Liste der Handwaffen der Bundeswehr

Diese Liste stellt d​ie aktuellen u​nd abgeschafften Handwaffen d​er Bundeswehr vor. Bei einigen Einheiten d​er Bundeswehr – w​ie beispielsweise d​em Kommando Spezialkräfte – s​ind in geringen Stückzahlen weitere Handwaffen i​n Gebrauch, d​ie hier n​icht aufgeführt werden.

Das Eiserne KreuzHoheitszeichen der Bundeswehr

Erklärung

  • Bezeichnung: Nennt den Namen der Handwaffe
  • Bild: Hier ist ein Bild der Handwaffe angegeben
  • Einführung im Jahr: Nennt den Zeitpunkt der Einführung
  • Außerdienststellung: Nennt den Zeitpunkt der Außerdienststellung
  • Kaliber: Nennt das Kaliber der verwendeten Munition (Projektildurchmesser × Hülsenlänge)
  • Verwendung: Nennt den Verwendungszweck und die Einheit
  • Benutzer: Nennt die Teilstreitkraft der Bundeswehr (Luftwaffe/Heer/Marine) oder den entsprechenden militärischen Organisationsbereich, in dem die Handwaffe eingesetzt wird oder wurde.

Derzeit n​och genutzte Waffen s​ind in d​en Tabellen hellgrün hinterlegt.

Gewehre

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Kaliber Verwendung Benutzer
Garand M1 1955 1962 7,62 × 63 mm Teil der ersten Grundausstattung der Bundeswehr. Heer
Luftwaffe
Marine
Karabiner M1 1955 1962 7,62 × 33 mm Teil der ersten Grundausstattung der Bundeswehr. Heer
Luftwaffe
Marine
Lee-Enfield No. 4 Mk. I 1955 1958 7,7 × 56 mm R Teil der ersten Grundausstattung der Bundeswehr. 18.000 Gewehre. Luftwaffe
Mauser Modell 98 1956 In Verwendung 7,92 × 57 mm Der Karabiner 98 wird nur für den protokollarischen Dienst beim Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung verwendet. Heer
Luftwaffe
Marine
G1 1956 1962 7,62 × 51 mm NATO Das belgische FN FAL war das erste Standardgewehr der Bundeswehr. Wurde später an den Bundesgrenzschutz abgegeben. Heer
Luftwaffe
Marine
G2 7,62 × 51 mm NATO Erprobungswaffe. Originalwaffe ist auf Kaliber 7,5 × 55 mm Swiss (GP11) eingerichtet
G3 1959 In Verwendung 7,62 × 51 mm NATO Das G3 ersetzte ab 1959 das FN FAL/G1 als Standardgewehr.

Als Übergangslösung b​is zur Einführung d​es G28 wurden a​b 2008 ausgesuchte G3 z​u der Version G3A3ZF DMR umgerüstet. Wird weiterhin a​ls Gruppen­scharfschützen­waffe verwendet.

Heer
Luftwaffe
Marine
G4 7,62 × 51 mm NATO Lizenzfertigung des Armalite AR-10 von Artillerie Inrichtungen in Hembrug, NL. Erprobungswaffe.
G11 1990 1993 4,73 × 33 mm Das Standardsturmgewehr G3 sollte vom G11 abgelöst werden. Dessen Truppentauglichkeit wurde 1990 festgestellt, man entschied sich jedoch 1993 gegen eine Einführung. BWB
AK-74 1990 ?? 5,45 × 39 mm Das sowjetische Sturmgewehr AK-74 wurde nach der Wiedervereinigung aus NVA-Beständen in die Bundeswehr übernommen und kommt in geringen Stückzahlen lediglich als Schulungs- und Feinddarstellungswaffe bei Übungen zum Einsatz. Restbestände wurden vernichtet oder ins Ausland veräußert. Heer
G36/G36K 1997 In Verwendung 5,56 × 45 mm NATO Nachfolgemodell des G3. Für eine Nutzungsdauer von 20 Jahren geplant wurde die Waffe im Laufe der Zeit mehrfach verbessert und durch Zubehör ergänzt. In der Truppe befinden sich aktuell (Stand: 2019) die Ausführungen G36A0 bis G36A4 sowie die Kurzversionen G36kA1 bis G36kA4 in der Nutzung. Die Versionen A3 und kA3 gehören zum Rüstsatz des Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES). Die A4 entsprechen weitestgehend dem A3 jedoch ohne die Push-to-Talk-Tasten des IdZ. Im Rahmen der Instandhaltung werden alle defekten G36 auf die Version A4 gebracht.[1] Heer
Luftwaffe
Marine
G95k 2019 In Verwendung 5,56 × 45 mm NATO In der Variante HK416A7 mit 14,5 Zoll-Rohrlänge beim Kommando Spezialkräfte (KSK) und Kampfschwimmer der Bundeswehr. Seit November 2017 in der Erprobung. Der Beginn der Einführung ist für das erste Halbjahr 2019 geplant.[1] Die Kommando Spezialkräfte erhalten ein Eotech-Reflexvisier EXPS 3-0 NV mit Vergrößerungsnachsatz G33 Booster. Die Kampfschwimmer nutzen abweichend ein Aimpointvisier. Als Laser-Licht-Modul dient VTAL von Rheinmetall. Insgesamt werden 1.745 Sätze beschafft.[2] Eine weitere beschaffungsbehördliche Bezeichnung für die Variante HK416A5 ist G38C; wird allerdings nicht von den Streitkräften genutzt.[3] Heer
Marine

Scharfschützengewehre

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Kaliber Verwendung Benutzer
G22 1997 In Verwendung 7,62 × 67 mm Einsatz gegen Mannziele bis zu 800 Metern; Einsatz gegen taktische Ziele wie Radaranlagen, Hubschrauber oder ungepanzerte Fahrzeuge bis zu 1000 Metern. Gemäß den Einsatzgrundsätzen ist das G22 für den defensiven bzw. reaktiven Einsatz („Counter-sniping“) vorgesehen. Ein offensiver Einsatz der Waffe ist jedoch ebenfalls möglich. Heer
Marine
Luftwaffe
G23 1997 in Verwendung 7,62 × 67 mm Einsatzbedingter Sofortbedarf (für SFOR) von 58 Scharfschützengewehren des Typs AWM-F (ohne Modifikationen) vor der eigentlichen Einführung als G22. Heer
G24 ?? in Verwendung 12,7 × 99 mm NATO Scharfschützengewehr von Accuracy International Ltd. für die Spezialkräfte vor der Einführung des G82 beschafft. Heer
Marine
G25 ?? In Verwendung 7,62 × 51 mm NATO Scharfschützengewehr von Accuracy International Ltd. für die Spezialkräfte. Kann zerlegt in einem Hartschalenkoffer transportiert werden und verfügt über einen längeren Schalldämpfer, der den Lauf komplett umschließt. Heer
Marine


G27 ?? In Verwendung 7,62 × 51 mm NATO Eingeführt im Rahmen des einsatzbedingten Sofortbedarfs in geringer Stückzahl als DMR bei der Bundeswehr. Da die Test­anforderungen nicht erfüllt wurden, kam es zu keiner Einführung bei der regulären Truppe.

Das Gewehr w​urde 2015 a​ls G27P i​n die reguläre Truppe a​ls „schweres Sturmgewehr“ eingeführt. Die Spezialkräfte verwenden d​as Gewehr i​n einer kürzeren Version m​it 13″ Lauf.

Heer

Marine

Luftwaffe

G28
(DMR 762)
2012 In Verwendung 7,62 × 51 mm NATO Beschaffung von 560 Exemplaren. Als Basis dient das HK MR308, eine zivile Version des HK417.[4]

Das Kommando Spezialkräfte verwendet d​as DMR 762 w​urde in e​iner militärischen Version a​ls DMR G28 beschafft.[5]

Heer

Marine Luftwaffe

G29 2016 In Verwendung 8,6 × 70 mm Scharfschützengewehr RS9 von C. G. Haenel für die Spezialkräfte.[6] Heer
Marine
G82 2005 In Verwendung 12,7 × 99 mm NATO Das Gewehr wurde im Rahmen des Projekts Infanterist der Zukunft bei der Bundeswehr als Gewehr großer Reichweite eingeführt und gilt als Alternative, wenn G36 und G22 an ihre Leistungsgrenzen stoßen.[7] Heer
Marine
Luftwaffe

Maschinengewehre

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Kaliber Verwendung Benutzer
lMG BAR 1955 1957 7,62 × 63 mm Leichtes Maschinengewehr in der ersten Grundausstattung der Infanterie. Heer
MG M1919 1955 1957 7,62 × 63 mm Das M1919 war das erste leichte Maschinengewehr der Bundeswehr. Heer
Luftwaffe
Marine
MG1 / MG2 1957 1969 7,62 × 51 mm NATO MG1; Nachkriegsfertigung des MG42 für die Bundeswehr, ab 1959 umgerüstet auf Natokaliber. Die Weiterentwicklung MG1A3 mit neuem Rückstoßverstärker war die Grundversion des MG3.

MG2; Kriegsfertigung d​es MG42 a​us Beständen d​er Wehrmacht bzw. a​us amerikanischen u​nd französischen Beutebeständen.

Heer
Luftwaffe
Marine
MG3 1969 In Verwendung 7,62 × 51 mm NATO Das MG3 ist eine Weiterentwicklung des MG42 aus dem Zweiten Weltkrieg und wird bis heute in der Bundeswehr genutzt. Da die Produktion in den 1970er Jahren bereits auslief, ist derzeit geplant etliche tausend neue Gehäuse fräsen zu lassen. So soll das bewährte Maschinengewehr mit der hohen Kadenz von 1.200 Schuss/Minute vor allem auf Gefechtsfahrzeugen als Fliegerabwehr-, aber auch als Blenden-MG mittelfristig noch in Nutzung bleiben. (Stand: 2019)[1] Heer
Luftwaffe
Marine
MG4 2005 In Verwendung 5,56 × 45 mm NATO Das MG4 wurde im Rahmen des Projektes Infanterist der Zukunft entwickelt und eingeführt. Derzeit gibt es fünf Versionen für unterschiedliche Einsatzzwecke. Diese sollen zukünftig auf drei Versionen harmonisiert werden, weisen aber bereits heute eine hohe logistische Gleichheit (123 Übernahmeteile) sowie eine gleichartige Bedienbarkeit und ein gleiches Sicherungskonzept auf.[1] Heer
Luftwaffe
Marine
MG5 2015 In Verwendung 7,62 × 51 mm NATO Ersetzt nach und nach das bewährte MG3. Das MG5A1 lässt sich auf den fernbedienbaren Waffenstationen FLW100 und in den mechanischen Lafetten KMW1530 integrieren. Für das MG5A2 sollen zudem Adapter eingeführt werden, um es auf den MG3-Lafetten infanteristisch einsetzen zu können.[1][8] Heer
Luftwaffe
Marine
G8 ?? In Verwendung 7,62 × 51 mm NATO Das G8 wird vom KSK und von den Kampfschwimmern eingesetzt. Heer
Marine

Pistolen

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Kaliber Verwendung Benutzer
P1/P38[9] 1955 In Verwendung 9 × 19 mm Die Walther P1 basiert auf der P38 der Wehrmacht. Die P1 wird nur noch im protokollarischen Dienst verwendet. Sie unterliegt dabei einem Nutzungsverzicht.[1] Heer
Luftwaffe
Marine
Streitkräftebasis
P2 1955 ?? 9 × 19 mm Schweizer SIG P210-4. Aus Beständen des BGS übernommen. Heer
P3 1955 ?? 9 × 19 mm Spanische Astra 600/43. Aus Beständen des BGS übernommen. Heer
P4 9 × 19 mm Variante der Walther P1: Lauf um 15 mm gekürzt; Griffstück mit Stahl-Sechskant verstärkt; kontrastreiche Visierung; kurzer Hahnsporn; komplett gefederter Entspann-Hebel anstelle der alten Sicherung. Erprobungswaffe.
P5 9 × 19 mm Walther P5. Erprobungswaffe.
P6 9 × 19 mm SIG Sauer P225. Erprobungswaffe.
P51 / P52 1955 ?? 11,43 × 23 mm Erstausstattung, 13.378 Pistolen wurden 1955/56 von den USA geliefert. Die Variante M1911 diente als P51, die Variante M1911A1 als P52. Heer
Luftwaffe
Marine
P21 1956 In Verwendung 7,65 × 17 mm 7.457 Pistolen Walther PPK. 5.568 mit Stahlgriffstück und 1.889 mit Leichtmetallgriffstück. Die für Piloten bei der Luftwaffe beschafften Waffen wurden später auch von Feldjägern, Schiffskommandanten der Marine und Wallmeistern benutzt. Aktuell (2019) wird sie nur noch im Militärattachédienst genutzt.[1] Luftwaffe
Streitkräftebasis
P11 1976 In Verwendung 7,62 × 36 mm Die P11 wird nur von den Kampfschwimmern als Unterwasserpistole verwendet. Marine
P7 1985 ?? 9 × 19 mm Die P7 wurde nur für den militärischen Personenschutz von den Feldjägern verwendet. Inzwischen ist die P7 durch die P30 abgelöst worden.[1] Streitkräftebasis
P8 1994 In Verwendung 9 × 19 mm Derzeitige Standard-Dienstpistole der Bundeswehr. Inzwischen wurde die Pistole mit einem verstärkten Verschluss zur Version P8A1 aufgewertet. Eine weitere Variante ist die P8 Combat, welche sich durch das fehlen eines Sicherungshebel zur P8 unterscheidet.[1] Heer
Luftwaffe
Marine
P9 ?? In Verwendung 9 × 19 mm Eingeführt zunächst als P9M, eine Glock 17 der 3. Generation, und seit 2014 auch P9A1, eine Glock 17 der 4. Generation[10] Heer

Marine

P10 9 × 19 mm Verkürzte P8. Erprobungswaffe.
P12 1998 In Verwendung 11,43 × 23 mm Entspricht der P8 im Kaliber 11,43 × 23 mm (.45 ACP). Die P12 wird bei den spezialisierten Kräften geführt.
P30 ?? In Verwendung 9 × 19 mm Die P30 ersetzt bei den Personenschutzkräften der Feldjägertruppe die P7 und dient im Kommando Spezialkräfte als Standardpistole.
Heer
Streitkräftebasis

Maschinenpistolen

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Kaliber Verwendung Benutzer
MP1 1955 1959 9 × 19 mm 740 Stück wurden vom BGS übernommen. Heer
Luftwaffe
Marine
Thompson M1A1 1955 1959 11,43 × 23 mm 8.188 Thompson Guns wurden 1955/56 von den USA geliefert und an Panzerbesatzungen und Kampfschwimmer ausgegeben. Heer
Luftwaffe
Marine
MP2A1
(„Uzi“)
1959 In Verwendung 9 × 19 mm Eine Variante mit starrer Holz-Schulterstütze (MP2) fand ebenfalls in der Bundeswehr Verwendung. Die MP2 soll vollständig durch eine weitere Beschaffung der MP7 ersetzt werden (Stand: 2019)[1] Heer
Luftwaffe
Marine
MP5 1985 In Verwendung 9 × 19 mm Die Waffe wird nur von KSK, Kampfschwimmern, Feldjägern und Fernspähern innerhalb der Bundeswehr in verschiedenen Versionen verwendet. Früher gehörte sie zur Standardausstattung der Boardingteams. Heer
Marine
MP5 K ?? In Verwendung 9 × 19 mm Die Waffe wird nur von Soldaten des KSK und der Feldjäger verwendet. Heer
MP7 2001 In Verwendung 4,6 × 30 mm Die MP7 wird im Konzept Infanterist der Zukunft und im abgeleiteten Projekt „Soldat im Einsatz – SiE“, sowie bei den Feldjägern verwendet. Sie soll weiterhin beschafft werden und die MP2 vollständig ersetzten (Stand: 2019)[1] Heer
Luftwaffe
Marine

Flieger- und Panzerabwehrwaffen

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Munition Verwendung Benutzer
Bazooka M20A1B1[11] 1955 1961 Kaliber 3,5″ (89 mm) Teil der Erstausstattung der Bundeswehr Heer
Luftwaffe
Panzerfaust 44
(Panzerfaust leicht)
1963 ab 1992 Kaliber 60 mm Die Panzerfaust 44 wurde als leichte Panzerfaust bezeichnet und wird heute nicht mehr verwendet. Heer
Luftwaffe
Marine
Panzerfaust Carl Gustaf
(Panzerfaust schwer)
?? In Verwendung Kaliber 84 mm Die Panzerfaust Carl Gustaf wird noch in Verwendung zur Gefechtsfeldbeleuchtung eingesetzt. Heer
Luftwaffe
Marine
Panzer­abwehr­lenkrakete MILAN 1977 In Verwendung Lenkflug­körper mit Startrohr Eingesetzt bei der Panzergrenadiertruppe als auch Fallschirmjäger-, Jäger-, Gebirgsjäger- und Pioniertruppe. Bei den Panzergrenadieren zusätzlich auf dem Schützenpanzer Marder 1 integriert. Die MILAN ist im klassischen Sinne keine Handwaffe kann aber von zwei Soldaten (MILAN-Truppführer und Richtschütze) getragen werden. Heer
Marine
Panzerfaust 3 1992 In Verwendung Kaliber 110 mm Die Panzerfaust 3 ersetzt die leichte Panzerfaust und weitgehend die schwere Panzerfaust Carl Gustaf. Heer
Luftwaffe
Marine
Fliegerfaust 1 „Ost“ Strela 2 1990 2012 Raketen Die Strela 2 gehört zu den Luftabwehrwaffen und wurde aus NVA Beständen übernommen. Heer
Luftwaffe
Fliegerfaust 1 „Redeye“ 1973 1992 Raketen Die FIM-43 Redeye war die erste von einem einzelnen Soldaten zu bedienende Luftabwehrrakete (MANPADS) die 1973 von der Bundeswehr eingeführt wurde. Heer
Luftwaffe
Marine
Fliegerfaust 2 1992 In Verwendung Raketen Die FIM-92 Stinger gehört zu den Luftabwehrwaffen. Heer
Luftwaffe
Marine
Mehrrollen­fähiges leichtes Lenk­flugkörper­system 2009 In Verwendung Lenkflug­körper mit Startrohr Nachfolger der MILAN. Genutzt in der Variante Spike-LR hat der Lenkflugkörper eine Reichweite von vier Kilometer und wird von der Infanterie- und Spezialkräften sowie auf Schützenpanzer Puma, Marder und Waffenträger Wiesel eingesetzt. Heer
Marine
RGW 90 2012 In Verwendung Kaliber 90 mm Eingeführt zur Bekämpfung von Zielen hinter weichen, widerstandsfähigen Lehmwänden.[12] Heer

Blankwaffen und Taschenmesser

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Klingen­länge Verwendung Benutzer
Taschenmesser
GAK 1
1976 2009 82 mm Das Taschenmesser GAK 1 (German Army Knife) der Firma Victorinox bekam unter den Soldaten den Beinamen BW Stumpf.

Auf d​er anderen Seite h​atte es a​ls ein gewisses "Kuriosum" (zumindest damals einziges Militär-Taschenmesser m​it Korkenzieher) a​uf NATO-Manövern (mit internationaler Truppenbeteiligung) a​ls Tauschobjekt / Souvenir e​inen recht h​ohen Wert.

Heer
Luftwaffe
Marine
Taschenmesser
GAK 4
2009 In Verwendung 85 mm Das Taschenmesser GAK 4 der Firma Victorinox ersetzte 2009 das alte der Bundeswehr. Durch seine mögliche Verwendung als Einhandmesser kam es (zumindest in der Anfangszeit) zu juristischen Irritationen. Das Messer durfte deswegen außerhalb der Dienstzeit nicht geführt werden und musste in der Kaserne unter Verschluss aufbewahrt werden.[13] Heer
Luftwaffe
Marine
Bordmesser 85 mm Das Bordmesser gehört zur Ausrüstung jedes Marinesoldaten, es verfügt außerdem über einen Marlspieker. Marine
Fallschirm­jäger­messer*
Modell 1956
1956 1963 100 mm Das erste Fallmesser der Bundeswehr wurde in zwei Versionen an die Fallschirmjäger- und Panzertruppe ausgegeben. Die Bundeswehr war mit der Qualität der Fallmesser unzufrieden, so dass diese 1963 ersetzt wurden. Heer
Fallschirm­jäger­messer
Modell 1963
1963 140 mm Dieses wird nur an Soldaten der Fallschirmjägertruppe als Nahkampfwaffe und Sicherheitsmesser für den Fallschirmsprung ausgegeben. Heer
Kampfmesser* 1968 1992 Trotz des Namens eignet sich das Bundeswehrkampfmesser nicht primär als Nahkampfwaffe und war auch nicht dafür vorgesehen. Deshalb wurden bei Spezialeinheiten später das Gerber Mark 2 und danach das Böker KSK eingeführt. Die Beschaffung wurde 1992 eingestellt und das Messer wurde später durch das KM 2000 ersetzt. Heer
Luftwaffe
Marine
KM 2000 2003 In Verwendung 172 mm Das KM 2000 von Eickhorn ist das Standard-Kampfmesser der Bundeswehr. Heer
Luftwaffe
Marine
Bajonett AKM Typ I um 1993 145 mm Das Bajonett der AKM (modernisierte Kalaschnikow) ist eine Nahkampfwaffe aus NVA-Beständen. Die Waffe wurde nach der Wiedervereinigung bei infanteristischen Verbänden unter der Bezeichnung Kampfmesser, schwer eingeführt. Es diente als Kampfmesser, Säge und Drahtschneider, jedoch nicht als Bajonett, da inkompatibel. Heer
Bajonett AKM Typ II um 1993, 1997 teils modifiziert 145 mm Das Bajonett der AKM und AK-74 ist eine Nahkampfwaffe aus NVA-Beständen. Modifizierte Versionen können auf dem Sturmgewehr G36 aufgepflanzt werden. Das Bajonett musste am Haltering modifiziert werden, um aufgepflanzt werden zu können. Dazu wurde der originale Haltering abgeschnitten und ein anderer mit größerem Durchmesser angeschweißt. Zusätzlich wurde die lederne Gürtelhalterung durch eine neue aus Kunstfasern und Plastik ersetzt, welche mit dem westdeutschen Koppel kompatibel ist.[14][15] Diese Änderung wurde nicht offiziell, sondern in Privatinitiative in begrenzter Stückzahl durchgeführt. Das Bajonett diente zusätzlich als Kampfmesser, Säge und Drahtschneider. Heer
Bajonett G3 170 mm Das Bajonett wurde nie an die Truppe ausgegeben, war aber in den frühen 1980ern im sog. "Kasernen-Bestand". Die Klinge ist an den Seiten stumpf, weist also keinerlei Schneide auf, und war als reine Stichwaffe ausgelegt. Schleifen bzw. Entfernung der mattschwarzen Lackierung hatte zu unterbleiben (Lichtreflexion/Blendwirkung). Vereinzelt wurde das Bajonett bei manchen Einheiten (z. B. Schwimmbrücken-Pioniere / M-Bootfahrer) in Eigeninitiative ausgegeben/beschafft, um (dann mit geschliffener Klinge) Seile und Taue zu zertrennen. Heer
Luftwaffe
Marine
Kappmesser 1967 156 mm Ausgegeben an das fliegende Personal als Teil der Überlebensausrüstung. Bis 1983 von Puma geliefert. Danach von der Fa. Hirschkrone. Es gibt Modelle für die Flughafenfeuerwehr, die am Klingenrücken eine Einkerbung als Gurtschneider besitzen. Luftwaffe

* Blankwaffen gelten teilweise a​ls Waffen u​nd sind waffenkammerpflichtig o​der dürfen n​icht außer Dienst geführt werden, u​nd müssen i​n der Kaserne d​urch den Soldaten außer Dienst u​nter Verschluss gehalten werden.

Weitere Waffen

Bezeichnung Bild
Einführung im Jahr
Außerdienst­stellung
Munition Verwendung Benutzer
MZF3[16] ?? In Verwendung Kaliber 12 Repetierflinte für Flintenlaufgeschosse – Verwendung bei KSK, Feldjägern, Kampfschwimmern und den Boardingteams. Heer
Marine
AG36 1997 In Verwendung 40mm Granate Die Granatpistole AG36 kann am Sturmgewehr G36 montiert werden. Heer
Luftwaffe
Marine
Granatpistole 40 mm 1974 In Verwendung 40 × 46 mm Granate Die Granatpistole 40 mm ist eine selbständige Sekundärwaffe. Heer
Luftwaffe
Marine
HK P2A1 ?? In Verwendung 26,5 mm Leucht­geschosse Leuchtpistole zur Signalgebung und Gefechtsfeldbeleuchtung Heer
Luftwaffe
Marine
FHK 19 1970er Jahre In Verwendung Signal, Licht, DM13A2B2, 19 mm, PT, Einzelstern Notsignalgerät für Luftfahrzeugbesatzungen Heer
Luftwaffe
Marine
DM 34
Handflammpatrone
1965 2001 keine Diese Waffe gehört zu den Brandwaffen Heer
Luftwaffe
Marine
DM41 1955 ?? keine Diese Splitterhandgranate gehörte zu den Standardhandwaffen der Bundeswehr. Die Übungshandgranate der DM41 trägt die Bezeichnung DM48. Heer
Luftwaffe
Marine
DM51 1975 In Verwendung keine Die DM51 ist die Standard-Handgranate der Bundeswehr. Die Übungshandgranate der DM51 trägt die Bezeichnung DM58. Heer
Luftwaffe
Marine

Literatur

  • Hans-Joachim Drost: Gelboliv – Die Ausstattung der Aufbauzeit 1956–1958. Militärverlag Drost, 2008
  • Wollert/Lidschun/Kopenhagen: Schützenwaffen heute, Band 1 + 2., Brandenburgisches Verlagshaus, 1993
  • Rolf Abresch, Ralph Wilhelm: Moderne Handwaffen der Bundeswehr. Report, Bonn 1999
  • Lothar Schuster: Das Ausstattungssoll der Heeresangehörigen der Bundeswehr 1955–2010. Zeughaus, 2011
  • Weisswange, Jan-Phillipp: Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr. Geschichte – Technik – Taktik., E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 2011

Siehe auch

Commons: Waffen der Bundeswehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Europäische Sicherheit & Technik: Harmonisierung bei den Handwaffen der Bundeswehr. Europäische Sicherheit & Technik, 6. März 2019, abgerufen am 9. März 2019.
  2. Jan-P. Weisswange: Bundeswehr Sturmgewehr Spezialkräfte leicht - G95K kommt 2019 in die Truppe. STRATEGIE & TECHNIK, 20. Dezember 2018, abgerufen am 3. Januar 2019.
  3. Jan-P. Weisswange: Neu im Katalog: G38 alias HK416A5. STRATEGIE & TECHNIK, 28. August 2014, abgerufen am 8. Dezember 2018.
  4. armyrecognition.com: G28 Marksman rifle Heckler & Koch im Detail
  5. Info Brief Heer, S. 7 (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive)
  6. Jan-Phillipp Weisswange: Aus Suhl an die Spezialkräfte: RS9 wird G29. In: STRATEGIE & TECHNIK Blog. 5. Februar 2016, abgerufen am 12. Februar 2016.
  7. Gewehr G82 auf bundeswehr.de
  8. MG5 vs. MG3! Welches Maschinengewehr der Bundeswehr ist besser? Redaktion der Bundeswehr, 19. September 2019, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  9. Die Walther P 38. Geschichte. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 19. September 2018; abgerufen am 18. März 2019.
  10. Jan-Phillipp Weisswange: Taucher-Glock: Deutsche Marine beschafft P9A1. In: STRATEGIE & TECHNIK Blog. 25. August 2014, abgerufen am 12. September 2015.
  11. Bazooka bei der BW
  12. Den Anforderungen Angepasst: Die neue Panzerfaust RGW 90. In: www.deutschesheer.de. Abgerufen am 12. September 2012.
  13. https://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/06/25/soldaten-risiko-taschenmesser/
  14. http://worldbayonets.com/ - Modifiziertes AKM Typ II Bajonett für das HK G36
  15. worldbayonets: Germany — G36 Bayonet
  16. MZF3
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