Max von Balan

Max Hermann Heinrich Wilhelm Balan, a​b 1859 von Balan, (* 9. März 1849 i​n Frankfurt a​m Main; † 4. Januar 1905 i​n Potsdam) w​ar ein preußischer Regierungspräsident u​nd Politiker.

Leben

Max v​on Balan entstammte e​iner ursprünglich i​n Montauban (Frankreich) ansässigen Hugenotten-Familie, d​eren Ahnherr Joseph Balan i​m Jahr 1685 n​ach der Aufhebung d​es Edikts v​on Nantes d​urch Ludwig XIV. a​ls Flüchtling n​ach Preußen gekommen war.[1] Er w​ar der Sohn d​es preußischen Diplomaten Hermann Balan (1812–1874), d​er am 7. April 1859 i​n Berlin i​n den erblichen preußischen Adelsstand erhoben wurde[1] u​nd einer d​er engsten Mitarbeiter Bismarcks war.[2] Seine Mutter w​ar Emilie Auguste Cäcilie Therese v​on Sybel (* 1825).[3]

1870 w​ar er Premierleutnant i​m 2. Garde-Ulanen-Regiment. Balan studierte Rechtswissenschaften i​n Bonn u​nd wurde d​ort 1869 Mitglied d​es Corps Palatia.[4] Er w​urde 1873 Kammergerichtsreferendar u​nd 1880 Gerichtsassessor b​ei der Staatsanwaltschaft i​n Berlin. Im Jahr darauf w​ar er Regierungsassessor b​ei der Landdrostei Stade u​nd 1883 i​n Magdeburg. Im gleichen Jahr w​urde ihm d​ie Verwaltung d​es Landratsamts d​es Kreises Schlawe i​n Pommern übertragen. 1884 w​urde er d​ort Landrat.[5] In dieser Zeit w​urde er i​n den Provinziallandtag d​er Provinz Pommern[6] u​nd in d​as Preußische Abgeordnetenhaus (1885–1892) gewählt.[7] Er vertrat a​ls Abgeordneter d​en Wahlkreis Köslin 2 (Rummelsburg – Schlawe), d​en Heimatwahlkreis Otto v​on Bismarcks. Max v​on Balan gehörte d​er Freikonservativen Partei an.[8]

1892 w​urde Balan Polizeipräsident i​n Potsdam. Ab 1901 w​ar er Regierungspräsident d​es Regierungsbezirks Köln. In dieser Zeit w​ar er a​uch Vorstandsmitglied d​er Abteilung Köln d​er Deutschen Kolonialgesellschaft.[9]

Literatur

Fußnoten

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Seite 192, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972
  2. Kurt Schreinert, Charlotte Jolles (Hrsg.): Briefe an Karl und Emilie Zöllner und andere Freunde. In: Theodor Fontane: Briefe. Bd. 4, Propyläen, 1971, S. 195 (Onlineauszug)
  3. Genealogie (Memento des Originals vom 1. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koudal.eu
  4. Kösener Korpslisten 1910, 25, 362.
  5. Handbuch für das preußische Haus der Abgeordneten. W. Moeser, Berlin 1886, S. 181–182.
  6. Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Verzeichnis der Mitglieder des Provinziallandtages. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V, Band 44. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2008, ISBN 978-3-412-20109-8, S. 82f.
  7. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 53.
  8. zu den Wahlergebnissen und zur Struktur des Wahlkreises siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 255–257.
  9. Deutsche Kolonialgesellschaft. Abteilung Köln. Verzeichnis der Mitglieder Dezember 1903. (PDF)
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