Nitrylfluorid

Nitrylfluorid i​st eine chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er Nitrylverbindungen u​nd Fluoride. Sie w​urde 1905 zuerst v​on Henri Moissan synthetisiert u​nd 1929 d​urch Otto Ruff erstmals untersucht.[3]

Strukturformel
Allgemeines
Name Nitrylfluorid
Summenformel NO2F
Kurzbeschreibung

farbloses Gas m​it stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10022-50-1
EG-Nummer 233-021-0
ECHA-InfoCard 100.030.007
PubChem 66203
Wikidata Q2613976
Eigenschaften
Molare Masse 65,00 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig[1]

Dichte
  • 1,796 g·cm−3 (−72 °C)[1]
  • 1,924 g·cm−3 (fest)[1]
Schmelzpunkt

−166 °C[1]

Siedepunkt

−72,6 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Nitrylfluorid k​ann durch e​ine zweistufige Reaktion gewonnen werden. Zuerst w​ird eine Lösung v​on Distickstoffpentoxid i​n Nitromethan m​it Bortrifluorid u​nd Fluorwasserstoff z​u Nitrylfluorborat umgesetzt. Dieses reagiert b​ei 240 °C m​it Natriumfluorid z​u Nitrylfluorid.[1]

Auch e​ine direkte Reaktion v​on Distickstoffpentoxid m​it Natriumfluorid i​st möglich.[4]

Ebenfalls möglich i​st die Darstellung d​urch Reaktion v​on Stickstoffdioxid m​it Fluor.

Eigenschaften

Bindungslängen und -winkel von Nitrylfluorid

Nitrylfluorid i​st eine a​ls Gas u​nd als Flüssigkeit farblose, i​m festen Zustand weiße, stechend riechende Verbindung, d​ie von Wasser hydrolysiert wird. Es reagiert m​it den meisten Metallen u​nd Nichtmetallen, s​owie heftig m​it Ethanol, Ether, Benzol u​nd Chloroform.[1]

Verwendung

Nitrylfluorid w​ird als Fluorierungs- u​nd Oxidationsmittel verwendet.[3]

Einzelnachweise

  1. Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 203.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. A. G. Sharpe: Advances in Inorganic Chemistry. Academic Press, 1983, ISBN 0-08-057876-4, S. 163 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 719.
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