Našice
Našice [ˈnaʃitsɛ] (deutsch veraltet Naschitz) ist eine Stadt in Kroatien, die zur Gespanschaft Osijek-Baranja gehört.
Našice | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Kroatien | ||
Gespanschaft: | Osijek-Baranja | ||
Höhe: | 157 m. i. J. | ||
Fläche: | 200 km² | ||
Einwohner: | 16.224 (2011) | ||
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km² | ||
Telefonvorwahl: | (+385) 031 | ||
Postleitzahl: | 31 500 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NA | ||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2013, vgl.) | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Bürgermeister: | Krešimir Žagar (HDZ) | ||
Website: | |||
Schloss Pejačević |
Geographie
Našice ist eine Kleinstadt in Slawonien, 50 km von Osijek entfernt, die auf dem nördlichen Abhang des Krndija-Gebirges liegt.
Bevölkerung
Laut der Volkszählung aus 2011 hat die Gemeinde Našice 16.224 Einwohner, 7.888 davon die Stadt selbst. Nationalstruktur:
- Kroaten 14.284 (88,04 %)
- Slowaken 1.078 (6,64 %)
- Serben 588 (3,62 %)
- Andere 274 (1,69 %)
Geschichte
Našice wird zum ersten Mal im Jahr 1229 erwähnt. In den mittelalterlichen Dokumenten kommen verschiedene Bezeichnungen vor: Nolko, Nolche, Negke, Nexe, Nekche, Vesice und Nesice. Die weltlichen Herren von Našice und dessen Besitztum waren die Aba, David Lacković, Ivan Korvin, Ivan und Nikola Gorjanski sowie die Iloker Fürsten Ujlaky. In kirchlicher Hinsicht waren Templer, Johanniter und Franziskaner die Besitzer. Franziskaner kommen nach Našice in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und bleiben bis heute. Im 14. Jahrhundert wird die Kirche des St. Antons von Padua im gotischen Stil errichtet und Anfang des 18. Jahrhunderts barockisiert. Našice steht von 1532 bis 1687 unter türkischer Herrschaft. Im Jahr 1734 wird das Besitztum von Našice von den Grafen Pejačević gekauft, die diesen bis zum Jahr 1945 behalten. Die Grafen Pejačević bauen das so genannte „große Schloss“ im Jahr 1811 und seitdem lebt die Familie Pejačević in der Stadt und nimmt an der Entwicklung von Našice teil.
Das „kleine Schloss“ wird für Marko VI., den ältesten Sohn von Teodor Pejačević, errichtet. In den revolutionären Geschehen im Jahr 1848 wird der Familie Pejačević ermöglicht, sich in das politische Leben von Kroatien einzuschalten. Graf Ladislav Pejačević wird zum kroatischen Ban ernannt. Wegen des Ansehens, das die Familie Pejačević genießt, wird Graf Teodor Pejačević zum Obergespan der Gespanschaft Virovitica und im Jahr 1903 zum kroatischen Ban ernannt. Seine Tochter Teodora (Dora) Pejačević wird als die erste kroatische Komponistin ihre Familie und die Stadt Našice bekannt machen. Dora wurde in Dresden und München ausgebildet. Sie zeigte ausgezeichnete musikalische Begabung und lernte Geige und Klavier spielen. Ihre Werke befanden sich auf den Repertoires vieler angesehenen Künstler und ihr Name auf den Konzertplakaten zusammen mit den größten Weltkomponisten. Schon vor dem Ersten Weltkrieg gibt es in der Stadt Wasserleitung, Telefon und Elektrizität. Im Jahr 1893 kommt die Eisenbahnstrecke nach Našice und dadurch wird die Stadt ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Im Zweiten Weltkrieg leidet Našice unter Zerstörung, das Schloss Pejačević wird zum Sitz des deutschen Kommandos und die Familie Pejačević verlässt Našice. Später wird Našice zum Mittelpunkt des Kroatischen Frühlings in diesem Teil Slawoniens.
Wirtschaft
Der Schwerpunkt der Wirtschaft in Našice ist die NEXE-Gruppe. Die Hauptwirtschaftszweige sind Landwirtschaft, Fischfang, Metallverarbeitung, Zementherstellung, Steinausgrabung, Holz- und Nahrungsbearbeitung usw.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Isidor Kršnjavi (1845–1927), Maler, Schriftsteller, Politiker
- Dora Pejačević (1885–1923), erste kroatische Komponistin
- Stanko Bilinski (1909–1998), Mathematiker
- Helena Buljan (* 1941), Schauspielerin
- Dunja Rajter (* 1946), Sängerin
- Branko Uvodić (* 1954), Moderator
- Ivana Plechinger (* 1973), Sängerin
- Danijel Pranjić (* 1981), Fußballspieler
- Alen Blažević (* 1986), Handballspieler
Sonstige Persönlichkeiten
- Sandra Lončarić (* 1974), Schauspielerin
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Našice befinden sich die Kirche des St. Antonius von Padua, die Bibliothek des Franziskanerklosters mit 10 Inkunabeln, das „alte“ und „neue“ Schloss der Grafen Pejačević (Spätbarock mit klassizistischen Elementen) sowie die Kapelle mit dem Mausoleum der Grafen Pejačević und dem Grab der Komtesse Dora. Im Schloss Pejačević ist heute ein Museum. Die Schlösser sind von einem Park umgeben. Im Park gibt es einen See mit einer kleinen Insel und dem so genannten „Doras Pavillon“.
Im drei Kilometer von Našice entfernten Martin befindet sich die St. Martinskirche. Sie wurde Anfang des 13. Jahrhunderts von den Kreuzrittern gebaut und ist die einzige vollständig erhaltene Templerkirche in Kroatien.
Im umliegenden Markovac Našički befindet sich der Zoo der Familie Bizik.
Bildung
In der Stadt gibt es heute zwei Grundschulen, sowie eine Mittelschule mit vielen Ausbildungsrichtungen.
Sport
In Našice gibt es u. a. den Basketballklub, Tennisklub und Frauenvolleyballklub „Našice“, Fußballklubs „Našk“ und „Radnik Šipovac“, aber der bekannteste ist der Handballklub „Nexe“, der sich in der ersten kroatischen Liga befindet.