Moskwa (Schiff, 1979)
Die Moskwa (russisch „Москва“) ist ein Lenkwaffenkreuzer des Projekts 1164 der russischen Marine. Sie wurde auf der Werft in Nikolajew gebaut und 1982 unter dem Namen Slawa (russisch „Слава“) bei der sowjetischen Marine in Dienst gestellt. Das Schiff ist das Typschiff der Klasse, die von der NATO als Slawa-Klasse bezeichnet wird. Der Name Slawa wurde von der russischen Marine in den Traditionsnamen Moskwa geändert, den zuvor ein Flugdeckkreuzer des Projekts 1123 getragen hatte.
Die Moskwa 2007 | ||||||||||||||||||||||||
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Einsatzgeschichte
Nach seiner Indienststellung 1982 diente das Schiff in der Schwarzmeerflotte. 1989 war der Kreuzer im Mittelmeer eingesetzt. Damals vereinbarten US-Präsident George Bush und der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow ein Gipfeltreffen auf Malta, bei dem die Gesprächsrunden wechselseitig auf Schiffen der beiden Nationen abgehalten werden sollten. Die USA entsandten den Kreuzer Belknap, die Sowjetunion die Slawa. Die Schiffe legten nicht am Kai an, sondern lagen auf Reede. Als ein Sturm ausbrach, weigerte sich Gorbatschow auf Anraten seiner Berater, in einem kleinen Motorboot zur Slawa zu fahren, so dass das Treffen auf dem Passagierschiff Maxim Gorkiy stattfand, das im Hafen angelegt hatte. Um die Moral der Besatzung dennoch zu heben, verbreiteten die sowjetischen Streitkräfte unter ihren Soldaten das Gerücht, dass der amerikanische Präsident seekrank sei.[1]
Im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion waren 1991 keine Mittel mehr für eine notwendige Überholung des Schiffes vorhanden und seine Verschrottung wurde geplant. Der Bürgermeister von Moskau intervenierte und beschaffte die Geldmittel für Modernisierung und Instandhaltung aus dem Stadthaushalt. Der Kreuzer wurde im Jahr 2000 nach Abschluss der Arbeiten und Erprobungen wieder in Dienst gestellt und ist das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte.
In der Folge führte die Moskwa mehrere Einsätze und Flottenbesuche durch, darunter im Jahr 2000 einen Besuch im französischen Cannes und ein Einsatz im Rahmen des Kaukasuskrieges 2008.
Im September 2009 kam es zu einem Generatorbrand in einem Maschinenraum, der von der russischen Presse zunächst als Bombenanschlag gewertet wurde.[2]
Auf einer Karibikfahrt besuchte der Kreuzer am 4. August 2013 Havanna auf Kuba[3] und am 27. August La Guaira in Venezuela. Der Besuch war bis zum 29. August geplant.[4] Danach nahm der Kreuzer und seine Begleitschiffe Kurs auf die Straße von Gibraltar, um sich der russischen Flotte anzuschließen, die im Mittelmeer patrouillierte.[5] Ein Zusammenhang mit dem Flottenaufmarsch der USA im Zuge der Eskalation des Syrischen Bürgerkrieges bestand nach Angaben von Flottenchef Admiral Tschirkow jedoch nicht.[6] Am 11. November 2013 wurde sie vom Kreuzer Pjotr Weliki in der Rolle als Flaggschiff der Mittelmeerflotille abgelöst und kehrte nach Sewastopol zurück.[7]
Antiterror-Einsatz
Die Moskwa war beim Antiterror-Einsatz gegen den IS im Mittelmeer mit dem Flaggschiff der französischen Marine, dem atomgetriebenen Flugzeugträger Charles de Gaulle, dabei.[8] Am 25. November 2015 traf die Moskwa zum Schutz der russischen Luftstreitkräfte vor der Küste von Latakia (Syrien) ein.[9]
Literatur
- С.С. Бережной: Советский ВМФ 1945-1995 Крейсера - большие противолодочные корабли, эсминцы (etwa: S.S. Bereschnoi: Sowjetische Marine 1945–1995. Kreuzer, große U-Jagdschiffe, Zerstörer.) Moskau 1995 (russisch)
Weblinks
- Seite der Schwarzmeerflotte zur Moskwa (russisch)
- Private Internetpräsenz zum Schiff (russisch)
Fußnoten
- Constantine Pleshakov: There Is No Freedom Without Bread!: 1989 and the Civil War That Brought Down Communism, Farrar, Straus and Giroux, 2009, S. 211
- Оксана Бойко: «Москва» в дыму (Moskwa in Rauch), Взгляд.ру (vz.ru) vom 9. September 2009, gesichtet am 29. August 2013.
- Ria Novosti: Russian Warships Arrive in Cuba on Official Visit - Report, 4. August 2013, gesichtet am 27. August 2013.
- Ria Novosti: Russian Warships Dock at Venezuelan Port for Visit, 27. August 2013, gesichtet am 27. August 2013.
- AAfP: Russia sending warships to the Mediterranean: report (Memento vom 30. August 2013 im Internet Archive), Yahoo News, 29. August 2013, gesichtet am 29. August 2013.
- Ria Novosti: Russian Med Fleet Redeployment ‘Not Linked’ to Syria - Navy, 29. August 2013, gesichtet am 29. August 2013.
- Ria Novosti: "Nuclear Cruiser Leads Russian Task Force in Mediterranean" vom 11. November 2013, gesichtet am 11. November 2013
- AP:"Russia: Joint Syria Operation With France Developing" New York Times vom 18. November 2015
- Russischer Raketenkreuzer bei Latakia eingetroffen: „Luftraum sicher“. Internationale Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya, 25. November 2015, abgerufen am 25. November 2015 (deutsch): „Laut dem Minister ist der Raketenkreuzer „Moskwa“ am neuen Einsatzort vor der Küste von Latakia eingetroffen und bereit, „jegliches Luftziel zu vernichten, welches von potenzieller Gefahr für unsere Luftstreitkräfte sein könnte“.“