Ludwig von Ompteda (Offizier)
Ludwig Freiherr von Ompteda (* 10. Januar 1855 in Lüneburg; † 15. Januar 1915 in Challerange bei Vouziers)[1] war ein preußischer Generalleutnant, zuletzt Kommandeur der 42. Reserve-Infanterie-Brigade im Ersten Weltkrieg.
Leben
Ompteda war Sohn eines Majors und Flügeladjutanten von Ernst August I. Als Vorbild sah er seinen Vorfahren Christian Friedrich Wilhelm von Ompteda, der in der Schlacht bei Waterloo gefallen war.
Am 23. April 1874 wurde er als Sekondleutnant zum 1. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 31 nach Altona überwiesen. Ab 1876 war er Adjutant dessen I. Bataillons, bevor er von 1881 bis 1884 zur Kriegsakademie nach Berlin abkommandiert wurde. Während jener Zeit wurde er am 13. Dezember 1883 zum Premierleutnant befördert und heiratete Florence von Stieglitz, eine Tochter des australischen Pioniers Robert William von Stieglitz mit deutsch-irischen Wurzeln. In den Jahren 1886 bis 1888 war er Regimentsadjutant und wurde anschließend zum Großen Generalstab kommandiert. Unter der Beförderung zum Hauptmann wurde er zum Kompaniechef im Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 in Schwerin ernannt. Als Major ging Ompteda 1896 zum Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10 nach Breslau und wurde drei Jahre darauf zum Kommandeur des II. Bataillons im 7. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 96 in Gera ernannt. 1902 wurde er als Oberstleutnant zum Infanterie-Regiment „von der Goltz“ (7. Pommersches) Nr. 54 nach Kolberg versetzt.
1904 nahm Ompteda als Führer des 2. Ostasiatischen Infanterie-Regiments an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teil.
Zum Oberst befördert kehrte er 1906 nach Deutschland zurück und wurde zum Kommandeur des 8. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 153 in Altenburg ernannt. Zum Generalmajor befördert wurde er 1909 zum Kommandeur der 55. Infanterie-Brigade in Karlsruhe ernannt. Hier starb 1910 seine Gemahlin. 1912 heiratete er deren jüngere Schwester Augusta von Stieglitz. Im gleichen Jahr 1912 wurde er als Generalleutnant zur Disposition gestellt und zog nach Israelsdorf, wo er bis August 1914 seinen Lebensabend verbrachte und Vorsitzender der Ortsgruppe Lübeck des Pfadfinderkorps war.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Ompteda als z.D.-Offizier wiederverwendet und am 2. Oktober 1914 zum Kommandeur der 42. Reserve-Infanterie-Brigade ernannt.[2] In der Schlacht von Noyon wurde er leicht, und in der Nähe von Bouziers abermals verwundet. An den erlittenen Verwundungen verstarb Ompteda am 15. Januar 1915.
In der Woche darauf wurde der Generalleutnant unter großer Anteilnahme in Lübeck eingeäschert. Ein Urnengrab lässt sich in Lübeck aber nicht nachweisen. Das Ehrenmal steht auf dem Lübecker Ehrenfriedhof für ihn und seinen wenig später gefallenen Sohn.
Auszeichnungen
- Roter Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub[3]
- Kronenorden II. Klasse[3]
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz[3]
- Ehrenkreuz des Greifenordens[3]
- Reußisches Ehrenkreuz I. Klasse[3]
- Komturkreuz II. Klasse des Albrechts-Ordens[3]
- Kommandeur des Hausordens vom Weißen Falken[3]
- Komtur I. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens[3]
- Herzog-Ernst-Medaille[3]
- Orden vom Doppelten Drachen Zweiter Grad, II. Klasse[3]
- Russischer Orden der Heiligen Anna II. Klasse[3]
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
Schriften
- Ein hannoversch-englischer Offizier vor hundert Jahren. Christian Friedrich Wilhelm Freiherr von Ompteda, Oberst und Brigadier in der königlich Deutschen Legion. 26. November 1765 bis 18. Juni 1815. Hirzel. Leipzig 1892.
Quellen
- Von Lübecks Türmen. Jg. 25, Nr. 6, Ausgabe vom 6. Februar 1915, Artikel: Generalleutnant Ludwig Freiherr von Ompteda.
- Max Gottschalck, Hans von Ahlefeld: Geschichte des 1. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 31. Berlin 1894.
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsches Geschlechterbuch Band 128 (Hamburgisches Geschlechterbuch Band 10), C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1962, ISSN 1438-7972, S. 384.
- Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815-1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 354.
- Preußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1911. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1911, S. 93.