Maurice Challe
Maurice Challe (* 5. September 1905 in Le Pontet, Département Vaucluse; † 18. Januar 1979 in Paris) war ein französischer General. Er war 1961 beteiligt an einem Putschversuch, um die Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich zu verhindern.
Soldat
Challe besuchte ab 1923 die Militärakademie von Saint-Cyr und wurde 1925 Sous-lieutenant. Nach der Akademie meldete er sich zur Luftwaffe und wurde zum Piloten ausgebildet. 1932 wurde er zum Capitaine befördert. 1937 besuchte er die École Supérieure de guerre aérienne und absolvierte hier bis zum Juli 1939 seine Stabsausbildung.
Zweiter Weltkrieg
1940 nahm er an den Kämpfen in Nordfrankreich teil und wurde Offizier der Ehrenlegion. Nach dem Zusammenbruch Frankreichs schloss er sich de Gaulles France libre an und arbeitete unter dem Decknamen Guy für dessen Nachrichtendienst. Im Mai 1944 konnte er wichtige Geheimunterlagen der deutschen Luftwaffe nach London übermitteln. Nach der alliierten Landung in der Normandie wurde er Inspekteur eines Bombergeschwaders.
Nachkriegszeit
1947 wurde er in den Generalstab der Luftwaffe versetzt und 1949 erhielt er als Général de brigade aérienne das Kommando über die französische Luftwaffe im Protektorat Marokko. 1953 wurde er zum Direktor der École Supérieure de guerre aérienne ernannt. Nach der Beförderung zum Général de division aérienne wurde er 1955 Generalstabschef. Zum General der Luftwaffe (Général de corps aérienne) befördert, wurde er am 1. Oktober 1958 General Raoul Salan in Algerien zugeteilt.
Algerienkrieg
Nach Salans Abberufung als Oberbefehlshaber und Versetzung übernahm er am 12. Dezember 1958 dessen Position in Algier. Die Operationen gegen die Untergrundbewegung FLN liefen in dieser Zeit unter dem Namen Plan Challe. Dann wurde er ins französische Mutterland versetzt und war bis zu seinem Ausscheiden von Mai 1960 bis Januar 1961 Commander-in-Chief Allied Forces Central Europe (CINCENT) der NATO.
Am 21. April 1961 war er einer der vier Generäle, neben ihm Raoul Salan, Edmond Jouhaud und André Zeller, die in Algier den Putsch der OAS gegen de Gaulle unternahmen. Der Versuch scheiterte schnell und Challe wurde nach Paris in das Gefängnis La Santé gebracht.
Letzte Jahre
Gemeinsam mit Zeller wurde er am 31. Mai 1961 von einem Militärgericht zu fünfzehn Jahren Haft und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Nach Aufenthalten in Clairvaux und Tulle wurde er im Dezember 1966 vorzeitig entlassen und 1968 von de Gaulle amnestiert. Er veröffentlichte seine Erinnerungen unter dem Titel Notre Révolte und starb am 18. Januar 1979.