Neubaufahrzeug
Der Panzerkampfwagen Neubaufahrzeug („PzKpfw Nb.Fz.“) war ein deutscher Panzertyp, der in den Jahren 1934/35 im Deutschen Reich unter Umgehung der Auflagen des Versailler Vertrages gebaut wurde. Die Fahrzeuge wurden nach Tests des Vorläuferpanzers Großtraktor bei Kama (Sowjetunion) entwickelt. Der Name diente der Verschleierung des Rüstungsprojekts ebenso wie der Begriff Landwirtschaftlicher Schlepper „LaS“ oder auch „Großtraktor“. Es wurden lediglich fünf Fahrzeuge hergestellt.
Neubaufahrzeug | |
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Neubaufahrzeug Nr. 10 in Lillehammer in der Wiesesgate zwischen 21. und 25. April 1940 | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 6 |
Länge | 6,65 m |
Breite | 2,90 m |
Höhe | 2,90 m |
Masse | 23,41 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Front: 20 mm Seite: 13 mm Heck: 13 mm Turm: 15 mm rundum |
Hauptbewaffnung | 1 Haubitze 10,5 cm (NbFz VI) oder 1 Kanone 7,5 cm L/24 (NbFz V) mit je 75 Schuss |
Sekundärbewaffnung | 1 3,7-cm-KwK 36 L/46,5 mit 37 Schuss 5 MG 7,92 mm mit insgesamt 6000 Schuss |
Beweglichkeit | |
Antrieb | BMWVa-12-Zylinder-Flugmotor ab Mitte 1937 Maybach HL108TR 213,29 kW (290 PS), zuvor 250 PS Dauerleistung |
Federung | Spiralfedern |
Geschwindigkeit | 30 km/h |
Leistung/Gewicht | 12,39 PS/t |
Reichweite | 120 km |
Entwicklung
Nach dem „Leichttraktor“ und dem „Großtraktor“ begann seit 1932 die geheime Entwicklung eines Kampfpanzers mit drei Türmen: Tarnbezeichnung „Haupttraktor“ und „Neubaufahrzeug“. Die Begriffe „Neubaufahrzeug“ und „Nb.Fz.“ wurden am 3. Oktober 1933 festgelegt. Nach 1935 nennen die Unterlagen die letzten 3 Panzer „Nb.Fz. verbessert“. Oberstleutnant Ernst Volckheim, Kommandeur der Panzertruppe 1940 in Norwegen, verwendete in seinem Bericht die Bezeichnung „Neubau-Panzerkampfwagen IV“. Im Kampfbericht werden sie „Panzer IV (Neba)“ genannt. Im Monatsheft Die Panzertruppe vom August 1939 wird zusätzlich die Bezeichnung „Geschützkampfwagen“ verwendet.
Zehn kleine Laufrollenwagen und vier Stützrollen bildeten das Laufwerk. Die Silhouette ähnelte dem Vickers Mark III A6E1 von 1929. Fotos von diesem Panzer wurden von Baillie-Stewart 1931 der deutschen Armee zugespielt und nicht, wie das Gericht behauptete, Unterlagen vom Independent. Die Panzer Nb.Fz. hatten Heckantrieb.
Im großen Drehturm war eine 7,5-cm-Kanone (Entwurf Rheinmetall, NbFz V bzw. „Entwurf A“, zwei gebaut, für später geplant 10,5-cm-Haubitze; Entwurf Krupp, NbFz VI bzw. „Entwurf B“, drei gebaut) untergebracht, koaxial dazu, beziehungsweise beim Rheinmetall-Entwurf darüber, eine 3,7-cm-Kanone. Die 3,7cm Kwk sollte gegen eine 5,0cm KWK austauschbar sein. Zwei kleinere MG-Türme standen vorn rechts und hinten links auf der Wanne. Der eckige Kampfturm wurde bei der F. Krupp Grusonwerk AG in Magdeburg-Buckau entwickelt. Alle Verhandlungen liefen über den Essener Krupp-Mutterkonzern. In die ersten beiden Panzer wurde zuerst der 12-Zylinder-BMW-Va-Flugmotor mit 250 PS Dauerleistung eingebaut. Nach Entwicklung der neuesten Maybach-Motoren (HL 108 und 120 TR, jeweils 12 Zylinder) mit ihren knapp 300 PS wurden diese eingebaut. Es waren Benzinmotoren, die mit 33er-Gemisch fuhren. Das Fahrgeräusch des Panzers entsprach somit etwa dem Panzer IV mit stärkerem Geräusch des Lüfters. Um einen gezielten Schuss abgeben zu können, musste der Panzer (wie auch die anderen damals) anhalten und auspendeln. Das dauerte ca. 30 Sekunden. Erst dann konnte er sicher treffen. Um mit den MG ins Ziel zu treffen, musste der Fahrer eine bestimmte Drehzahl einhalten (etwa 1100 Umdrehungen), da sonst die Karosse zu sehr vibrierte.
Die Panzer verfügten über eine Bordsprechanlage und das modernste Funkgerät (10-Watt-Langwellensender und Empfangsgerät) der Berliner C. Lorenz AG. Nach 1935 erhielten sie UKW-Funkgeräte.
Die erste Panzerübung fand im August 1935 in Munster statt. Daran nahmen die Leichttraktoren, Großtraktoren und auch die ersten beiden Neubaufahrzeuge teil. Auf Fotos sind die taktischen Nummern der PzKw zu erkennen: Leichttraktoren mit Dreißiger-Nummern, Großtraktoren mit Vierziger-Nummern und die Haupttraktoren (= Neubaufahrzeug) mit Fünfziger-Nummern. Das erste Nb.Fz. mit Rheinmetallturm trug die Nummer 051, die spätere Nr. 9 hatte die Nummer 054 und die spätere Nr. 10 trug die Nummer 055. Nb.Fz. Typ I hatte folglich die Nummer 052 und die spätere Nr. 8 besaß erst die taktische Nr. 053. Nr. 1 wurde zuerst mit einer Rahmenantenne hergestellt, die auf Filmaufnahmen von 1938 nicht mehr am Panzer zu sehen ist.
Die Fahrzeuge Nr. 8 und 9 wurden im Oktober 1937 in Putlos in Dienst gestellt. Der dritte Panzer wurde 1938 bei der Panzertruppenschule Wünsdorf/Zossen in Dienst gestellt. Ein Foto (mit Aufschrift „Zossen“) zeigt ihn in Dreifachtarnung mit der Nullseriennummer 055 zusammen mit einem Panzer GT Rheinmetall (Nr. 046). Er kam dann zum Panzerregiment 6 in Zossen. 1940 wurde die 6. Kompanie dieses Panzerregiments als 1. Kompanie der Panzerabteilung z.b.V.40 zum Einsatz nach Norwegen abgestellt.
Im Frühjahr 1939 wurde Nr. 8 in Berlin auf der 29. Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) vorgestellt. Es war der erste deutsche Kampfpanzer, welcher der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Nr. 8 und 9 wurden am 20. April 1939 bei der Geburtstagsparade für Adolf Hitler vorgeführt.
Kriegseinsatz
Unternehmen Weserübung 1940
1940 waren Nr. 8 bis 10 bei dem Unternehmen Weserübung in Norwegen im Kampfeinsatz. Sie gehörten zur Panzer-Abteilung z. b. V. 40 („Zug Horstmann“ bzw. „Kampfgruppe Horstmann“). Panzer 9 trug die Zusatzkennung „Z“ und 10 die Zusatzkennung „R“ sowie den Spitznamen „Jumbo“. Der ganze Zug hatte den Spitznamen „Elefantengeschwader“ (siehe Aufschrift an Nr. 9 in Aalborg: „Grüße in die Heimat von 3 Elefanten im Geschwader“). Fotos zeigen die Panzerbesatzungen von Nr. 8 und 9 am 16. April 1940 im Hafen von Stettin am Ostkay. Am 17. April wurden sie vom Stabschef der Gruppe XXIO Oslo dringend angefordert. Sie trafen auf dem Transporter Buenos Aires unter dem Tarnnamen „Arche Noah 1“ mit dem MG Btl. 13 am 18. April 1940 im Osloer Hafen ein.[1] Entladung und Kampfeinsatz erfolgten am 19. April 1940. Die Panzer waren eher da als die Infanterie-Verstärkung und erhielten den Auftrag, zur Kampfspitze vorzustoßen. Der Einsatz erfolgte mit der 196. Infanterie-Division im Gudbrandsdal in Norwegen. Dabei wurde der Zug Horstmann, Schießschule Putlos, aufgeteilt: Die Panzer Nr. 8 und 9 wurden der Kampfgruppe Pellenghar zugewiesen, Nr. 10 der Kampfgruppe Fischer. Es war dem Stab bewusst, dass die Panzer nur bedingt sicher waren. Da in Norwegen jedoch keine panzerbrechenden Waffen erwartet wurden, setzte man sie ein, immer mit Bedacht, da bereits bei den ersten Gefechten Durchschüsse von Tankabwehrgewehren der Engländer (vor Tretten) aus kurzer Distanz auftraten.
Nr. 9 kam nicht zum Kampfeinsatz, da bereits am 22. April 1940 der linke mittlere Laufrollenwagen heiß lief. Ursache war die Überlastung bei der Umgehung der defekten Brücke bei Holt. Der Panzer wurde am Ortsausgang Mölv in Richtung Rings abgestellt. Außerdem hatte er durch den Abschleppvorgang (als Zugmaschine) den Motor überlastet mit einem nicht reparablen Motorschaden als Folge. Am 22. April 1940 wurde er gegen etwa 10:30 Uhr von der Panzerbergestaffel Oslo zum Bahnhof Mölv abgeschleppt.[2] Er stand noch am 24. Juni 1940, auf Güterwagen verladen, in einem norwegischen Hafen. Am 29. Juni 1940 wurde er im dänischen Aalborg abgeladen und anschließend nach Berlin zur Alkett (Altmärkische Kettenfabrik in Berlin-Borsigwalde) zur Reparatur gebracht. Im Dezember 1940 erhielt er einen Notek-Tarnscheinwerfer.
Die Panzer Nr. 8 und 10 nahmen mit der 196. Infanterie-Division ab 22. April 1940 an den Kämpfen in Lillehammer und Elverum teil. Nr. 10 traf am 22. April 1940 erstmals direkt auf britische Truppen bei Balberg (7 km nördlich von Lillehammer).
Nr. 8 wurde bei dem Gefecht in Kvam eingesetzt. Ein im August 2018 aufgetauchtes Foto belegt, dass der Panzer am 25. April 1940, 800 Meter vor dem Ortseingang Kvam frisch aufmunitioniert wurde. Am Berghang schlugen oberhalb Kvam die ersten Artilleriegranaten ein. Aus britischen Frontberichten geht hervor, dass der Panzer am 25. April 1940, kurz nach 14 Uhr, feuernd auf der Hauptstraße in Kvam (heute Europastraße) gegen britische Infanteristen und drei Pak-Geschütze unter Corporal Stokes vorging. Auf Höhe Bahnhof an musste er an zwei Steinbarrikaden stoppen. Der Panzer erhielt einen Treffer am Rohrvorholer und konnte nicht mehr schießen. Laut Originalbericht des britischen Generals wurde Nr. 8 nach Abschuss eines PzKpfw I und PzKpfw II von einer 25-mm-Hotchkiss-Panzerabwehrkanone (Pak) durch die Geschützblende geschossen. Den Fahrer, Unteroffizier Lührig, traf ein weiterer Schuss schwer, so dass er in der Nacht verstarb. Feldwebel Faulhaber wurde gegen 22:30 Uhr von einer MG-Kugel in den Rücken getroffen und verstarb ebenfalls. Die Paks wurden unmittelbar danach von einem deutschen Granatwerfer vernichtet. Nr. 8 konnte nicht mehr repariert werden und wurde gesprengt. Eines seiner Leiträder und eine Laufrolle sind erhalten und heute im Museum Kvam, etwa an der Abschussstelle, zu sehen. Nr. 8 wurde am 1. Mai 1940 durch den zweiten gebauten Panzer von Rheinmetall (Nr. 7) ersetzt (angeliefert vom Truppentransporter Neidenfels). Er traf am 6. Mai 1940 in Oslo ein.
Nr. 10 nahm am 23. April 1940 an den Kämpfen in Tretten teil. So überrollte er an der Spitze einer kleinen Panzerkolonne (z. B. V.40) das Führungsfahrzeug einer flüchtenden britischen Fahrzeugkolonne (PKW). Am 27. April 1940 war Kampfpause, währenddessen der Panzer gewartet wurde. Nach britischen Quellen wurde er am 28. April 1940 bei den Kämpfen in Otta – 25 Kilometer nördlich von Kvam – eingesetzt.
Die drei Panzer kamen vor dem 7. Oktober 1940 zurück nach Deutschland. Nr. 9 ging wieder zur Panzertruppenschule nach Putlos. Nr. 2 und Nr. 10 wurden nach Heuberg zur Waffen-SS-Wiking abgegeben. Panzer Nr. 2 kam Ende November 1942 nach Berlin. Bei der Firma Alkett Betriebsteil Metallwerke Löwenberg AG war er auf dem Betriebsgelände am Gleis bei Halle 12 auf der Panzersammelstelle abgestellt. Er stand zwischen französischen, britischen und sowjetischen Beutepanzern. Alkett führte Tests mit den ausländischen Panzern durch, um Erkenntnisse für die deutschen Panzer zu gewinnen. Nr. 2 wurde verschrottet.
Nr. 10 war am geringsten von Ausfällen betroffen.
Das Exemplar Nr. 1 mit dem Rheinmetall-Turm wurde auf dem Truppenübungsplatz Putlos zu Ausbildungszwecken eingesetzt; Ein Fotodokument von 1939 zeigt den NbFz V bei Alkett in Borsigwalde. Die Rahmenantenne wurde bereits 1938 entfernt. Im April 1939 wurde dann ein stärkerer Motor eingesetzt. Der Panzer wurde massiv für Propagandazwecke vermarktet. (Farbzeichnung eines Amerikaners, mit Hitlerbild am Ende der Werkhalle, mit Girlande zum 50. Geburtstag.) Ein Jahr später wurde Nr. 1 als Basisfahrzeug für den neuen Brückenleger zusammen mit zwanzig Panzern BW II und IV ausgewählt. Am 19. April 1940 fand die Übung der neuen Brückenleger in Kummersdorf statt. Danach wurde der „Weichstahlpanzer“[3] nicht für den Fronteinsatz zugelassen.
Oberstleutnant Volckheim stellte in seinem zusammenfassenden Bericht fest, dass sich die Panzerkampfwagen IV Neubau ausgezeichnet beim Kampf im bergigen Gebiet bewährt haben. Ihre verschiedenen Waffen ermöglichten eine Rundumverteidigung. Auch seien die Panzer mit allen Wege- und Straßenverhältnissen gut zurechtgekommen. Allerdings sei es wünschenswert gewesen, wenn der Nachschub funktioniert hätte. So fehlte es wiederholt an Laufrollen, Keilriemen und Bremsbelägen.
Ostfront
Panzer Nr. 10 befand sich beim SS-Wiking-Panzergrenadierregiment 23 „Norge“. Ein Foto (jedoch mit Nr. 8 vor Kvam) trägt den schreibmaschinengeschriebenen Text „Kampf in Karpaten 1944“. Auf der Karte ist der Originalstempel dieser Einheit aufgedrückt. Nach Verlegung der Norge verblieb der Panzer für Polizeieinsätze im Raum Grenze Rumänien/Ukraine. Er wurde bei der sowjetischen Karpatenoffensive im Frühjahr 1944 zerstört.
Am 25. Januar 1945 wurde vom Seekommandanten Pommern von der 11. Landungs-Flottille dringend ein Neubaufahrzeug angefordert. Diese lag in Gdynia (Gotenhafen), der Stab saß bei Swinemünde südlich von Ahlbeck. Da der Panzer nicht gefechtstauglich war, wurde er zu einer 30-mm-Vierlinigsflak umgebaut. Er stand noch im Frühsommer 1945 in den Dünen bei Ahlbeck.[4]
Propagandaeinsatz und -wirkung
Das effektive Vermarkten der Neubaufahrzeuge in Oslo führte zu einer Überbewertung des Vorkommens dieser Panzer in der sowjetischen Propaganda. Einige Plakate und alle sowjetischen Panzererkennungs-Dienstvorschriften enthielten diese Panzer kurz vor Kriegsbeginn: mit Kruppturm und der Bezeichnung „Rheinmetall“. Die Internationale Automobilausstellung in Berlin 1939 sowie Presseveröffentlichungen und Farbpostkarten hatten den Eindruck vermittelt, dass Deutschland diese schweren Panzer bereits in Serie produzierte. Eine sowjetische Offiziers-Kommission, die Hitler im Frühjahr 1941 ausdrücklich eingeladen hatte,[5] sich über die deutsche Panzerproduktion zu informieren, war sehr verstimmt, dass man ihr nur die Panzer I bis IV gezeigt hatte, jedoch nicht die schweren Neubaufahrzeuge.
Mussolini war schwer begeistert von diesen Panzern. Nach der Parade 1939 ließ er einen an die NbFz angelehnten Panzer, den Ansaldo P40 entwickeln.
Sowjetische, britische und amerikanische Dienstanweisungen und Panzererkennungsvorschriften zeigten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die Neubaufahrzeuge. Neben der Bezeichnung Reinmetall bei den Sowjets taucht bei den Amerikanern auch die Typisierung Mark V und Mark VI auf. Bei ihnen wird noch 1946 in einem Militärartikel zur Panzerbekämpfung ein NbFz dargestellt.
Die Geschichte der Panzer ist vom gezeichneten Entwurf über das Holzmodell (Werksfoto bei Firma Rheinmetall – links neben dem Modell des Zugführerwagens) bis hin zum Einsatz in Norwegen außerordentlich gut fotografisch dokumentiert. Bis Januar 2022 sind 330 Fotografien bekannt, aber keine Aufnahmen vom Einsatz ab 1941 bis zur Vernichtung. Aus Norwegen gibt es Filmaufnahmen (im NS-Propagandafilm Kampf um Norwegen), schwarz/weiß in Kolonne (ca. 12 Sek.) sowie in Farbe bei einer Flußdurchquerung (ca. 6 Sek.). Beide zeigen je ein Neubaufahrzeug an der Spitze von jeweils vier Panzern I und II. Von Nr. 1 Rheinmetall gibt es ebenfalls eine kurze Filmsequenz: General von Brauchitsch steht auf dem Panzer und hält eine Ansprache vor den Arbeitern eines Rüstungsbetriebes im Jahre 1938.
Von den Panzern ist fast nichts mehr erhalten. Ein Leitrad mit einem Stück Kette und eine Laufrolle gibt es noch im Museum in Kvam/Gudbrandsdal in Norwegen zu sehen.
Technische Daten
- Gewicht: 23,41 t
- Länge/Breite/Höhe: 6,65 m/2,90 m/2,90 m
- Kettenbreite: 38 cm
- Bodenfreiheit: 45 cm
- Grabenüberschreitfähigkeit: bis 240 cm
- Kletterfähigkeit: bis 120 cm
- Steigfähigkeit: max. 30°
- Wattiefe: 80 cm
- Umwerfvermögen: Bäume 20–25 cm Durchmesser
- Panzerung (Weichstahl beim NbFz V):
- Front: 20 mm
- Seite: 13 mm
- Heck: 13 mm
- Turm: 15 mm rundum
- Motor: flüssigkeitsgekühlter Sechszylinder-Reihenmotor (Flugmotor BMW Va mit 250 PS Leistung), ab 1937 durch Zwölfzylinder-V-Motor Maybach HL 108 TR ersetzt (290 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
- Tankinhalt: 457 l
- Fahrbereich: 120 km
- Bewaffnung:
- 1 × Haubitze 10,5 cm (NbFz VI) oder 1 × Kanone 7,5 cm L/24 (NbFz V) mit 80 Granaten
- 1 × Kanone 3,7 cm L/46,5 mit 50 Granaten, 5 × MG 7,92 mm mit insgesamt 6000 Schuss
- Besatzung: 6
- Hersteller: Rheinmetall und F. Krupp Grusonwerk Magdeburg
Literatur
- Horst Scheibert: Deutsche Kampfpanzer in Farbe: 1934–1945; „Neubaufahrzeug“, Panzer I, Panzer II, Panzer III, Panzer IV, Panzer V „Panther“, Panzer VI „Tiger“ u. „Königstiger“, „Maus“. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1985, ISBN 3-7909-0239-X.
- Walter J. Spielberger: Die Motorisierung der Deutschen Reichswehr 1920–1935, S. 332–347 u. besondere Details in der Anlage: 9.19. Motorbuchverlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-87943-612-6.
- Spielberger/Doyle/ Jentz
Panzer IV und seine Abarten, Motorbuchverlag Stuttgart, 2019, ISBN 978-3-613-04170-7
- G. I. Penezko: Pisano na tanku. Nase vojsko, s. r. o., 2010, ISBN 978-80-206-1135-2. Achtung Missverständnis: Seine 4 vernichteten Rheinmetall-Panzer sind eindeutig Panzer IV mit 75 mm KWK (siehe Originalfotos Sitno/Ukraine).
- Panserkrig i Norge 1940. Heft Militaerhistorie Nr. 3/2015, Ares-Forlag Norwegen, ISSN 1894-8286.
- Werner Oswald: Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr. Motorbuchverlag, Stuttgart 1973, ISBN 3-87943-161-2.
- V. G. Tom Nielsen: Tyske Panzer under felttoget i Norge Del2: Panzerzug Horstmann & Neubaufahrzeuge, Mud and Snow. Historske Militaere Kjoretoyers Forening, 2007.
- Fred Koch: Funkgeräte in gepanzerten Fahrzeugen der Wehrmacht. Reihe Waffen-Arsenal. Bd. 178, Podzun-Pallas-Verlag, 1999, ISBN 3-7909-0669-7. Auch Skizze Nb.Fz. aus Artikel Wie erklärt man dem Funker die Ausbreitung der Sendeenergie, April 1939.
Zeitgenössische Quellen
Deutsche Quellen
- Reihe Kleine Kriegshefte Nr. 9, von Januar 1941, S. 6 u. S. 15 Fotos Pz NbFz Nr. 1
- Postkarte der Serie Internationale Automobilausstellung Berlin, 1939, NbFz Nr. 6
- Zeitschrift Der Pimpf vom Oktober 1939, Titelblatt, NbFz Nr. 2
- Zeitschrift Kriegsbücherei der deutschen Jugend. Heft 8, 1940, 2 Zeichnungen NbFz
- Liedpostkarte farbig: Panzerlied von Kurt Linde, 1941, mit NbFz
- Postkarte gemalt von Victor Mundorff, Chemnitz, Verlag Traditionspflege Berlin-Charlottenburg, 1940, mit NbFz
- Reklameanzeige in Zeitschrift Motor und Sport. 1941, Zeichnung NbFz (Kolbenhersteller)
- Blechschild Kolbenhersteller mit Traktor, links unten skizziert 2 NbFz
- Postkarte von Axster-Heudtlaß mit Porträt Pz.Soldat PzRgt6, 1940, mit NbFz
- Titelseite Buch: Friedrich Heiss: Der Sieg im Osten. 1943, 2 NbFz
- Gemälde „Panzer im Gefecht“ von Erich Cleff d. J., Berlin, Verlag E. Klinghammer, Berlin 1941
- Wochenzeitung Das Reich. Ausgabe Nr. 7 vom 7. Juli 1940 – Bild von Nr. 9 im Hafen Aalborg (Dänemark); Bildunterschrift: „Mit den Transportschiffen, die Truppen und Material nach Norwegen bringen, kommen auch reparaturbedürftige Waffen wieder in die Heimat, wie dieser schwere Panzerwagen, …“
- Zeitschrift Motor und Sport. Pößneck, Heft 28 vom 14. Juli 1940: gleiches Foto wie in Das Reich – hier unter der Rubrik „Riesenpanzer“, Fotobeschriftung im Kern wie oben, zusätzlich: „Ein Kampfwagen des ‚Elefantengeschwaders‘ … ein schwerer Panzer mit einem Gruß an die Heimat vom ‚Elefantengeschwader‘“; und Seite 27: Zeichnung des NbFz in Reklame-Anzeige des bekannten Kolbenherstellers m-k.
- Postkarte der Studentenvereinigung Absolvia Rosenheim 1941 mit Zeichnung eines NbFz (seitenverkehrt)
- Propagandaplakat (Aquarell) der Heeresgruppe A „von Kleist“ vom August 1942 in russischer Schrift – links oben: mehrere Neubaufahrzeuge (Führungspanzer mit Fahne) fahren durch die Steppe (seitenverkehrt gedruckt).
- Buch von Uli Huber: Kampf um Norwegen. 2. Ausgabe (Bild NbFz wurde entfernt gegenüber 1. Ausgabe), Herausgeber: OKW, Zeitgeschichtlicher Verlag Berlin, Oktober 1940, S. 106.
- Zeitschrift Die Wehrmacht vom 15. Februar 1939, S. 4: Großbild von NbFz Nr. 2 in Reichswehrtarnfarbe; Artikel Schrittmacher der Modernisierung –… Internationale Automobil-Ausstellung 1939.
- Zeitschrift Die Wehrmacht Nr. 12, Juni 1940: Gemälde mit drei Neubaufahrzeugen im Gefecht gegen Franzosen von Bernd Markowitz. Text dazu: „… rollende Festungen! …“
- Zeitschrift Neue Kraftfahrer-Zeitung Nr. 22, 30. Mai 1940, Stuttgart, Titelseite: Pz Nr. 1 in Werkhalle, Text: „Deutsche Panzerkampfwagen auf dem laufenden Band …“
- Ostpreußenblatt vom 25. April 1992, Folge 17, S. 10: Tagebuch des Seetransportchefs.
- Monatsschrift Die Panzertruppe, Heft 8/1939, S. 274 oben: Skizze eines NbFz, Verlag Mittler & Sohn, Berlin.
- Monatsschrift Die Panzertruppe, Heft 3/1939, S. 100 u S. 104: Foto NbFz 8 in Ausstellung IAA Berlin u. Nr. 2 in Munster, Verlag Mittler & Sohn, Berlin.
Britische Quellen
- Zeitung Picture Post vom 15. Juni 1940, Schematische Schnittzeichnung von NbFz
- London News: Hinweise zur Bekämpfung von Panzern, Zeichnung Three ways to deal with tanks 1940.
Amerikanische Quellen
- Panzererkennungsblatt Learn to recognize these vehicles: heavy tanks and self-propelled artillery. 1943, herausgegeben von der Führung der US-Streitkräfte
- Faltblatt Enemy tanks are vulnerable. 1943, Herausgeber US-Generalstab, 2 Abb. mit NbFz, gezeichnet von Noel Sickles
- Modell des Panzers Nr. 1 der US-Firma Framburg Models & Dale Model Company in Metallguss, Maßstab 1:36 für die Panzererkennung der US-Armee. Hergestellt Mitte 1940. Aufschrift: „Germ.Hvy.Tank Pz.KW-6“.
- Zeichnung des Kriegsberichters einer Propagandakompanie Erich Cleffs von 1941 (mit einem NbFz und zwei Pz II), verwendet in: AFV News, March 1971, Vol. 6 No. 2 der A Bi-Monthly Publication of the AFV Association.
- Karte der Flakstellungen Ahlbeck, Heringsdorf, Swinemünde 1945
Sowjetische Quellen
- Russisch-deutsches Militärwörterbuch 1941, Herausgeber: Sowjetischer Generalstab, Foto von Nr. 2
- Buch zur Panzererkennung, 1941, Herausgeber: Sowjetischer Generalstab, Foto von Nr. 8, 9 oder 10
- Broschüre zur Panzerbekämpfung, Herausgeber Rote Armee, Ausgabe 30. Juli 1942, Zeichnung und Fotomontage und Übersicht über deutsche Panzer inkl. französischer Beutepanzer in deutschen Diensten
- Panzererkennungsalbum, 1941, Herausgeber: Rote Armee, mit Dreiseitenansichten
- Propagandafilm Der Parteisekretär: Holzmodell von NbFz 1942
- Merkblatt zur Panzerbekämpfung mit Angabe der Abstände der einzelnen Waffen
- Faltblatt mit Panzerbüchse gegen NbFz von 1942
- Faltblatt 1942: Wie zerstört man faschistische Panzer. Zeichnung im Wintereinsatz
- Tass-Plakat mit Rittern 1242 und Kavallerie (links unten NbFz) von 1942
- Tass-Plakat Nr. 525 von September 1942: Neubaufahrzeuge werden von sowjetischen Bomben angegriffen
- Tass-Plakat Nr. 537 mit Soldaten bei Panzerbekämpfung – NbFz (mit etwas zu langem Rohr)
- Merkblatt Für unsere Panzersoldaten zur Bekämpfung der feindlichen Panzer vom 25. Juli 1942, Redakteur: Major A. F. Memelkin, Herausgeber: Verteidigungsabteilung des Volkskommissariats der UdSSR (drei Skizzen Nb.Fz.-Bekämpfung)
- Heft Bekämpfung der Panzer der Feinde. von 1941; Abb. 8: Ausschnitt Nr. 8 Oslo, Abb. 9: Seitenansicht Nr. 2 in Flecktarn, Abb. 10: Seiten und Frontansicht (Skizze)
- Wie erkenne ich die Panzer der Feinde. Autor: Major I. W. Schtrom, Kriegskommissariat der UdSSR, Redakteur: Oberstleutnant Bjalkowski; veröffentlicht 13. Juli 1941, Abb. 6 (Nr. 8 entnommen aus Foto Oslo) und Nr. 7 (Nr. 2 Seitenansicht in Tarnfarbe), auf S. 12 taktisch technische Angaben
- Briefmarke mit Nennwert 20 Kopeken von 1942: Russische Pak schießt auf zwei Neubaufahrzeuge.
- Briefmarke mit Nennwert 60 Kopeken von 1943: Fünf NbFz im Winter im Angriff gegen russische 28-mm-Panzerbüchsen (soll Panfilow-Verteidigung von Moskau zeigen – ist aber tatsächlich reine Propaganda; wurde 1963 durch eine neue Briefmarke mit zwei Panzern (soll evtl. PzIV darstellen) richtig gestellt).
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Siehe das Foto mit allen drei Panzern an den Fischhallen.
- Siehe dazu mehrere Fotos bei digitaltmuseum.no
- Bericht vom 31. Mai 1940
- siehe Karte der Flakstellungen Ahlbeck, Heringsdorf, Swinemünde
- siehe Heinz G. Guderian: Erinnerungen eines Soldaten. Motorbuch, 1194, ISBN 978-3-87943-693-4.