Marienweiher

Marienweiher ist ein Gemeindeteil des Marktes Marktleugast im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Marienweiher
Höhe: 507 m ü. NHN
Einwohner: 340[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 95352
Vorwahl: 09255

Lage

Das Pfarrdorf liegt im südlichen Frankenwald. Durch den Ort fließt teilweise verrohrt der Leugastbach, ein rechter Nebenfluss des Großen Koserbaches. Die Kreisstraße KU 27 führt nach Marktleugast zur Bundesstraße 289 (1,2 km nördlich) bzw. nach Steinbach (1,1 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls zur B 289 (1,2 km nordwestlich).[2] Durch Marienweiher verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Für den Ort, der am Kreuzungspunkt mehrerer Altstraßen lag, wurde 1102 eine Kapelle bezeugt. Das Franziskanerkloster Marienweiher wurde 1646 gegründet. Die heutige Basilika Marienweiher wurde von 1740 bis 1750 erbaut.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Marienweiher aus 39 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Marktschorgast aus. Grundherren waren das Kastenamt Stadtsteinach (Jägerhaus, 2 Höfe, 6 Halbhöfe, 1 Söldengut, 4 Tropfhäuser, 1 Wirtshaus mit Brau), die Realgemeinde Marienweiher (16 Tropfhäuser, 1 Wirtshaus, 1 Hirtenhaus), die Pfarrei Marienweiher (Pfarrkirche, Pfarrhaus, Pächterhaus, 2 Gütlein) und die Schule Marienweiher (1 Haus).[4]

1810 kam Marienweiher zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1812 der Steuerdistrikt Marienweiher gebildet, zu dem Achatzmühle, Dörnhof, Filshof, Gundlitz, Hanauerhof, Hermes, Herrnschrot, Hohenbuchen, Roth, Rothenbühl, Schallerhof, Schmölz, Steinbach, Weihermühle und Winklas gehörten. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Marienweiher, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Münchberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Münchberg. 1837 entstand die Gemeinde Gundlitz mit Herrnschrot, Hohenbuchen und Winklas 1840 wurde die Gemeinde Marienweiher an das Landgericht Stadtsteinach und das Rentamt Stadtsteinach überwiesen (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[5] Ab 1862 gehörte Marienweiher zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in das Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 15,229 km²,[6] die sich durch die Umgemeindung von Dörnhof, Schallerhof und Schmölz nach Kupferberg im Jahr 1964 auf 13,523 km² verringerte.[7] Am 1. Januar 1977 wurde die Gemeinde Marienweiher in Marktleugast eingegliedert.[8]

Baudenkmäler

In Marienweiher gibt es zehn Baudenkmäler, darunter:

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Marienweiher

Jahr 181918401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 9375419129409229279249099509088537617617447237167106916819551010951713658
Häuser[9] 109114114118128141
Quelle [10][11][11][11][12][11][13][11][11][14][11][11][15][11][11][11][16][11][11][11][6][11][7][17]

Ort Marienweiher

Jahr 001818001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 313*464462434398359553482454391
Häuser[9] 355855647697121
Quelle [5][10][12][13][14][15][16][6][7][17][18]
* inklusive Filshof und Rothenbühl

In den 2010er Jahren gab es in Marienweiher ca. 340 Einwohner, die in ca. 180 Haushalten lebten.[1]

Religion

Marienweiher ist Sitz der katholischen Pfarrei Mariä Heimsuchung.[4][7]

Literatur

Commons: Marienweiher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Markt Marktleugast: Gemeindeteile. In: marktleugast.de. Abgerufen am 6. März 2015.
  2. Marienweiher im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 379ff.
  4. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 8081 (Digitalisat).
  5. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 135 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 993994 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 730 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 693.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 74 (Digitalisat). Für die Gemeinde Marienweiher zuzüglich der Einwohner von Altenschmelz (S. 3), Gundliz (S. 42), Hermes (S. 48) und Steinbach (S. 118).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 155, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 940, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1114, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1060 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 11121113 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1149 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 315 (Digitalisat).
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