Liste der Kulturdenkmale in Klostergut zum Heiligen Kreuz

In d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Klostergut z​um Heiligen Kreuz s​ind die Kulturdenkmale d​er im Norden d​er Stadt Meißen a​m linken Ufer d​er Elbe gelegenen Gemarkung Klostergut z​um Heiligen Kreuz verzeichnet, d​ie bis Februar 2021 v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen s​ind zu beachten.

Diese Aufzählung i​st eine Teilmenge d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Meißen.

Liste der Kulturdenkmale in Klostergut zum Heiligen Kreuz

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

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Kloster Zum Heiligen Kreuz (Sachgesamtheit) Leipziger Straße
(Karte)
Mitte 13. Jahrhundert Sachgesamtheit Kloster zum Heiligen Kreuz, mit dem Einzeldenkmal: Ruine des Benediktiner-Nonnen-Klosters mit Klostermauer (09265770) und dem Gartendenkmal Klostergarten; regionalgeschichtlich, baugeschichtlich, landschaftsgestaltend, wissenschaftlich und künstlerisch von Bedeutung, romanische Architektur im Übergang zur Gotik 09300868
 

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Ruine des Benediktiner-Nonnen-Klosters mit Klostermauer (Einzeldenkmal zu Sachgesamtheit 09300868) Leipziger Straße
(Karte)
Mitte 13. Jahrhundert Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Kloster zum Heiligen Kreuz: Ruine des Benediktiner-Nonnen-Klosters mit Klostermauer; regionalgeschichtlich, baugeschichtlich, landschaftsgestaltend, wissenschaftlich und künstlerisch von Bedeutung, romanische Architektur im Übergang zur Gotik[Ausführlich 1] 09265770
 

Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).

Ausführliche Denkmaltexte

  1. Die erhaltenen Teile des einstigen Klosters zum Heiligen Kreuz befinden sich wenige hundert Meter unterhalb der Meißner Albrechtsburg und bilden einen eindrucksvollen Auftakt zur vor allem mittelalterlichen Architektur der Domstadt. Als Stiftung des Markgrafen Dietrich (1162–1221) diente es als Benediktiner-Nonnenkloster für den hohen und niederen Adel. Nach der 1217 erfolgten Verlegung an den heutigen Ort unterstellte sich der Konvent der Zisterzienserregel. Die Aufsicht wurde dem Abt von Altzella übertragen. Das Kloster war am neuen Standort um 1221/22 vollendet worden, während sich die Fertigstellung der Kirche noch bis etwa 1241 hinzog. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts war die Anlage wieder Benediktinerinnen-Kloster. Die Auflösung des Klosters erfolgte 1568 im Zuge der Reformation. Während des Siebenjährigen Krieges 1756–1763 wurde es durch preußische Truppen zerstört. Zu ersten Ruinensicherungen kam es seit 1883, verstärkt seit 1990. Von den einst um einen Kreuzhof gruppierten Klosterflügeln sind die Ostteile der im Süden gelegenen Kirche, wesentliche Partien des Erdgeschosses des Ostflügels und Keller unter dem Nordflügel erhalten. Von der über kreuzförmigem Grundriss errichteten Klosterkirche existieren noch zahlreiche bemerkenswerte architektonische Details, wie anderthalb Schildwände von der Nordwand mit einem spitzbogigen Fenster, die Umfassungswand des Sanktuariums (Chors) mit halbkreisförmiger Apsis, außen mit Lisenengliederung, die überwölbte Sakristei und in kreuzförmige Pfeiler eingestellt Dienste mit Kelchkapitellen wohl zur Aufnahme von Rippen eines Kreuzrippengewölbes. Die Bauformen der Kirche schließen an die der Zisterzienserklosterkirche Altzella an. Der Ostflügel besteht aus vier Räumen im Erdgeschoss, von denen zwei einen oberen Abschluss haben. Am bemerkenswertesten erscheint der einstige Kapitelsaal, der durch ein gestuftes Rundbogenportal, flankiert von zwei Dreiergruppen von Fensteröffnungen in rechteckiger Rahmung nach außen markiert wird. Dieses dominierende Detail von einfacher Schönheit wird durch eine runde Öffnung nach oben abgeschlossen. Die Formensprache der Gewölbekonsolen im Kapitelsaal ist auch zisterziensisch. Vom Nordflügel sind noch einige tonnengewölbte Keller auf uns überkommen. Die Klosteranlage zum Heiligen Kreuz geht auf das ausgehende Hochmittelalter zurück. Trotz der Reduktion der Anlage auf wenige bauliche Reste wird die hohe Qualität der Architektur, die den Zisterzienserstil im Übergang von der Romanik zur frühen Gotik vertritt, in allen Details deutlich. Der überwiegend noch mittelalterliche Baubestand gehört zu den ältesten und bedeutendsten Kulturdenkmalen Sachsens. Als Zisterzienserarchitektur einer bestimmten Entwicklungsstufe ist er aber auch dem nationalen kulturellen Erbe Deutschlands zuzuordnen. Die Klosterruine des einstigen Benediktiner-Nonnenklosters zum Heiligen Kreuz war Motiv für berühmte Künstler. So gibt es mehrere Zeichnungen der Anlage von Caspar David Friedrich (1774–1840). Darüber hinaus gehört sie zum städtebaulich einzigartigen Stadtbild Meißens mit Burgberg, Altstadt, und historischen Freihöfe. Der Burgberg war seit dem frühen Mittelalter militärische Zentrale sowie weltlicher und kirchlicher Verwaltungsmittelpunkt der Mark Meißen, aus dem das spätere Sachsen hervorgegangen ist. Meißen gilt demzufolge als Wiege Sachsens. Abgesehen davon ist Meißen neben Dresden wohl der am meisten abgebildete Ort aus Sachsen.

Quellen

Commons: Kloster Heilig Kreuz – Sammlung von Bildern
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