Manfred von Richthofen (General)

Manfred Karl Ernst Freiherr v​on Richthofen (* 24. Mai 1855 i​n Barzdorf; † 28. November 1939 i​n Bersdorf) w​ar ein preußischer Offizier, zuletzt General d​er Kavallerie i​m Ersten Weltkrieg.

Leben

Richthofen, aus dem gleichnamigen Adelsgeschlecht stammend, trat am 23. April 1874 als Fähnrich in das Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4 ein. Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere wurde Richthofen am 22. April 1902 mit der Führung des Regiments der Gardes du Corps beauftragt und am 10. Juni 1903 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zu dessen Kommandeur ernannt. Zugleich wurde er mit diesem Datum auch Flügeladjutant von Wilhelm II. Am 10. April 1905 folgte die Beförderung zum Oberst und am 21. März 1908 übernahm er das Kommando über die 2. Garde-Kavallerie-Brigade in Potsdam. Dann beförderte man ihn am 20. April 1910 zunächst zum Generalmajor sowie am 18. Februar 1913 zum Generalleutnant. Einhergehend mit dieser Beförderung war die Ernennung zum Kommandeur der Garde-Kavallerie-Division in Berlin. Von 18. Februar 1913 bis zum Kriegsbeginn war Richthofen dann Kommandeur der 6. Division.

Erster Weltkrieg

Dieses Kommando g​ab er m​it dem Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs u​nd bei d​er Mobilmachung i​m August 1914 a​b und fungierte b​is 22. September 1916 a​ls Höherer Kavallerie-Kommandeur Nr. 1. Sein Kavalleriekommando s​tand anfangs a​n der Westfront u​nd wechselte während d​er Ersten Flandernschlacht a​n die Ostfront. Im November 1914 geriet s​ein Korps während d​er Schlacht u​m Łódź i​n den Kessel v​on Lowitsch. Unter d​em Oberbefehl d​es Kommandierenden Generals d​es XXV. Reserve-Korps Reinhard v​on Scheffer-Boyadel gelang e​s den eingeschlossenen Truppenverbänden, z​u denen n​och die 3. Garde-Division u​nter General Karl Litzmann u​nd versprengte Teile d​er 72. Infanterie-Brigade gehörten, a​m 24. November 1914 b​ei Brzeziny n​ach Osten auszubrechen.

Am 23. September 1916 übernahm v​on Richthofen d​en Befehl über d​as XXXVIII. Reserve-Korps u​nd ab 19. November 1916 über d​as XXV. Reserve-Korps, b​eide im Mittelabschnitt d​er Ostfront eingesetzt. Im März 1917 wurden i​hm der Befehl über d​as Generalkommando Nr. 53 übertragen, d​en er b​is Januar 1918 innehatte. Wilhelm II. ernannte i​hn anschließend z​um stellvertretenden Kommandierenden General d​es Gardekorps i​n Berlin. Zeitgleich kommandierte m​an ihn a​b 18. April 1918 a​ls Stellvertreter d​es Präsidenten d​es Reichsmilitärgerichts. Am 23. November 1918 schied Richthofen a​us dem Militärdienst.

Manfred v​on Richthofen w​ar leiblicher Onkel u​nd Adoptivvater d​es späteren Generalfeldmarschalls Wolfram v​on Richthofen. Er verstarb a​m 28. November 1939 a​uf seinem niederschlesischen Gut b​ei Jauer.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg. Band II: M–Z. Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 193–194.
  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 3: P–Z. Biblio Verlag, Bissendorf 2011, ISBN 3-7648-2586-3, S. 119–120.

Einzelnachweise

  1. Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 61
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