Nittendorf

Nittendorf ist ein Markt im oberpfälzischen Landkreis Regensburg in Bayern.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Regensburg
Höhe: 416 m ü. NHN
Fläche: 33,45 km2
Einwohner: 9286 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 278 Einwohner je km2
Postleitzahl: 93152
Vorwahl: 09404
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 75 175
Marktgliederung: 27 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Am Marktplatz 3
93152 Nittendorf
Website: www.nittendorf.de
Erster Bürgermeister: Helmut Sammüller (Freie Wähler)
Lage des Marktes Nittendorf im Landkreis Regensburg
Karte
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Seit dem 20. Jahrhundert entwickelte sich die 2003 zum Markt erhobene Gemeinde zu einer bedeutenden Wohngemeinde.

Geografie

Ortsansicht mit Pfarrkirche St. Katharina

Geografische Lage

Nittendorf liegt 15 km westlich von Regensburg zwischen Schwarzer Laber und Naab im östlichen Ausläufer des Fränkischen Jura.

Gemeindegliederung

Es gibt 27 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte

Der urkundlich älteste Ort der Gemeinde ist Etterzhausen, das bereits im 9. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Die meisten anderen Ortsteile gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Die Orte Nittendorf und Etterzhausen wurden im Dreißigjährigen Krieg schwer verwüstet. In Eichhofen und Schönhofen gab es lange Zeit Hammerwerke zur Erzverarbeitung.

Die heutige Gemeinde Nittendorf entstand am 1. Juli 1972 im Zuge der Kommunalen Gebietsreform durch Zusammenlegung der Gemeinden Eichhofen (im Jahr 1945 oder 1946 um Gebietsteile von Rothenbügl vergrößert), Etterzhausen, Haugenried, Nittendorf und Schönhofen.[4] Am 12. November 2003 wurde Nittendorf zum Markt erhoben. Zum 1. Januar 2014 wurde ein Teil des aufgelösten gemeindefreien Gebietes Pielenhofer Wald rechts der Naab eingemeindet.[5]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 6558 auf 9277 Einwohner bzw. um 41,5 %.

Politik

Neues Rathaus Nittendorf

Gemeinderat

aktuelle Sitzverteilung im Marktgemeinderat Nittendorf (15. März 2020)
Insgesamt 20 Sitze

Freie Wähler einschließlich FW-UWG Nittendorf.

Der Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern.

Marktgemeinderatswahl 2020[6]
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
43,21
34,03
14,34
8,42
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Anmerkungen:
a Freie Wähler einschließlich FW-UWG Nittendorf
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Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Helmut Sammüller (Freie Wähler). Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 71,44 % der Stimmen wiedergewählt.[7] Vorgänger war Max Knott (CSU).

Wappen

Wappen des Marktes Nittendorf
Blasonierung: „In Rot über einem unterhalben goldenen Wasserrad ein schreitender silberner Widder.“[8]

Das Wappen wird seit 1974 geführt.

Partnergemeinden

Partnergemeinde ist Langenwang in der Steiermark.

Kultur

Baudenkmäler

Pfarrkirche St. Katharina Nittendorf

Die Kirche wurde 1730 durch das Kloster Prüfening errichtet. Der ältere Turm dürfte noch vom Vorgängerbau stammen. 1895 wurde die Kirche erweitert. Im Inneren sind eine Holzfigur von Maria auf der Mondsichel aus dem Jahr 1500, mehrere Grabsteine und Beichtstühle mit Akanthusschnitzereien bemerkenswert. Im Jahre 2012 wurde über dem Eingangsportal in einer Nische eine vom Burschenverein Nittendorf gestiftete Marienstatue aufgestellt.

Die zweigeschossige Anlage mit achteckigem Turm wurde 1590 vom damaligen Besitzer vom Etterzhausener Hans Siegmund von Erlbeck in seiner heutigen Form erbaut. Nach der Zerstörung durch Brand im Dreißigjährigen Krieg wurde es wiederaufgebaut. Im Jahre 1799 wurde es vom damaligen Besitzer Friedrich Freiherr von Dittmer erweitert. Seit 1858 ist es im Besitz der Familie Fromm.

Schloss Eichhofen

Das heute dreigeschossige, rechteckige Gebäude stammt aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts und wurde 1866 erweitert.

Das Haus Werdenfels ist ein Werdenfelser Gebirgshaus. 1906 wurde es auf einer Ausstellung in Nürnberg errichtet. Geller von Kühlwetter kaufte das Musterhaus, ließ es als Privatvilla nahe Eichhofen aufstellen und gab ihm seinen Namen. 1929 kaufte es die Diözesanpräsenz und nutzte es als Jugenderholungsheim. 1934 und 1935 wurde das Haus um zwei Kapellen erweitert und als Exerzitienheim genutzt. 1940 beschlagnahmte es die SS und verwendete es als Durchgangslager. Nach weiteren Nutzungen als Heim für kranke Umsiedler und danach als Säuglingsspital der Stadt Regensburg wurde es 1945 von den Amerikanern beschlagnahmt. Seit 1947 ist es wieder Exerzitienhaus.

  • Kirche in Schönhofen:

Schlichte mittelalterliche Kirche mit quadratischem Turm und Pyramidendach, Die Westwand besteht aus anstehendem Fels. Bemerkenswert ein Gedächtnisstein des Adelsgeschlechtes der Sauerzapf von 1708.

  • Bergleutkirchlein St. Nikolaus in Haugenried:

Die kleine romanische Kirche wurde um 1150 von Bergleuten erbaut, die in der Gegend Eisenerz abbauten. Die Mauern sind aus großen Quadern errichtet und einen Meter dick. Der Legende nach soll die Kirche vom heiligen Bonifatius geweiht worden sein.

  • Kapelle Maria zur Buche im Gemeindeteil Undorf:
  • Vom Grafenrieder Weg und seinen Querstraßen aus bietet sich den Spaziergängern ein schöner Blick über das untere Naabtal, über den gesamten nördlichen Teil der Stadt Regensburg und den nahegelegenen Keilberg. An klaren Tagen sind von dort auch einige Höhenzüge des Bayerischen Waldes erkennbar, zum Beispiel der 60 Kilometer entfernte Pröller.
  • Dorfkapelle St. Maria im Gemeindeteil Pollenried

Bodendenkmäler

Natur

  • Alpinensteig, Wanderweg durch Felsformationen des Fränkischen Jura mit Gipfelkreuz
  • Räuberhöhle bei Etterzhausen: Die 24 Meter lange und 7 Meter hohe Höhle bot wohl in vergangenen gefährlichen Zeiten den Bewohnern der Umgebung Schutz. Über der Höhle sind noch die Reste eines quadratischen Turms (genannt Hohes Haus) erhalten, der wohl als Beobachtungsturm diente.

Verkehr

Schulen

  • Grundschule in Nittendorf
  • Mittelschule in Undorf

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Alexandra Kassen (1923–2017, geboren im Ortsteil Undorf), Leiterin des Theaters Senftöpfchen in Köln

Personen in Verbindung mit Nittendorf

  • Hans Dorfner (* 3. Juli 1965), ehemaliger Fußballprofi, begann in Undorf mit dem Fußballspiel
Commons: Nittendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Nittendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
  3. Gemeinde Nittendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 573 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. www.regierung.oberpfalz.bayern.de
  6. https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375175/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_66_Gemeinde_Markt_Nittendorf.html
  7. https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375175/html5/Buergermeisterwahl_Bayern_67_Gemeinde_Markt_Nittendorf.html
  8. Eintrag zum Wappen von Nittendorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 6. August 2020.
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