Nackendorf
Nackendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Nackendorf Stadt Höchstadt an der Aisch | |
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Höhe: | 288 m ü. NHN |
Einwohner: | 159 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09193 |
Geografie
Das Dorf liegt an der Birkach, einem linken Zufluss der Aisch, der eine Kette von Weihern vor allem nordwestlich des Ortes speist. Im Süden liegen die Flurgebiete Grieß und Wohlfahrt, im Osten die Angerleiten. Im weiteren Umfeld ist der Ort von Wald umgeben: im Westen von Bauernholz' und Waldspitze, im Nordwesten vom Bamberger Holz', im Norden von den Limbacher Hölzern und im Osten vom Leitenholz.[2]
Geschichte
1313 wurde der Ort im Bamberger Burghutregister als „Nachendorff“ erstmals urkundlich erwähnt. Wolfram und Dietrich Truchseß von Nainsdorf hatten zu dieser Zeit im Ort zwei Hufen als Eigengut. Dieses trugen sie dem Bamberger Bischof Wulfing von Stubenberg zu Lehen auf. Im Bamberger Urbar von 1348 waren für den Ort vier Lehen verzeichnet. Der Bamberger Bischof hatte die Vogtei inne. Gerhaus Hopfner aus Höchstadt gehörten fünf Äcker als Eigengut zu Nackendorf. 1379 stiftete er diese der Pfarrei Höchstadt für ein Ewiges Licht. Seit 1547 hatten die Nürnberger Patrizier Zollner von Brand und seit 1597 die Schlüsselfelder grundherrliche Ansprüche in Nackendorf; 1612 waren es ein Schlösslein und sieben Lehen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war der Ort entvölkert. 1713 erkauften die Grafen von Schönborn den Zehnt von Johann Philipp Stang, der Kanoniker des Bamberger Kollegiatstiftes St. Gangolf war. 1742 wurde eine Kapelle gebaut; sie gehörte zur Pfarrei Höchstadt.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Nackendorf 16 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Höchstadt. Grundherren waren das Kastenamt Höchstadt (3 Höfe, 2 Güter, 8 Gütlein, Ziegelei), das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach (1 Gut) und die Pfarrei Höchstadt (1 Sölde).[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Nackendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schirnsdorf und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Schirnsdorf zugewiesen.[5]
Am 1. Juli 1974 wurde Nackendorf im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: Dazugehörige Scheune
- Haus Nr. 20: Katholische Kapelle St. Laurentius[6]
- Kreuzigungsgruppe
Religion
Der Ort war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts überwiegend katholisch geprägt und nach St. Georg (Höchstadt an der Aisch) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Oswald (Lonnerstadt), heute sind sie nach Höchstadt gepfarrt.
Verkehr
Die Staatsstraße 2763 verläuft nach Höchstadt (2,3 km südlich) bzw. zur Anschlussstelle 78 der Bundesautobahn 3 (1,5 km nordwestlich) und weiter an Schirnsdorf vorbei nach Mühlhausen (3,8 km nordwestlich).[2]
Es gibt zwei Bushaltestellen an der St 2763, jeweils am Ortsende. Sie werden von der Buslinie 207 (Höchstadt-Wachenroth/Wachenroth-Höchstadt) des VGN bedient.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Nackendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 699 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 121–122.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 76 (Digitalisat). Ebd. S. 135 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Nachendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 39 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 141.
Weblinks
- Nackendorf auf der Website hoechstadt.de
- Nackendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Nackendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Nackendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2019
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
- Nackendorf im BayernAtlas. Die Entfernungsangaben entsprechen jeweils der Luftlinie.
- F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 141 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 121f. = Nackendorf auf der Website hoechstadt.de
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 76.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 135.
- St. Laurentius Nackendorf auf der Website st-georg-hoechstadt.de
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 133 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).