Niederbettingen
Niederbettingen ist ein Stadtteil (Ortsbezirk) von Hillesheim im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz.
Niederbettingen Stadt Hillesheim (Eifel) | ||
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Höhe: | 385 m ü. NHN | |
Einwohner: | 270[1] | |
Eingemeindung: | 17. März 1974 | |
Postleitzahl: | 54576 | |
Vorwahl: | 06593 | |
Lage von Niederbettingen in Rheinland-Pfalz | ||
Niederbettingen (2016) |
Geographie
Der Ort liegt in der Eifel im mittleren Kylltal auf der rechten Uferterrasse des Flusses.
Die Nachbarorte von Niederbettingen sind im Nordosten der zweite Ortsbezirk Hillesheim-Bolsdorf, im Südosten der Ortsteil Dohm von Dohm-Lammersdorf, sowie im Nordwesten Oberbettingen.
Zum Ortsbezirk Niederbettingen gehört auch der Wohnplatz Bergfelder-Hof.[2]
Geschichte
Niederbettingen wurde erstmals 844 als villa bettinga urkundlich erwähnt. Das Dorf gehörte in der Feudalzeit dem Grafen von Manderscheid.[3]
Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 gehörte Niederbettingen zum Saardepartement, Kanton Gerolstein, Mairie Hillesheim.
Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die Region an das Königreich Preußen, Niederbettingen wurde 1816 dem neu errichteten Kreis Daun im Regierungsbezirk Trier zugeordnet und von der Bürgermeisterei Hillesheim verwaltet.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Niederbettingen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Am 17. März 1974 wurde die bis dahin selbstständige Ortsgemeinde Niederbettingen mit zu diesem Zeitpunkt 225 Einwohnern nach Hillesheim eingemeindet.[4]
Politik
- 1660
- 1666
Der Stadtteil Niederbettingen ist gemäß Hauptsatzung einer von zwei Ortsbezirken der Stadt Hillesheim. Er wird politisch von einem Ortsvorsteher vertreten, während auf die Bildung eines Ortsbeirats verzichtet wurde.[5] In der neuen Fassung der Hauptsatzung vom 7. August 2019 ist zukünftig die Bildung eines Ortsbeirats mit drei Ratsmitgliedern vorgesehen.[6]
Rainer Linden wurde am 7. August 2019 Ortsvorsteher von Niederbettingen.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 86,26 % für fünf Jahre gewählt worden.[8]
Lindens Vorgänger als Ortsvorsteher war René Blum.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz sind folgende Kulturdenkmäler genannt:[9]
- Katholische Pfarrkirche Herz-Jesu, neuspätromanische Basilika (1897), ein „Eifeldom“, sowie der Kirchhof, Mühlenweg 2
- Umfassungsmauerreste der hochmittelalterlichen ehemaligen Wasserburg
- Fachwerkscheune, teilweise Bruchstein, wohl aus dem 18. Jahrhundert, Burgring 7
- Hofanlage, barockes Wohnhaus, entstanden um 1780/90, Gartenweg 1
- Ehemalige Mühle (?), Krüppelwalmdachbau, entstanden um 1800, Mühlenweg 4
- Wegekreuze aus dem 17. und 18. Jahrhundert im Ort (zwei) und der Gemarkung (drei)
Wirtschaft und Infrastruktur
Niederbettingen liegt an der Kreisstraße 47, die in nordwestlicher Richtung nach Oberbettingen führt und im Südosten in die Landesstraße 29 mündet, die Gerolstein-Bewingen und Dohm-Lammersdorf verbindet.
Zwischen dem Ort und der Kyll verläuft die Eisenbahnstrecke Köln – Trier, der nächste Bahnhof liegt rund 1,5 km entfernt in Oberbettingen.[1]
Persönlichkeiten
- Johann Adam Rüppel (1864–1930), Baumeister und Architekt, erbaute die Herz-Jesu-Kirche
- Matthias Weber (1928–2006), Hochschullehrer und Heimatforscher, lebte in Niederbettingen
Literatur
- Matthias Weber: Hillesheim-Niederbettingen : Heimatbuch. Hrsg.: Stadt Hillesheim. Stadtverwaltung, Hillesheim 2003, ISBN 978-3-00-012792-2, S. 633.
- Matthias Weber: Katholische Pfarrkirche Herz-Jesu in Hillesheim-Niederbettingen und ihre Kapellen (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. [Hrsg.]: Rheinische Kunststätten. Band 431). Neusser Dr. und Verl., Neuss 1998, ISBN 3-88094-833-X, S. 23.
Einzelnachweise
- Niederbettingen. Heimatverein Niederbettingen e.V., abgerufen am 4. November 2020.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 110 (PDF; 2,6 MB).
- Eintrag zu Erste Erwähnung als villa bettinga in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 2. April 2021.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 179 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Bekanntmachung der Wahlleiter über die Einreichung von Wahlvorschlägen. Abschnitt III, Wahlen der Ortsbeiräte. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 8/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 22. Februar 2020, abgerufen am 4. November 2020.
- Neufassung der Hauptsatzung der Stadt Hillesheim vom 7. August 2019. (PDF) Verbandsgemeinde Gerolstein, abgerufen am 4. November 2020.
- Rainer Linden: Neuer Ortsvorsteher Rainer Linden wurde in sein Amt eingeführt und vereidigt. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 33/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 4. November 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 4. November 2020 (siehe Daun, Verbandsgemeinde, 21. Ergebniszeile).
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021, S. 25 f. (PDF; 4,6 MB).