Lise-Marie Morerod
Lise-Marie Morerod (* 16. April 1956 in Ormont-Dessus) ist eine ehemalige Schweizer Skirennfahrerin. Sie gehörte in den 1970er Jahren zu den erfolgreichsten Athletinnen in den Disziplinen Riesenslalom und Slalom.
Lise-Marie Morerod | |||||||||||||||||
Nation | Schweiz | ||||||||||||||||
Geburtstag | 16. April 1956 (65 Jahre) | ||||||||||||||||
Geburtsort | Ormont-Dessus, Schweiz | ||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||
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Disziplin | Riesenslalom, Slalom, Kombination | ||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||||||||||
Karriereende | 1980 | ||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||
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Platzierungen im Alpinen Skiweltcup | |||||||||||||||||
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Biografie
Ihr Vater war Bauer und Friedensrichter in Vers-l'Église bei Les Diablerets, und ihre Mutter stammte aus Calvisson. Morerod hat vier Geschwister: Yves, Bruno, Lucien und Nicole. Mit ca. 12 Jahren fuhr sie die ersten Skirennen. Ihr erster Förderer war Jean-François Maison, welcher ihre technischen Fähigkeiten schon 1967 erkannte. Er besorgte ihr nicht nur besseres Material, sondern war auch ihr erster Trainer. Zudem fuhr er mit ihr auch an diverse Jugendrennen und war massgeblich an ihrem sportlichen Aufstieg beteiligt.
1972 gewann Morerod bei der ersten Junioreneuropameisterschaft in Madonna di Campiglio die Silbermedaille im Riesenslalom. Im selben Jahr wurde sie Schweizermeisterin im Riesenslalom. Sie schlug dabei Marie-Theres Nadig, welche kurz zuvor in Sapporo Doppel-Olympiasiegerin in der Abfahrt und im Riesenslalom wurde.[1] Es folgten auch die ersten Einsätze im Skiweltcup.
Wenngleich sie als damals noch unbekannte Läuferin am 6. Januar 1974 Zweite im Riesenslalom in Pfronten geworden war[2], und diese Platzierung beim Riesenslalom am 25. Januar 1974 in Bad Gastein wiederholt hatte, war es eine Überraschung, dass sie bei der Skiweltmeisterschaft 1974 in St. Moritz überraschende Dritte im Slalom wurde (wobei ihre Start-Nr. 39 auch weit entfernt von den Elitefahrerinnen war). Dies war bei diesen Heim-Weltmeisterschaften die einzige Medaille für das Gastgeberland. 1975 gewann sie in Garmisch-Partenkirchen ihr erstes Weltcuprennen. Ein Jahr später wurde sie bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck Vierte im Riesenslalom und schied im Slalom aus. Im Gesamtweltcup belegte sie hinter Rosi Mittermaier den zweiten Rang. Die Saison 1976/77 begann sie mit zwei Slalomsiegen bei den nicht zum Weltcup zählenden World Series of Skiing: Am 30. November 1976 in Aprica und am 4. Dezember in St. Moritz (hier war es ein Parallelslalom).[3][4] In der Folge gewann sie, beginnend mit dem Slalom von Val-d’Isère am 9. Dezember 1976, insgesamt acht Weltcuprennen und wurde die erste Schweizer Gesamtweltcupsiegerin. Sie entschied zudem die Disziplinenwertungen im Slalom und Riesenslalom für sich.
Nochmals bei den World Series war Morerod am 3. Dezember 1977 in Montgenèvre erfolgreich, als sie einen Parallelslalom gewann.[5] Bei der Skiweltmeisterschaft 1978 in Garmisch-Partenkirchen wurde sie Zweite im Riesenslalom, nur 0,05 Sekunden hinter Maria Epple. Im Weltcup-Gesamtklassement belegte sie den dritten Schlussrang. Sie gewann in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge den Riesenslalom-Weltcup. Insgesamt erreichte sie 24 Weltcupsiege (10 im Slalom und 14 im Riesenslalom)
Am 22. Juli 1978 wurde sie bei einem Autounfall bei Vernayaz schwer verletzt. Sie erlitt einen 14-fachen Beckenbruch, zwei gebrochene Halswirbel und diverse andere Knochenbrüche sowie schwere Kopfverletzungen. Sie lag drei Wochen im Koma und konnte das Krankenhaus erst nach sechs Monaten wieder verlassen. In der Saison 1979/80 startete sie wieder im Weltcup. Sie konnte jedoch nicht mehr an ihre Leistungen vor dem schweren Unfall anknüpfen. Ihre beste Platzierung war ein 11. Rang im Riesenslalom von Megève. Die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Lake Placid verpasste sie nur knapp. Nach Abschluss der Saison beendete sie auf Anraten ihrer Ärzte ihre Karriere als Spitzensportlerin.
Erfolge
Olympische Spiele
- Innsbruck 1976: 4. Riesenslalom
Weltmeisterschaften
- St. Moritz 1974: 3. Slalom
- Garmisch-Partenkirchen 1978: 2. Riesenslalom, 7. Slalom
Weltcupwertungen
Lise-Marie Morerod gewann in der Saison 1976/77 den Gesamtweltcup. Hinzu kommen fünf Siege in Disziplinenwertungen (dreimal Riesenslalom, zweimal Slalom).
Saison | Gesamt | Riesenslalom | Slalom | |||
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Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | |
1972/73 | 33. | 10 | 19. | 10 | – | – |
1973/74 | 8. | 77 | 4. | 55 | 9. | 22 |
1974/75 | 7. | 141 | 4. | 53 | 1. | 95 |
1975/76 | 2. | 214 | 1. | 120 | 2. | 90 |
1976/77 | 1. | 319 | 1. | 125 | 1. | 106 |
1977/78 | 3. | 135 | 1. | 115 | 4. | 71 |
1979/80 | 59. | 5 | 28. | 5 | – | – |
Weltcupsiege
Insgesamt hat Lise-Marie Morerod 24 Weltcuprennen gewonnen (14 Riesenslaloms, 10 Slaloms). Dazu kommen 11 zweite Plätze und 6 dritte Plätze.
Riesenslalom
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Slalom
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Schweizer Meistertitel
Morerod wurde elffache Schweizer Meisterin:
- 5× Riesenslalom: 1972, 1974, 1975, 1977, 1978
- 4× Slalom: 1974, 1975, 1977, 1978
- 2× Kombination: 1974, 1977
Weblinks
- Lise-Marie Morerod in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Lise-Marie Morerod in der Datenbank von Ski-DB (englisch)
- Lise-Marie Morerod in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
- 16jährige schlug Marie-Theres. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 10. März 1972, S. 15 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
- «Süddeutsche Zeitung» Nr. 5; Mitte: Titel «Zum erstenmal Kathy Kreiner» 7. Januar 1974
- Nur Sölkner entging Debakel. Arbeiter-Zeitung, 1. Dezember 1976, abgerufen am 17. März 2015.
- Sölkner bis ins Semifinale. Arbeiter-Zeitung, 5. Dezember 1976, abgerufen am 17. März 2015.
- Im Parallel-Slalom vorn: Morerod, Serrat, Eberle. Arbeiter-Zeitung, 4. Dezember 1977, abgerufen am 17. März 2015.