Nagato-Klasse
Die Nagato-Klasse (japanisch 長門型戦艦 Nagato-gata senkan) war eine Klasse von zwei Schlachtschiffen der Kaiserlich Japanischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Sie war nach dem Baustopp durch den Flottenvertrag von Washington 1922 die letzte japanische Schlachtschiffklasse, die in den folgenden 15 Jahren in Dienst gestellt wurde.
Künstlerische Darstellung der Nagato um 1944 | ||||||||||||||
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Entwicklungsgeschichte
Skagerrak
Die Kaiserlich Japanische Marine hatte bereits 1916 mit den Planungen für eine neue Klasse von Schlachtschiffen begonnen. Gestützt auf die Planungen von Admiral Yuzuru Hiraga, flossen bald nach deren Bekanntwerden auch die Erkenntnisse aus der Skagerrakschlacht von Juni 1916 in die Überlegungen mit ein. Die britische Queen-Elizabeth-Klasse sollte nun vom japanischen Entwurf übertroffen werden, und man entschloss sich daher, 40,6-cm-Geschütze zu verwenden. Die erstmalige Verwendung von so schweren Geschützen würde die bisherige Praxis von sechs Geschütztürmen, die man bei den Baureihen der Fusō-Klasse und der Ise-Klasse angewendet hatte, überflüssig machen; vier Türme mit je zwei Geschützen sollten als Hauptbewaffnung ausreichend sein. Das so eingesparte Gewicht und neuartige Maschinenanlagen sollten eine Geschwindigkeit von über 26 Knoten erlauben und die Nagato-Klasse zu einer der schnellsten Schlachtschiffklassen ihrer Zeit werden lassen.
Auch die Veränderungen im Bereich der Schutzsysteme, die aufgrund der Erfahrungen der Skagerrakschlacht bei Neuentwicklungen weltweit vorgenommen wurden, betrafen die japanischen Planungen, und das Konzept der „alles-oder-nichts“-Panzerung wurde durch zusätzliche Schutzmaßnahmen ergänzt. Anstatt ausschließlich die lebenswichtigen Bereiche der Schiffe durch dicke Panzerplatten zu schützen, konzentrierte man den Schutz zwar auch auf diese Systeme, nämlich die Munitionskammern und Maschinenräume im Rumpf und die Geschütztürme und den Kommandostand an Deck, segmentierte aber gleichzeitig die Maschinenräume, um im Schadensfall nicht sämtliche Antriebsanlagen durch eindringendes Meerwasser zu verlieren.
Washington
Während der Flottenkonferenz von Washington von November 1921 bis Februar 1922 wurde die Nagato-Klasse zum Eckpfeiler der japanischen Verhandlungsführung. Während Großbritannien auf eine Kaliberbeschränkung auf 15 inch (38,1 cm) drängte, bestand Japan, basierend auf der bereits fertiggestellten Nagato und der in der Endausrüstung befindlichen Mutsu, auf offiziell 16 inch (40,6 cm) (obwohl eigentlich 16,14 inch (41 cm) Geschütze verwendet wurden) und 35.000 Tonnen Wasserverdrängung.[1] Erst nach zähen Verhandlungen gelang es der japanischen Delegation unter Admiral Katō letztlich, die beiden Einheiten der Klasse zu behalten, wenn auch erst nach entsprechenden Zugeständnissen an die USA und Großbritannien[2], wobei letzteren das Behalten der HMS Hood (42.000 Tonnen) zugestanden werden musste.
Schiffe der Nagato-Klasse
Nagato
Die Nagato wurde im August 1917 von der Marinewerft in Kure auf Kiel gelegt und lief im November 1919 vom Stapel. Sie wurde im Pazifikkrieg hauptsächlich als Führungsschiff eingesetzt und war nur im Oktober 1944 während der Schlacht von Leyte in direkte Kampfhandlungen mit gegnerischen Überwasserschiffen verwickelt. Zum Kriegsende wurde sie wegen Treibstoffmangels in Kure als schwimmende Flugabwehrplattform verankert und letztlich von den Amerikanern beschlagnahmt. Sie wurde dann als Zielschiff verwendet und ging nach einem Atombombentest am 29. Juli 1946 im Bikini-Atoll unter.
Mutsu
Die Mutsu wurde im Juni 1918 von der Marinewerft in Yokosuka auf Kiel gelegt und lief im Mai 1920 vom Stapel. Sie war im Pazifikkrieg meist hinter den kämpfenden Flottenteilen eingesetzt. Sie führte, unter anderem, Sicherungsaufgaben für japanische Flugzeugträger in den Schlachten um Guadalcanal durch. Am 8. Juni 1943 wurde sie durch eine Explosion in einem der Magazine unterhalb der Hauptgeschütze, deren Ursache nie ganz geklärt wurde, in der Bucht vor Yamaguchi in zwei Hälften zerrissen und sank.
Unterscheidungsmerkmale
Mutsu und Nagato sind auf Fotografien normalerweise schwer zu unterscheiden, da sich die minimalen Abweichungen in der Positionierung von Ausrüstung am Brückenturm oder bei den Pollern nur schwer ausmachen lassen.
Erst bei späteren Aufnahmen, die ein Schiff der Nagato-Klasse mit zusätzlichen Flugabwehrkanonen zeigen, kann man von der Nagato ausgehen, da die Mutsu diese Aufrüstung vor ihrem Untergang noch nicht erhalten hatte. Gleiches gilt für die Radarsysteme der Typen 21, 13 und 22, die die Nagato ab Mai 1943, beziehungsweise ab Juni 1944, trug.
Technische Beschreibung
Panzer- und Strukturelles Schutzsystem
Gestützt auf die Ergebnisse, die durch diverse Testreihen mit Beschussversuchen an der Tosa ermittelt worden waren, wurde auch das Schutzsystem der übrigen japanischen Schlachtschiffklassen überarbeitet.
Struktureller Schutz
Der strukturelle Schutz gegen Torpedotreffer bestand aus Wülsten an den Schiffsseiten, die 1936 nachgerüstet wurden. Der ursprüngliche Schutz hatte nur aus dem Expansionsraum bestanden, den die Treibstofftanks lieferten, die zwischen äußerer Bordwand und dem Torpedoschott lagen. Die neuen Torpedowülste vergrößerten den möglichen Expansionsraum, in dem sich eine Torpedoexplosion ausbreiten konnte, ohne die Maschinenräume zu gefährden, auf etwa 6,5 Meter. Der untere Teil dieser neuen Torpedowülste enthielt abwechselnd einen Treibstoffbunker und eine leere, wasserdichte Abteilung, während der obere Teil aus zwei weiteren wasserdichten Abteilungen bestand.
Der Treibstoff in diesen Außenbordtanks wurde normalerweise zuerst verbraucht, konnte aber auch in die inneren Tanks umgepumpt werden. Die bisher leer gebliebenen Abschnitte im oberen Teil der Wülste wurden 1941 mit Stahlrohren („Knautschrohre“) gefüllt, um eine bessere Schockabsorption bei einer Torpedoexplosion am Wulst zu erreichen.
Panzerung
Bereits vor der Modernisierung beider Schiffe besaß die Klasse einen doppelten Schiffsboden, der Treibstofftanks enthielt. 1936 wurde eine zusätzliche Panzerplatte unter den unteren Boden genietet. Sie reichte nicht über die gesamte Schiffsbreite, sondern erstreckte sich von der äußeren Bordwand nach innen bis knapp über das äußere Längsschott der Kesselräume hinaus und war knapp 40 mm dick. Der übrige Teil des unteren Bodens bestand aus gewöhnlichem Stahl. Der durchgehende Schiffsboden im Inneren dagegen bestand aus rund 12,5 mm Panzerstahl.
Der vertikale Gürtelpanzer der Nagato-Klasse war an seiner breitesten Stelle 300 mm dick und nach unten hin auf eine Dicke von etwa 150 mm getäpert, was bedeutet, dass es sich um eine durchgängige Panzerplatte handelte, deren Dicke jedoch im unteren Teil abnahm. Er erstreckte sich über rund 63 % der Schiffslänge, während er bei vergleichbaren Schiffen deutlich kürzer war. Zu den Rumpfenden hin dünnte er bis auf etwa 100 mm aus.
Weitaus mehr Panzerung als bei anderen Entwürfen der Zeit wurde auf den horizontalen Schutz verwendet. Die Klasse erhielt neben der gepanzerten Oberseite der Zitadelle (Panzerdeck) ein gepanzertes Zwischendeck und ein gepanzertes Wetterdeck, das die 14-cm-Geschütze in ihren Kasematten vor Steilfeuer und Fliegerbomben schützte. Die Oberseite des Aufbaus, der sich zwischen dem Brückenturm und dem Geschützturm „C“ befand, war dagegen mit nur rund 6 mm Stahl kaum gepanzert.
Dieser horizontale Panzerschutz für alle Bereiche zwischen den Hauptgeschütztürmen wuchs im Zuge der Modernisierungsarbeiten an der Klasse ab 1936 drastisch an, da die Decks zu ihrer bestehenden Panzerung noch zusätzliche Lagen Panzerstahl erhielten. Der besonders kritische Bereich über den Munitionskammern erhielt noch bis zu 120 mm zusätzliche Stahlpanzerung.
Die Geschütztürme der Hauptartillerie waren ab 1936 an ihrer Stirnseite mit rund 350 mm dicken Panzerplatten geschützt, auf der Oberseite mit bis zu 230 mm. Die Barbetten, also die zylindrischen Strukturen unterhalb der Türme, durch die die Munition transportiert wurde, waren durchgehend bis zum Panzerdeck mit 290 mm Panzerstahl geschützt, der an einigen Stellen bis auf 325 mm Dicke aufwuchs.
Der Gefechtsstand, also die kleine Befehlszentrale im Brückenturm unmittelbar hinter Turm „B“, von der im Notfall die wichtigsten Schiffssysteme gesteuert werden konnten, hatte einen Schutz von 340 mm Stahl. Der übrige Brückenaufbau war nur gegen Splitter und kleinkalibrige Maschinenwaffen geschützt oder besaß lediglich Blechverkleidungen zum Schutz vor der Witterung.
Der verwendete Panzerstahl für den größten Teil der Panzerung war vom Typ „NVNC“ (New Vickers, Non Cemented).[3], der nicht durch Einsatzhärtung nachbearbeitet war. Der Gürtelpanzer erhielt dagegen eine Einsatzhärtung, war aber ebenfalls nach dem Herstellungsverfahren des britischen Vickers-Armstrong-Konzerns produziert und trug deshalb die Bezeichnung „VC“ (Vickers, Cemented). Die NVNC-Panzerungselemente waren flexibler als die VC-Panzerung und, wegen des fehlenden Arbeitsschrittes, auch preiswerter herzustellen und zu verarbeiten. Die VC-Panzerung vermochte dagegen eher, Granatsplitter und direkte Treffer ohne Beschädigungen am Schiff abzuweisen.
Bewertung
Der Rümpfe der Nagato-Klasse bestanden aus Stahlplatten, die, wie bei der Masse der japanischen Kriegsschiffe, genietet und nicht durch Schweißnähte verbunden waren. Eine Schwachstelle bildeten so die Verbindungen zwischen den Panzerplatten. Während die Verbindungseffizienz bei modernen Schlachtschiffen wie etwa der Bismarck-Klasse mit rund 85 % eingeschätzt wurde, lag die Effizienz, die amerikanische Wissenschaftler nach dem Krieg für die Nagato-Klasse feststellten, bei nur rund 65 %. Das erhöhte die Gefahr, dass Panzerplatten zwar einem Einschlag standhielten, aber gleichzeitig die Verbindungen zu den benachbarten Platten rissen.
Der Aufwuchs der Schiffsbreite durch die Wülste zwang zu einer Verlängerung der Schiffsrümpfe um knapp 9 Meter, um das Verhältnis von Breite zu Länge auf einem günstigen Niveau zu erhalten. Die schwere zusätzliche Panzerung, die während der Modernisierungsmaßnahmen angebracht wurde, erhöhte den Tiefgang auf 9,70 m. Im Gegensatz zu vorangegangenen japanischen Schlachtschiffen trug die Nagato-Klasse zudem einen geschwungenen Klipperbug.
Der Gürtelpanzer der Schiffsklasse war nicht das stärkste vertikale Schutzsystem seiner Zeit. Bereits die deutsche Kaiser-Klasse von 1912 besaß schon einen 35 cm starken Gürtelpanzer. Allerdings wurde die Panzerung der Nagato-Klasse nie Treffern schwerer Granaten ausgesetzt. Lediglich einige kleinere Fliegerbomben trafen im Krieg die Nagato, von denen aber keine das Panzerdeck über der Zitadelle oder das Zwischendeck durchschlug. Auch die Druck- und Hitzewellen der beiden Atombombenexplosionen, die nach dem Krieg im Bikini-Atoll die Nagato trafen, waren nicht in der Lage, den Panzerschutz des Rumpfes zu zerstören.
Antriebsanlagen
Die Nagato-Klasse setzte als erste japanische Schlachtschiffkonstruktion auf Schweröl als Hauptbrennstoff in 15 Dampfkesseln. Kohle wurde dagegen nur bei 6 Kesseln, die für eine Mischbefeuerung ausgelegt waren, verwendet. Die gelagerten Treibstoffreserven betrugen für diese Kesselkombination rund 1.600 Tonnen Kohle und 3.400 Tonnen Schweröl. Die Spitzengeschwindigkeit lag bei rund 26,7 Knoten.
Vier große, neue Kampon-Kessel und sechs kleinere, die man überarbeitet hatte, waren sämtlich für eine Ölbefeuerung ausgelegt und ersetzten 1936 die alten Kesselanlagen. Der zweite Schornstein hinter der Brücke wurde entfernt. Man erreichte so eine große Gewichtseinsparung, die aber durch das Gewicht der, 1936 ebenfalls nachgerüsteten, zusätzlichen Panzerungselemente, mehr als aufgehoben wurde. Der Tiefgang erhöhte sich dadurch um etwa 50 cm, und die Spitzengeschwindigkeit sank auf 25 Knoten.
Vier Turbinen, davon jeweils zwei Hoch- und zwei Niederdruckturbinen, übertrugen die Antriebsenergie auf vier Wellen. Diese Turbinen vom Gihon- oder Kampontyp waren die ersten japanischen Eigenentwicklungen, während man zuvor noch auf die in Lizenz produzierten Modelle von Parsons oder Curtis-Brown gesetzt hatte. Die generierte Leistung der vier verbauten Turbinen lag bei rund 80.000 WPS. Man hatte zwar versucht, moderne Turbinen zu bauen, deren Rotoren aus einem Stück gefertigt waren, jedoch war bei einer dieser Turbinen der Nagato im Testlauf eine Schaufel abgerissen, und man gab den Versuch auf.[4]
Die Maschinenräume erhielten eine zentrale Kontrollstation innerhalb des Rumpfes vor einem der Kesselräume, die es dem verantwortlichen Chefingenieur erlaubte, alle relevanten Anzeigen in einem abgetrennten, gekühlten Raum zu überwachen und per Telefon mit den einzelnen Maschinen- und Kesselräumen zu kommunizieren.
Vier Generatoren zur Stromversorgung waren vorhanden, zwei davon achtern vom Maschinenraum und zwei davor. Die Anlage erzeugte für die Verbraucher im Schiff eine Spannung von 225 Volt Gleichspannung. Jeder wichtige Verbraucher (Steuerung, Geschütztürme, Kommunikation) besaß zwei Anschlüsse für die Energiezufuhr, die an zwei separat voneinander funktionierende Stromkreise angeschlossen waren, so dass beim Ausfall eines Kreises auf den anderen gewechselt werden konnte. Für Notfälle waren zudem zwei Sätze mit Batterien, einer für die Versorgung im Achterschiff, einer für das Vorschiff, vorhanden. Ein weiterer Satz mit 220-Volt-Batterien war neben dem Rudermaschinenraum untergebracht, um im Notfall die Motoren der Rudersteuerung zu versorgen.
Hauptartillerie
Die Hauptbewaffnung bestand aus acht 41 cm L/45 Geschützen, die in vier Doppeltürmen entlang der Längsachse der Schiffe aufgestellt waren, je zwei Türme auf dem Vor- und zwei auf dem Achterschiff. Jeder Turm wog rund 1100 Tonnen und wurde durch eine dampfhydraulische Pumpe betrieben, die eine Leistung von rund 630 PS erreichte. Der verwendete Geschütztyp war 1914 (Modell „3. Jahr“ nach der Taishō-Zeitrechnung) entwickelt worden und konnte eine 1.000 kg schwere Granate bis zu 38 km weit schießen. Die Kadenz lag bei 1,5–2 Schuss pro Minute.
Während der Modernisierung der Schiffe wurden 1936 diese Türme entfernt und durch die moderneren Versionen aus der verschrotteten Tosa-Klasse ersetzt. Diese waren weitgehend baugleich, besaßen aber eine maximale Rohrerhöhung von 43° anstatt der bisherigen 26°. Zwei Türme, Turm „B“ und Turm „C“ waren jeweils mit einem Basisgerät ausgerüstet, das zur Entfernungsmessung benutzt werden konnte.
Im Inneren jedes Turms waren beide Geschütze durch ein splittersichers Längsschott geteilt. Ein ähnliches Schott teilte die Ladekammer im unteren Teil der Türme. Ein Richtschütze saß in einem schalldicht abgetrennten Bereich im hinteren Bereich jedes Turms. Die Geschwindigkeit, mit der die Türme horizontal gedreht werden konnten, lag bei bis zu 3° pro Sekunde; die Geschwindigkeit, mit der die Rohrerhöhung geändert werden konnte, lag bei etwa 8° pro Sekunde.
Bei den verwendeten Geschossen sind zwei besonders zu erwähnen: Die panzerbrechenden Geschosse vom Typ 91 waren, anders als vergleichbare Waffen anderer Marinen, in ihrem Aufbau auch auf die Fortsetzung ihrer Flugbahn unter Wasser hin ausgelegt. Die grundlegende Idee lag dabei darin, dass die Granaten, die kurz vor einem Ziel auf das Wasser aufschlugen, auch unter Wasser eine stabile Flugbahn behielten und im Idealfall unterhalb des Gürtelpanzers, an der schlecht geschützten Unterseite des Ziels explodierten. Sowohl die Haube der Geschosse als auch die Kappe, die direkt auf der Granate aufsaß, wurden für diesen Zweck optimiert.
Eine weitere Besonderheit der Munition war die, relativ spät im Krieg eingeführte, Modell 3 Brand-Streumunition zur Flugabwehr. Hier war die 41 cm Granate ein Submunitionsträger, der, ähnlich einer Clusterbombe, nach einer voreingestellten Zeit auseinanderbrach und viele Dutzend 25 × 90 Millimeter große Röhrchen freigab, von denen jedes mehrere Sekunden mit 3000 °C brannte, während es in Richtung Boden fiel.
Für jedes Magazin werden etwa 180 Granaten Munitionsvorrat angenommen.[5]
Sekundärartillerie
Als Sekundärbewaffnung wurden 20 14 cm L/50 Geschütze in Kasematten verbaut, je 10 an Backbord und Steuerbord, die man, anders als bei der Ise-Klasse, nicht ausschließlich im Rumpf, sondern je 3 an Back- und Steuerbord in einem Aufbau oberhalb des Hauptdecks aufstellte. 1936 wurden zwei 14-cm-Geschütze entfernt. Die Geschütze trugen die Zusatzkennung „3. Jahr“ (nach der Taishō-Zeitrechnung) als Hinweis auf das Jahr der Entwicklung. Jede Waffe verfügte über einen Schutzschild und ein einfaches Visier und wurde per Hand geladen und konnte so, je nach Leistung der Bedienmannschaft, zwischen 5 und 10 Schuss pro Minute abfeuern. Mit den rund 38 kg schweren Sprenggranaten war eine Reichweite von bis zu 20 km möglich. Zur üblichen Ausstattung gehörten auch panzerbrechende Geschosse mit ballistischer Haube und Leuchtgranaten.
Flugabwehr
Vier einzelne 7,62 cm L/40 Flugabwehrkanonen, offiziell als 8,0 cm klassifiziert, die zunächst in offenen Lafetten an Deck aufstellt waren, wurden ab 1932 durch vier 12,7 cm L/40 Typ 89 Zwillingsflugabwehrkanonen ersetzt. Diese konnten Ziele auf niedriger Höhe (bis zu 10° Rohrerhöhung) in bis zu 15 km Entfernung und Ziele in großer Höhe (bis zu 75° Rohrerhöhung) in bis zu 10 km Entfernung bekämpfen. Die verwendeten Flugabwehrgranaten zerlegten sich nach Ablauf der vorher eingestellten Zeit und erzeugten dabei einen 15 Meter Splitterradius. Jedes Geschütz erreichte eine Kadenz von rund 8 Schuss pro Minute. Die Munition, bestehend aus einem Geschoss mit Metallkartusche, wurde aus den Munitionskammern mit einem Aufzug in die Nähe der Geschütze transportiert und dann von drei Ladeschützen per Hand auf die rechte Seite der Lafette getragen, wo die Zeitzünder der Granaten eingestellt wurden. Die Geschütze wurden dann per Hand geladen und vom Richtschützen, der auf der linken Seite der Lafette saß, durch Druck auf ein Pedal abgefeuert. Die Lafette ließ sich nur mit Hilfe von Elektromotoren bewegen. Das elektro-hydraulische System entwickelte dabei eine Leistung, die die 25 Tonnen schwere Lafette um 6° pro Sekunde zur Seite schwenken und die Rohrerhöhung um 12° pro Sekunde verändern konnte.
Die leichte Flugabwehr im Nahbereich stützte sich, wie bei den meisten japanischen Schiffen der Zeit, auf 25-mm-Maschinenkanonen. Die Waffe basierte auf dem Design der französischen Hotchkiss Maschinengewehre und wurde ab 1936 in Yokosuka für die Marine gebaut. Sie verschoss 250 Gramm schwere Geschosse mit einer Mündungsgeschwindigkeit von rund 900 Metern pro Sekunde bei einer effektiven Reichweite von 3000 Metern. Basierend auf den 15-Schuss-Magazinen hatte sie lediglich eine Kadenz von etwa 110 Schuss pro Minute. Die einzelnen Kanonen waren in Typ-96-Drillings- oder Zwillingslafetten zusammengefasst oder standen einzeln.
Die Typ-96-Drillingslafette war theoretisch für ferngesteuertes Richten und Abfeuern ausgelegt. Da die dafür notwendigen Leitungssysteme bei manchen der Geschütze nicht eingebaut wurden, erfolgte das Zielen durch ein einfaches Visier und das Richten durch zwei Handkurbeln. Ein Pedal wurde benutzt, um die Abzüge der beiden äußeren Kanonen zu betätigen, ein weiteres Pedal löste den Abzug der mittleren Kanone aus.
Es gab 16 Drillings- und 10 Zwillingslafetten auf der Nagato (in ihrem letzten Bauzustand als aktives Kriegsschiff ab Sommer 1944), dazu 28 weitere Einzellafetten. Jede Drillingslafette hatte eine Bedienmannschaft aus drei Soldaten und einen Ladetrupp aus zwei Soldaten je Rohr, also neun Mann insgesamt. Die Einzellafetten wurden von je drei Mann bedient.
Torpedos
Die acht 533 mm Torpedorohre, die die Schiffe ursprünglich erhalten hatten, wurden 1936 im Zuge der Umbauarbeiten ebenfalls entfernt.[6] Die an der Tosa durchgeführten Tests hatten die Torpedoräume mit den darin gelagerten Waffen als deutliche Schwachstelle entlarvt, und man empfahl, entweder die Räume zu entfernen oder sie massiv mit Panzerung zu schützen.
Aufklärung und Feuerleitung
Die Nagato-Klasse wurde zunächst nur mit verschiedenen Beobachtungs- und Feuerleitsystemen ausgerüstet, die sich wie folgt zusammensetzten:
Optische Systeme
Der Hauptentfernungsmesser, mit einer Basislänge von 10 Metern, ermittelte die Entfernung für weit entfernte Ziele, gegen die die Hauptartillerie der Schiffe dann eingesetzt werden konnten. Er war, untypisch, unterhalb der Gefechtsbrücke im Brückenaufbau montiert. Das führte dazu, dass er nicht um 360° um die eigene, vertikale Achse gedreht werden konnte, da die Stützstruktur der darüberliegenden Gefechtsbrücke im Weg war. Deshalb hatte man den kompletten Entfernungsmesser auf Schienen gesetzt, auf denen er kreisförmig, um die Stützstruktur herum, bewegt werden konnte.[7]
Das Hauptleitgerät vom Typ 94 (Hoi-ban) war in einer wettergeschützten Kuppel auf der obersten Ebene des Brückenturms, oberhalb der Gefechtsbrücke, untergebracht und bestand aus drei 15-cm-Beobachtungsteleskopen, einer Recheneinheit und einer Kommunikationsanlage. Die Bedienmannschaft des Hauptleitgerätes bestand aus fünf Seeleuten und einem Offizier. Dieses Leitgerät lenkte das Feuer der vier schweren Geschütztürme.
Auf einer Plattform, etwa auf halber Höhe des Brückenturms, war ein Typ 92 (Sokuteki-Ban) Beobachtungsgerät aufgestellt, das Daten über den Kurs und die Geschwindigkeit eines gegnerischen Schiffes sammelte. Es ähnelte im Aufbau dem Hauptleitgerät, verfügte aber neben einem Teleskop auch über einen Neigungsmesser und eine mechanische Rechenmaschine.
Die Daten der verschiedenen optischen Entfernungsmesser (später auch des Radars), des Hauptleitgerätes und des „Sokuteki-Ban“-Rechners wurden zunächst elektrisch an die Feuerleitzentrale weitergegeben. Die Feuerleitzentrale befand sich im Rumpf, unterhalb des Brückenturms, geschützt vom Panzerdeck. Die eingehenden Informationen wurden dort zunächst auf ihre Wahrscheinlichkeit hin geprüft, so dass die Daten zerstörter oder beschädigter Entfernungsmesser aussortiert werden konnten. Ein Rechengerät vom Typ 92 (Shageki-ban) wurde dann per Hand mit den Informationen programmiert und verarbeitete sie weiter. Er wurde von sieben Mann und einem Offizier bedient. Unter Berücksichtigung von Windgeschwindigkeit, eigenem Kurs, eigener Geschwindigkeit, wahrscheinlichem Kurs und wahrscheinlicher Geschwindigkeit des Ziels und der Flugzeit der eigenen Granaten ermittelte das Rechengerät dann die Feuerleitlösung für die Geschütze und übertrug sie zurück an das Leitgerät.
Die Mannschaft des Typ 94 Leitgerätes konnte dann an den Werten Nachjustierungen vornehmen, um etwa die Rollbewegungen des eigenen Schiffes auszugleichen, und gab dann die Informationen elektrisch an die Geschütztürme weiter.
Die 14-cm-Geschütze der Sekundärartillerie wurden ebenfalls über ein Typ 94 Leitgerät geführt, das aber nur über zwei schwächere Teleskope mit 12-cm-Linsen verfügte. Auf der Ebene des Brückenturms, das das Typ 92 „Sokuteki-Ban“ für die schwere Artillerie beherbergte, waren auch zwei kleinere Ausführungen des Sokuteni-Bans an Backbord und Steuerbord auf Plattformen untergebracht, die die Daten zur Lage des Ziels für die Sekundärartillerie ermittelten.
Beide Systeme waren mit einem eigenen Typ 94 (Shageki-Ban) Feuerleitrechner in der Feuerleitzentrale verbunden, der von fünf Seeleuten und einem Offizier bedient wurde. Anders als bei der Hauptartillerie übertrug hier die Feuerleitzentrale direkt die berechneten Werte an die Geschütze, ohne den Umweg über das Leitgerät, so dass eine schnellere Aktualisierung der Daten zur Bekämpfung der wendigeren Ziele im Nahbereich möglich war.
Sowohl die Leitgeräte für die Haupt- als auch die der Sekundärartillerie waren redundant ausgeführt, und so konnten, bei einem Ausfall der Leitgeräte im Brückenturm, auch von Systemen auf dem Podest am hinteren Mast aus die Feuerleitdaten an die Zentrale und die Geschütze geliefert werden.
Die schwere Flugabwehr, stützte sich auf ein eigenes, schnelleres Leitsystem, bestehend aus Entfernungsmessern mit 4,5 Meter Basislänge und Leitgeräten vom Typ 91 (Kosha-Soshi), die jeweils gemeinsam auf zwei Plattformen auf beiden Seiten des Schornsteins montiert waren.
Der stereoskopische Entfernungsmesser mit der Basislänge von 4,5 Metern lieferte über zwei 48-mm-Objektive an den äußeren Enden der Auslegerarme eine Vergrößerung von bis zu 24 bei einem Sehwinkel von 1,5°. Der gesamte Aufbau des Entfernungsmessers konnte um die eigene vertikale Achse gedreht werden und die Objektive konnten über die Ausleger in der Horizontalen verstellt werden.
Das rund 3 Tonnen schwere Typ 91 Leitgerät benötigte elf Mann zur Bedienung. Es war ein optischer Tachymeter, der in Kombination mit einem Drehmeter, über Beobachtungsschlitze in der zylindrischen Verkleidung auf der Oberseite Kurs und Geschwindigkeit der Ziele ermittelte und dann, gemeinsam mit den Daten des unabhängig funktionierenden Entfernungsmessers, die Informationen zu horizontalem und vertikalem Richtwinkel, sowie die Daten zur Einstellung der Zünder an den Granaten an die 12,7 cm Flugabwehrkanonen übertrug. Das System konnte Daten zur Bekämpfung von Luftzielen oder auch für Oberflächenziele im Nahbereich liefern. Die Beobachtungsteleskope im Leitgerät konnten von −15° bis auf einen Winkel von +90° nach oben geschwenkt werden und waren auf drei Achsen gelagert. Der kommandierende Offizier schaute dabei durch ein Beobachtungsfernglas in einer kleinen Kuppel auf der Oberseite des Gehäuses und wählte die Ziele aus, für die das übrige Personal dann die Feuerleitdaten ermittelte.
Das Typ 91 Leitgerät wurde im Kriegsverlauf durch das ähnliche Typ 94 Leitgerät ersetzt, das leichter zu handhaben war und auch Entfernungsangaben der Radarsysteme verarbeiten konnte. Das Typ 94 Leitgerät wurde vom Unternehmen Nippon Kōgaku Kōgyō Kabushikigaisha gebaut.
Die schwere Hauptartillerie der Nagato-Klasse konnte im späteren Kriegsverlauf ebenfalls zur Flugabwehr verwendet werden. Mit der 41 cm Standardgranate Mod. 3 Brand-Streumunition sollte dabei ein Sperrfeuer gegen Flieger geschossen werden. Um diese Munition zielgenau verschießen zu können, reichte das beschriebene Feuerleitsystem der Hauptartillerie nicht aus, so dass in der Feuerleitzentrale ein zusätzliches Rechengerät installiert wurde. Dieses System wurde von einer Bedienmannschaft aus neun Seeleuten gesteuert und ermittelte die Richtwinkel der Kanonen und die Entfernungseinstellungen für die Zerlegezünder der Flugabwehrgranaten, die dann an die Richtkanoniere in den Türmen übertragen wurden.
Die leichte Flugabwehr wurde von Typ 94 (Kosha-Sochi) Leitgeräten gesteuert. Obwohl auch das Typ 95 System bereits entwickelt worden war, um mit 25 mm Maschinenkanonen gekoppelt zu werden und die Motoren für horizontales und vertikales Richten der Kanonen, gestützt auf ein System nach den Erfindungen von Ward Leonard, fernzusteuern, stützte sich die Kontrolle der Masse der 25-mm-Waffen der Nagato-Klasse auf das einfachere Typ 94 System.
Zwei 1,5 Meter Entfernungsmesser mit Splitterschutz und zwei 1,5 Meter Entfernungsmesser ohne Schutz, standen an den Seiten und am hinteren Ende der Hauptbrücke zur alternativen Bestimmung von Zielentfernungen zur Verfügung, falls andere Entfernungsmesser ausfielen.
Aufklärungsflugzeuge
Zu Testzwecken war bereits 1925 ein einfaches Abflugdeck auf dem Dach von Turm „B“ errichtet worden, das jedoch nach kurzer Zeit wieder abgebaut wurde. Für die Aufklärung in großen Entfernungen wurde erst 1933 ein Katapult für den Start von Wasserflugzeugen zwischen Turm „C“ und dem Hauptmast installiert. Es wurde mit einem Rangierdeck für Flugzeuge, ähnlich dem auf der Kongō-Klasse, kombiniert. Auf dem Deck war ein Schienensystem verbaut, das es erlaubte die Flugzeuge per Hand von ihren Parkpositionen zum Katapult zu rollen. Drei Flugzeuge vom Typ E8N1 wurden ab 1938 auf diesem Deck mitgeführt, ihre Bedeutung als Aufklärer nahm im Verlauf des Pazifikkrieges allerdings stark ab. Um die Flugzeuge wieder an Bord zu holen, war ein Kran an der Seite des Flugdecks montiert.
Radar
Nachträglich wurde die Klasse für die Verwendung der neu entwickelten Radarsysteme umgebaut: So war ein Typ 21 (Gō Dentan) vorgesehen. Im Mai 1943 ist die Antenne für das System auf der obersten Plattform des Brückenturms, hinter dem Typ 94 Hauptleitgerät, installiert worden. Das Typ 21 (eigentliche eine Abkürzung für Baumuster 2 Modell 1) war zur Suche nach Luft- und Oberflächenzielen entwickelt worden.
Zwei Typ 13 Radarsysteme, mit je einer Yagi-Uda-Antenne, wurden im Juni 1944 an der Stützstruktur des Achtermastes installiert. Das Typ 13 (eigentliche eine Abkürzung für Baumuster 1 Modell 3) war ein Radar, das zur Suche nach Luftzielen entwickelt worden war und in dieser Disziplin leistungsstärker als das Typ 21 Gerät gewesen ist.
Ein Typ 22 Radarsystem, bestehend aus zwei Sätzen, war an beiden Seiten des Brückenturms verbaut und im Juni 1944 nachgerüstet worden. Beide Systeme waren auf kleinen Plattformen an den Seiten der Hauptentfernungsmesserplattform montiert. Das Typ 22 (Baumuster 2 Modell 2 Modifikation 4) war ein System zur Suche nach Oberflächenzielen, das auf Magnetron-Technologie basierte und je eine Hornantenne als Sender und Empfänger besaß. Es konnte ein großes Schiffsziel, wie etwa ein Schlachtschiff, auf 25 km Entfernung, mit einer Genauigkeit von rund 100 Metern orten, was zur Feuerleitung der schweren Artillerie ausreichend war.
Bewertung
Die Typ 92 (Shageki-ban) Rechenmaschine zur Feuerleitung der Hauptgeschütze basierte auf Entwicklungen der britischen Firma Barr and Stroud aus den dreißiger Jahren, die von der Aichi Uhren-Fabrik nachgebaut und den Erfordernissen angepasst wurden. Anders als moderne Systeme anderer Marinen im Zweiten Weltkrieg besaß die Maschine keine Vorrichtungen zur gleichzeitigen Verfolgung von Kurs, Geschwindigkeit und Entfernung von mehr als einem Zielschiff, was den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Zielen erschwerte. Zudem mussten viele Arbeitsschritte manuell durchgeführt werden, was das System personalintensiv und die Berechnungen fehleranfällig machte.
Das System zur Feuerleitung bei der Luftabwehr litt an zahlreichen Problemen. Zunächst war es ursprünglich für langsam fliegende Ziele entwickelt worden, weswegen man zahlreiche Daten in den Rechner eingeben musste, die zwar die Genauigkeit der Feuerleitlösung minimal erhöhten, aber nur untergeordnete Priorität hatten (z. B. Abdrift des Ziels) und so die Bearbeitungszeit bis zur Ermittlung eines Richtwertes stark verlängerten. Die Trennung von Entfernungsmesser und Recheneinheit konnte zu Verwirrung führen, da unterschiedliche Daten zur Eingabe in den Rechner von mehreren Seiten einem Kommunikationssoldaten am Rechner zugerufen wurden, der sie dann zuordnete. Bei Angriffen von mehreren Flugzeugen war zudem die Auswahl eines bestimmten Zieles schwer, da der Führungsoffizier und Bedienmannschaft des Entfernungsmessers dazu neigten, verschiedene Ziele durch ihre jeweiligen Sichtgeräte zu verfolgen und dementsprechend widersprüchliche Daten an die Rechenmaschine zu melden. Dieses Problem konnte erst später durch den Einbau einer Beobachtungskuppel für den Offizier in das Dach des Entfernungsmessers behoben werden. Die Daten über Flughöhe und Geschwindigkeit, die im späteren Verlauf von den Typ 21 und Typ 13 Radarsystemen geliefert wurden, waren nicht genau genug für die Bekämpfung von feindlichen Flugzeugen in der Dunkelheit.
In Kombination mit den leistungsschwachen Waffen wird die Abwehrleistung des Flugabwehrsystems allgemein als schlecht und weitgehend unwirksam bewertet.
Die verbauten Radarsysteme waren, mit Ausnahme des 10 cm Typ 22 Radars, durchweg ungenauer und unzuverlässiger als die alliierten Systeme. Das Typ 22 konnte sein Potential nie voll ausschöpfen, da die Japaner keine PPI-(Plan Position Indicator)-Bildschirme besaßen, die dem Operator die Trennung verschiedener Signale erleichtert hätten.[8]
Radarsysteme der Nagato (amerikanisches MK.8 System zum Vergleich)[9] | ||||
Bezeichnung | Typ 21 | Typ 13 | Typ 22 | US Mk 8 |
Wellenlänge | 1,5 Meter | 2,0 Meter | 0,1 Meter | 0,1 Meter |
Leistung | 5 kW | 10 kW | 2 kW | 20 kW |
Reichweite (einzelnes Luftziel) | 70 km | 100 km | 17 km | - |
Reichweite (großes Schiffsziel) | 20 km | - | 24 km | 50 km |
Installiert auf der Nagato-Klasse | 05/1943 | 06/1944 | 06/1944 | - |
Belege und Verweise
Literatur
Quellen zur Nagato-Klasse:
- Gakkan (Publ.), Nagato Klasse, Pacific War Series, Nr. 15, ISBN 4-05-601684-4, 1998
- Gakken (Publ.), Battleships of Japan (Tokyo 2004)
- Kaijinsha (Publ.), The Imperial Japanese Navy (in 14 Bänden), Band 1 (Schlachtschiffe 1) (Tokyo 1989/1994), ISBN 4-7698-0451-2
- Fukui Shizuo, Japanese Naval Vessels Illustrated, 1869–1945 (in drei Bänden), Band 1, Battleships and Battlecruisers (Tokyo 1974)
- Ishiwata Kohji, Japanese Battleships, Ships of the World Band 391 (Tokyo 1988)
- Miroslaw Skwiot, Nagato Mutsu, Monografie Morskie No. 5, AJ-Press, 1996, ISBN 83-86208-43-0
- Reports of the US Naval Technical Mission to Japan, Series A,E,O,S und X.
Quellen zu den politischen Lage und Planung der japanischen Marine:
- Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy, 1887–1941 David C. Evans, 2003, US Naval Institute Press, ISBN 0-87021-192-7
Weblinks
Einzelnachweise
- Battleships: United States battleships, 1935–1992, William H. Garzke, Robert O. Dulin, Verlag: US Naval Institute Press, 1995, ISBN 1-55750-174-2, S. 3
- Japanese Foreign Policy 1869–1942: Kasumigaseki to Miyakezaka, Ian Nish, Verlag: Routledge, 2002, ISBN 0-415-27375-7, S. 139 und 140
- Battleships: axis and neutral battleships in World War II, William H. Garzke, 1985, US Naval Institute Press, ISBN 0-87021-101-3, S. 96
- REPORTS OF THE U. S. NAVAL TECHNICAL MISSION TO JAPAN 1945–1946, S-01-11 Characteristics of Japanese Naval Vessels-Article 11, Main and Auxililary Machinery, S. 15
- navweaps.com, gesichtet am 10. Juni 2010
- Zusammenfassung der technischen Daten auf nps.gov, gesichtet am 3. Juni 2010
- Berichte zum Atomtest „Able“, Bureau of Ships Group, Technical Inspection Report, AD366709, S. 18
- A radar history of World War II: technical and military imperatives, Louis Brown, 1999, Institute of Physics Publication, ISBN 0-7503-0659-9, S. 413
- Japanese Radar and Related Weapons of World War II, Nakagawa Yasuzo, Aegean Park Press, 1998, ISBN 0-89412-271-1