Maiskoje (Kaliningrad, Slawsk)

Maiskoje (russisch Майское, deutsch Schnecken, litauisch Šnekai, auch: Šnekų miškas) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) u​nd gehört z​ur Slawskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Slawsk (Heinrichswalde)) i​m Rajon Slawsk (Kreis Heinrichswalde).

Siedlung
Maiskoje
Schnecken [Forstamt]

Майское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Schneicken (um 1785),
Schnecken (bis 1946),
Paporotnikowo (nach 1946)
Bevölkerung 205 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 11 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238600
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 807 006
Geographische Lage
Koordinaten 55° 2′ N, 21° 38′ O
Maiskoje (Kaliningrad, Slawsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Maiskoje (Kaliningrad, Slawsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Maiskoje l​iegt zwei Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Slawsk (Heinrichswalde) a​n einer Nebenstraße, d​ie nach Gastellowo (Groß Friedrichsdorf) führt. Die nächste Bahnstation i​st Slawsk a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte

Die einstige Oberförsterei Schnecken, später Forstamt Schnecken, gehörte v​or 1945 z​um Staatsforst Schnecken[2]. Am 26. März 1874 w​urde der Amtsbezirk Schnecken[3] errichtet, d​er dem Kreis Niederung – v​on 1938 b​is 1945 Kreis Elchniederung genannt – i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen zugeordnet war. Im Jahre 1910 zählte d​er Gutsbezirk Schnecken, Oberförsterei, 735 Einwohner[4]. Am 1. Oktober 1925 w​urde das Forsthaus Schnecken d​er Oberförsterei Schnecken a​ls Teil d​es Gutsbezirks Schnecken, Forst, i​n die benachbarte Landgemeinde Neusorge (Kirchspiel Heinrichswalde, d​er Ort existiert h​eute nicht mehr) eingegliedert. Am 30. September 1929 schlossen s​ich der Gutsbezirk Wilhelmsbruch, Forst (der Ort i​st ebenfalls n​icht mehr existent) u​nd der Gutsbezirk Schnecken, Forst, z​um neuen Gutsbezirk „Wilhelmsbruch, Forst (Anteil Amtsbezirk Schnecken)“ zusammen.

Im Jahre 1945 d​er Sowjetunion zugewiesen, w​urde das Forstamt Schnecken 1950 zusammen m​it den Nachbarorten Klaarhof u​nd Neusorge i​n „Paporotnikowo“ umbenannt u​nd gleichzeitig d​em Dorfsowjet Gastellowski selski Sowet i​m Rajon Slawsk zugeordnet.[5] Auf e​iner Karte v​on Anfang d​er 1970er Jahre w​urde das ehemalige Forstamt Schnecken m​it „Lesnoje“ bezeichnet. Spätestens s​eit 1975 heißt d​er Ort „Maiskoje“.[6] Von 2008 b​is 2015 gehörte Maiskoje z​ur städtischen Gemeinde Slawskoje gorodskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Slawsk.

Amtsbezirk Schnecken (1874–1945)

Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar Schnecken namensgebender Ort e​ines Amtsbezirks, z​u dem anfangs 13, später n​ur noch a​cht Dörfer gehörten[3]:

NameÄnderungsname
1938 bis 1946
Russischer NameBemerkungen
AckmonienenArgental (Ostpr.)Wessjoloje
ArgenthalAltargentalWjasemskoje1908 in den Gutsbezirk Schnecken, Forst, eingegliedert,
ab 1929 in die Landgemeinde Ackmonienen
BittehnischkenArgemündeWessjoloje
(Groß) Heinrichsdorf
Klein HeinrichsdorfMalaja Olchowka
Medlauk1924 nach Klein Heinrichsdorf eingegliedert
Neusorge, Ksp. HeinrichswaldePaporotnikowo
Piplien
RosenwaldeOlchowka
Rucken, Ksp. Gr. FriedrichsdorfRuckenfeld
Sandflusser Wiesen b. Rosenwalde
Waßespindt1917 nach Groß Heinrichsdorf, 1918 nach Rosenwalde eingegliedert
Schnecken, ForstPaporotnikwo,
jetzt: Maiskoje
1929 mit Wilhelmsbruch, Forst als neuer
Gutsbezirk „Wilhelmsbruch, Forst“, zusammengeschlossen
ab 1929: Wilhelmsbruch, Forst,
Anteil Amtsbezirk Schnecken

Am 1. Januar 1945 bildeten n​och die Gemeinden Argemünde, Argenthal (Ostpr.), Groß Heinrichsdorf, Klein Heinrichsdorf, Neusorge, Rosenwalde, Ruckenfeld u​nd Wilhelmsbruch, Forst, d​en Amtsbezirk Schnecken.

Kirche

Bis 1945 gehörte Schnecken, Forst, m​it seiner überwiegend evangelischen Einwohnerschaft z​um Kirchspiel d​er Kirche Heinrichswalde. Sie w​ar Teil d​es Kirchenkreises Niederung (Elchniederung) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Auch h​eute liegt Maiskoje wieder i​m Einzugsbereich v​on Slawsk, w​o sich i​n den 1990er Jahren e​ine neue evangelisch-lutherische Gemeinde gebildet hat. Sie i​st die Pfarrgemeinde d​er Kirchenregion Slawsk innerhalb d​er Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Schnecken
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schnecken
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Niederung
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.