbank mit eigenen Filialen in Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich, Wien, Burgenland und in Bad Aussee im steirischen Salzkammergut vertreten. Seit 1990 ist die Oberbank auch in Bayern, seit 2004 in Tschechien, und seit 2007 in Ungarn[5] tätig. 2009 erfolgte der Markteintritt in der Slowakei, 2015 wurde eine erste hessische Filiale in Darmstadt und im thüringischen Erfurt eröffnet.[6] 2018 gab es bereits 4 Filialen in Baden-Württemberg. 2019 erfolgte der Eintritt in die beiden Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie im April 2021 in Berlin Brandenburg mit der Eröffnung einer Filiale in Potsdam.
Auszeichnungen
2007 erhielt die Oberbank beim Format-Bankentest den Titel „bestes Institut“.[7]
2009,[8] 2010,[9] 2014[10] und 2016[11] wurde die Oberbank mit dem Recommender Award des Finanz-Marketing Verbandes Österreich (FMVÖ) ausgezeichnet. Die Awards zeigen, dass die Oberbank besonders oft von den eigenen Kunden weiterempfohlen wurde.
2011 wurde die Oberbank mit dem dreijährigen Grundzertifikat Audit „berufundfamilie“ ausgezeichnet, das im September 2014, 2017 und 2020 für weitere drei Jahre verlängert wurde.[12] Dieser Audit wird an Unternehmen verliehen, die Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie anbieten.
Am 6. Februar 2013 wurde der Oberbank als einziger Bank in Oberösterreich das BGF-Gütesiegel 2013–2015 verliehen. Dieses Gütesiegel erhalten jene Betriebe, die betriebliche Gesundheits-Förderung nach den Kriterien des österreichischen Netzwerkes „Betriebliche Gesundheitsförderung“ realisiert haben. Mit der Verleihung dieses Gütesiegels wurden vor allem die Initiativen, des Gesundheitsprojekts „Aktie Gesundheit“ prämiert. Im Jahr 2016 wurde der Oberbank zum zweiten Mal in Folge das BGF-Gütesiegel verliehen. 2019 erhielt die Oberbank erneut das Gütesiegel (2019–2021).[12]
Im Jahr 2019 erhielt die Oberbank vom Fachmagazin „Börsianer“ die beiden Auszeichnungen „Beste Bank in Österreich“ sowie „Beste Universalbank in Österreich“.[13]
2020 wurde die Oberbank mit dem Nachhaltigkeitspreis der Wiener Börse ausgezeichnet. Beurteilt werden dabei die ökologischen und gesellschaftlichen Leistungen der an der Wiener Börse gelisteten Unternehmen.[14]
Kritik
Ende 2008 kam Kritik an der Oberbank auf, nachdem sie im Zuge der Finanzkrise Schweizer-Franken-Darlehen (aufgrund einer Vereinbarung mit den Kunden) in Euro-Kredite konvertiert hatte, was bei einzelnen Kreditnehmern zu Verlusten führte. Aufgrund einer Mahnung des Verein für Konsumenteninformation (VKI) änderte die Bank ihre Handlungsweise und bot Kreditnehmern an, wieder in Fremdwährungskredite zurückzuwechseln.[15] Diese Vorgangsweise wurde auch vom Konsumentenschutz gut geheißen.[16]
Literatur
- Karl von Planck: Die Planck von Planckburg und die Scheibenpogen, Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Linz Gestalter und Gestalten. Schriftenreihe Erbe und Sendung, Linz 1943.
Weblinks
Einzelnachweise
- Abfrage für BLZ 15000. In: SEPA-Zahlungsverkehrs-Verzeichnis der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). (Neuladen des Browsers erforderlich.)
- Geschäftsbericht 2020. In: oberbank.at. Abgerufen am 17. Januar 2021.
- Aktionärsstruktur. In: oberbank.at. Abgerufen am 17. Januar 2021.
- Kennzahlen und Berichte. In: oberbank.at. Abgerufen am 17. Januar 2021.
- Budapest Zeitung :: Mit Bedacht wachsen. In: www.budapester.hu. Abgerufen am 29. Juni 2016.
- Oberbank öffnet Tür in drei neue Bundesländer. WirtschaftsBlatt Medien GmbH, 21. August 2014, archiviert vom Original am 8. Januar 2015; abgerufen am 8. Januar 2015.
- Format-Bankentest 2007
- http://www.ots.at/anhang/OTS_20090529_OTS0175.pdf
- http://www.leadersnet.at/biz-talks/519,recommender-award-2010.html
- http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140527_OTS0023/fmvoe-recommender-award-2014-kundenzufriedenheit-in-der-finanzbranche-steigt-wieder-anhaenge
- http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160527_OTS0006/10-jahre-fmvoe-recommender-wir-sollten-ein-bisschen-frecher-werden-anhaenge
- Auszeichnungen. In: oberbank.at. Abgerufen am 17. Januar 2021.
- Auszeichnungen Börsianer: Oberbank als „Beste Bank in Österreich 2019“ und „Beste Universalbank in Österreich 2019“. In: oberbank.at. Abgerufen am 17. Januar 2021.
- Nachhaltigkeitspreis der Wiener Börse. In: oberbank.at. 23. Juni 2020, abgerufen am 17. Januar 2021.
- http://www.verbraucherrecht.at/development/typo/test/index.php?id=807
- https://archive.md/20130725130652/http://www.bmask.gv.at/cms/site/index_presseaussendung.html?doc=CMS1239091310946