Mintraching
Mintraching ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Regensburg | |
Höhe: | 335 m ü. NHN | |
Fläche: | 53,88 km2 | |
Einwohner: | 4833 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93098 | |
Vorwahl: | 09406 | |
Kfz-Kennzeichen: | R | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 75 170 | |
Gemeindegliederung: | 26 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Friedenstraße 2 93098 Mintraching | |
Website: | ||
Erste Bürgermeisterin: | Angelika Ritt-Frank (SPD) | |
Lage der Gemeinde Mintraching im Landkreis Regensburg | ||
Geografie
Nachbargemeinden
An Mintraching grenzen (von Norden im Uhrzeigersinn): Barbing, Pfatter, Riekofen, Aufhausen, Hagelstadt, Alteglofsheim, Köfering, Obertraubling und Neutraubling.
Gemeindegliederung
Es gibt 26 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Allkofen (Weiler)
- Auhof (Dorf)
- Aukofen (Weiler)
- Flickermühle (Einöde)
- Gengkofen (Weiler)
- Haidau (Einöde)
- Herzogmühle (Einöde)
- Jägerhaus (Einöde)
- Kleingilla (Weiler)
- Mangolding (Kirchdorf)
- Mintraching (Pfarrdorf)
- Moosham (Pfarrdorf)
- Neuallkofen (Siedlung)
- Neusengkofen (Einöde)
- Osten (Einöde)
- Rempelkofen (Einöde)
- Roith (Dorf)
- Rosenhof (Kirchdorf)
- Sankt Gilla (Einöde)
- Scheuer (Pfarrdorf)
- Scheuermühl (Einöde)
- Schwaighof (Weiler)
- Sengkofen (Kirchdorf)
- Siffkofen (Weiler)
- Tiefbrunn (Kirchdorf)
- Wolfskofen (Pfarrdorf)
Geschichte
Mintraching
Der Ort Mintraching wurde 768 als Muntrihhinga erstmals erwähnt. Es wurden jedoch hier auch Siedlungsspuren der ältesten Bauernkultur Mitteleuropas entdeckt. Bei der Herzogmühle wurden Spuren einer römischen Villa rustica gefunden. Es wurde von Bajuwaren besiedelt (die Endung -ing bedeutet, dass sich dort germanische Stämme dauerhaft niederließen). Gemäß Urkunden aus dem Jahre 1148 gehörte der Ort damals zum Kloster Niederaltaich. Das Kloster blieb bis zur Säkularisation 1803 wichtiger Grundherr im Ort.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Mangolding, Moosham (mit dem im Jahr 1946 eingemeindeten Ort Tiefbrunn[4]) und Sengkofen sowie Gebietsteile der Gemeinden Köfering (Scheuer, Scheuermühl) und Rosenhof eingegliedert.[5][6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3591 auf 4823 um 1232 Einwohner bzw. um 34,3 %.
Politik
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 haben von den 3904 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Mintraching, 2640 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 67,62 % lag.[7]
Bürgermeister
Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2014 Angelika Ritt-Frank (SPD).[8] Bei den Kommunalwahlen vom 15. März 2020 wurde diese mit 69,43 % der Stimmen wiedergewählt.[9]
Zeitraum | Name | Partei/Wählergruppierung |
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2008 bis 2014 | Kurt Senft | Freie Wähler |
ab 1. Mai 2014 | Angelika Ritt-Frank | SPD |
Wappen
Blasonierung: „Schild gespalten von Gold und Rot, vorn ein grüner Dreiberg im Schildfuß, hinten ein silberner Schrägbalken.“[10]
Das Wappen wird seit 1953 geführt. | |
Wappenbegründung: Das Wappen setzt sich aus den zwei Wappen der ehemaligen Grundherren von Mintraching zusammen. Das Hochstiftswappen, ein silberner Schrägbalken im roten Feld, leitet sich vom Bischof Sigirich von Regensburg ab und der grüne Dreiberg im goldenen Feld der Benediktiner von der Abtei Niederalteich. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- Die Ortsmitte Mintraching wird durch die Pfarrkirche St. Mauritius (erbaut Ende des 17. Jahrhunderts) und die Kapelle St. Leonhard (erbaut im Pestjahr 1713) geprägt. Die Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert besitzt eine klassizistische Ausstattung (Seitenaltäre von 1730) und eine Spiegeldecke. Neben dem Hochaltar jüngeren Datums stehen die Figuren des Heiligen Johannes Nepomuk und des Heiligen Franz Xaver aus der Barockzeit. Bemerkenswert sind auch die Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert. 1922 schuf der Maler Josef Wittmann einen Freskenzyklus.
- Im Pfingstwinkel nahe dem Ort befindet sich ein Pestgrab mit 43 Toten aus dem Pestjahr 1713.
- Die Wallfahrtskirche St. Maria in Scheuer aus der Zeit der Gotik besitzt eine Ausstattung aus Barock- und Rokokozeit.
Weitere Bauwerke und Bodendenkmäler
Verkehr
Der Bahnhof Mangolding liegt an der Bahnstrecke Regensburg–Passau. Er ist reiner Betriebsbahnhof: Die Züge halten nicht zum Ein- und Ausstieg.
Personen
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Xaver (Pater Willibald) Freymüller (1807–1890), Direktor des Gymnasiums in Kloster Metten
- Georg (Pater Moritz) Schrauf (1891–1974), Leiter der Landwirtschaftsschule in der Erzabtei St. Ottilien
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Johann Evangelist Brückl (1812–1882), Landwirt, Bierbrauer und Mitglied des Deutschen Reichstags
Literatur
- Herbert Folger: Mintraching. Dorf- und Pfarrgeschichte 768–1968 (= Festschrift zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Mintraching 768–1968). Kallmünz 1968
- Monika Seidel: Mintraching. Heimatgeschichte in Wort und Bild. Horb am Neckar 1998
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Mintraching in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
- Gemeinde Mintraching, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 555 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 658 und 659.
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 81–82, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 17,19 und 14).
- https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375170/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_66_Gemeinde_Gemeinde_Mintraching.html
- Begrüßung. Gemeinde Mintraching, abgerufen am 25. September 2020.
- https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375170/html5/index.html
- Eintrag zum Wappen von Mintraching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 6. August 2020.