Leopold-Mozart-Zentrum
Das Leopold-Mozart-Zentrum (LMZ) in Augsburg wurde 2008 nach dem Vorbild der Universitäten Mainz und Münster als „Musikhochschule in der Universität“ gegründet. Als „Zentrum für Musik und Musikpädagogik“ ist es der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg angegliedert.
Leopold-Mozart-Zentrum | |
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Gründung | 2008 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Augsburg |
Bundesland | Bayern |
Land | Deutschland |
Leitung | Franz Körndle und Dominik Wortig[1] |
Studierende | n/a |
Website | www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philsoz/lmz/ |
Das Zentrum verteilt sich räumlich auf das Gebäude der „neuen Grottenau“, dessen obere Etagen im Herbst 2020 bezogen werden konnten,[2] und auf das Zentrum für Kunst und Musik auf dem Uni-Campus. Im Oktober 2008 wurde der reguläre Studienbetrieb in den Bachelor- und Masterstudiengängen aufgenommen.
Allgemeines
Das LMZ als künstlerische Abteilung einer Universität ist (zusammen mit Münster, Mainz und Halle-Wittenberg) ein innovatives Bildungsmodell in Deutschland, dessen spezielle Kompetenz die Verbindung von Kunst und Wissenschaft ist. Das besondere Profil dieser Verbindung künstlerischen Lebens mit der Welt der Wissenschaft ergänzt in Deutschland die bisherige künstlerische Ausbildungslandschaft. Durch die Vernetzung des Leopold-Mozart-Zentrums mit der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät und der Universität wird ein integrativer Spielraum von Kunst und Wissenschaft eröffnet.
Dieses Modell bietet zusätzliche Bildungschancen für die Studierenden der künstlerischen bzw. künstlerisch-pädagogischen und künstlerisch-therapeutischen Studiengänge als auch für die Universität und Studierenden anderer Studienfächer. So wird u. a. die Vernetzung von Musik, Musikpädagogik und Musiktherapie mit dem im Aufbau befindlichen „Interdisziplinären Gesundheitszentrum für Forschung, Lehre, Praxis, Prävention und Weiterbildung der Universität“ und dem „Institut für Musiktherapie der Universität Augsburg“(IMTUA) im Hinblick auf psychosoziale Prävention mit Musik vorangetrieben. Das LMZ ist daher auch Spielraum von Kunst und Wissenschaft und verfolgt sowie evaluiert innovative Ansätze. Dies sind einerseits ganze Studiengänge mit besonderem Profil wie Elementarer Musikpädagogik, Instrumental- und Vokalpädagogik oder Blasorchesterleitung, Masterstudiengänge wie der Masterstudiengang Musikvermittlung oder berufsbegleitende Masterstudiengang [(Musiktherapie)], aber auch interdisziplinäre Ansätze wie z. B. Üben im Flow, mentales Training, Taketina-Rhythmuspädagogik, Improvisation, Fördermaßnahmen und psychosoziale Prävention mit der Musik, die Arbeit des Interdisziplinären Forums für künstlerische Interpretation usw.
Geschichte
Augsburg hat eine lange Tradition als musikalischer Ausbildungsort. Das Leopold-Mozart-Zentrum ist eine Nachfolgeeinrichtung des Leopold-Mozart-Konservatoriums der Stadt Augsburg sowie der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg.
Durch einen Beschluss des bayerischen Landtags vom 6. Mai 2008 wurde die kommunale Musikhochschule Nürnberg-Augsburg aufgelöst und Teile ihres Lehrkörpers und der dort Studierenden in die Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität integriert, zu der von jeher schon Musikpädagogik (Lehramt, Magister) und Musikwissenschaft gehörten. Das entstandene „Leopold-Mozart-Zentrum – Zentrum für Musik und Musikpädagogik“ für angehende Musiklehrer, Instrumental- und Gesangspädagogen, Musiker und Musiktherapeuten ist eine wissenschaftliche und künstlerische Einrichtung, deren Ziel die Förderung von Lehre, Kunst, Forschung und Weiterbildung im Bereich Musik sowie deren außenwirksame Darstellung in der Öffentlichkeit ist. Seit seiner Gründung lag die Leitung des Leopold-Mozart-Zentrums in den Händen von Rudolf-Dieter Kraemer (Musikpädagogik), und Bernhard Tluck (Violine). Mit 1. Oktober 2010 ging diese dann an Tonius Timmermann (Musiktherapie), und den stellvertretenden Leiter Julius Berger (Violoncello) über. Von Oktober 2012 bis Oktober 2014 leitete Franz Körndle (Musikwissenschaft) gemeinsam mit Harald Harrer (Klarinette) (seit 1. Oktober 2013) das Zentrum. Anfang 2015 übernahmen Andrea Friedhofen (EMP) und erneut Tonius Timmermann die Leitung des LMZ. Mit Andrea Friedhofen ist zum ersten Mal in der Geschichte der Augsburger Musikausbildungsstätte eine Frau in der Leitung tätig. Ende 2015 schied Tonius Timmermann altersbedingt aus der Leitung des LMZ aus und beendete seine aktive Universitätskarriere als das bis dahin insgesamt am längsten amtierende Mitglied der Leitung des LMZ. Er ist dem LMZ und der Universität Augsburg weiterhin als Lehrbeauftragter verbunden. Seit dem Ausscheiden von Tonius Timmermann ist Andrea Friedhofen weiterhin Leiterin des LMZ. Im November 2017 wurde die Leitung um Christoph Hammer (historische Tasteninstrumente) und Dominik Wortig (Gesang) erweitert. Seit Oktober 2021 sind Franz Körndle und Dominik Wortig kommissarische Leiter.[1]
Studienangebot
Das Leopold-Mozart-Zentrum bietet alle gängigen künstlerischen und musikpädagogischen Studiengänge, sowie Musiktherapie an, eingebettet in das Bachelor-Master-System. Das Zentrum ist untergliedert in drei Abteilungen:
- Institut für Saiteninstrumente, Tasteninstrumente, Gesang und Elementare Musikpädagogik (STEG)
- Institut für Blasinstrumente, Schlagwerk und Blasorchesterleitung (Bläserinstitut)
- Institut für Musikpädagogik (Lehramt), Musikwissenschaft und Musiktherapie (MMM)
Nachfolgend eine Auflistung der Studienmöglichkeiten:
Bachelor of Music
Das Bachelor-Studium Musik dient der Berufsvorbereitung für die Tätigkeit als Musikpädagoge an Musikschulen, allgemein bildenden Schulen, in Kindergärten und Kindertagesstätten, in kirchlichen oder kommunalen Einrichtungen, in Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungsinstitutionen, im freien Beruf – bei besonderer Eignung als Vorbereitung auf ein Masterstudium im künstlerischen Bereich sowie die spätere Tätigkeit als Solist, Kammer- oder Orchestermusiker, Sänger, Blasorchesterleiter. Das Studium entspricht internationalen Standards und zielt auf ein breites, zukunftsorientiertes, professionelles Betätigungsfeld ab. Aufbauend auf einer grundlegenden künstlerischen und pädagogischen Ausbildung wird dem Wunsch nach Mehrfachqualifikation durch entsprechende zukunftsweisende Profilbildung Rechnung getragen.
Die Grundstruktur des Bachelorstudiengangs sieht nach einem künstlerisch-praktischen, musikwissenschaftlich-theoretischen und musikpädagogischen viersemestrigen Studium innovative Vertiefungsrichtungen vor, die den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit Rechnung tragen: Kinder und Jugendliche mit Migrantenhintergrund oder Förderbedarf, Hochbegabtenförderung, verstärkte Anstrengungen beim Aufbau von Streicher-, Bläserklassen und gemischten Musiziergruppen an allgemein bildenden Schulen, Verbreiterung des Angebots unterschiedlicher Stilrichtungen und Berücksichtigung medialer Kompetenzen, Vermittlungsangebote mit musikwissenschaftlich-musiktheoretischen Inhalten, Spezialisierung auf eine künstlerische Karriere für künstlerisch herausragende Studierende.
- Vertiefungsrichtungen Instrumental- und Gesangspädagogik
- Elementare Musikpädagogik
- Klassenmusizieren
- Jazz/Pop/Musikmedien
- Musikwissenschaft/Musiktheorie
- Künstlerische Ausbildung
- Vertiefungsrichtungen Elementare Musikpädagogik
- Interkulturelle musikalische Erziehung
- Musiktherapeutische Elemente
- Künstlerisch-pädagogische Ausbildung (Stimme, Instrument)
- Vertiefungsrichtungen Blasorchesterleitung
- Instrumentalpädagogik
- Instrumentalpädagogik und künstlerische Ausbildung
Master of Music
Für Studierende mit herausragenden künstlerischen Leistungen (Voraussetzung: Eignungsprüfung im Hauptfach mindestens mit der Note Sehr Gut) wird ein zweijähriges Masterstudium angeboten. Die künstlerische Vertiefung auf höchstem Niveau im Hauptfach dient der künstlerischen Entwicklung und der Erweiterung der spezifischen technischen, interpretatorischen Kompetenzen sowie dem Erwerb musikspezifischer Kenntnisse. Als besonderes Profil der Ausbildung an der Universität Augsburg sind Veranstaltungen vorgesehen, die der Reflexion künstlerischer Interpretation dienen (kultur-, zeit- und rezeptionsgeschichtlicher Kontext). Das „Interdisziplinäre Forum für künstlerische Interpretation“ führt Komponisten, Interpreten, Dozenten und Studierende zusammen, die gemeinsam ein Werk erarbeiten und zur Aufführung bringen. Komplementär zu dieser künstlerischen BA-Anschlussoption wird ein auf Musikvermittlung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausgerichteter interdisziplinärer Master-Studiengang „Musikvermittlung/Konzertpädagogik“ angeboten.
Bachelor-Studiengang Erziehungswissenschaft – Schwerpunkt Musikpädagogik
Der BA-Studiengang Erziehungswissenschaft ist theoriegeleitet und zielt auf die Fähigkeit, pädagogisches Handeln in seinen Voraussetzungen und Folgen begründet kritisch zu reflektieren sowie Kompetenzen für pädagogische Berufsfelder zu erwerben. Im Zentrum der Ausbildung stehen die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Theorien und das Einüben einer methodisch reflektierten Analyse der Erziehungswirklichkeit. Berufspraktische Schwerpunkte werden durch die Wahl eines der vier Vertiefungsgebiete ab dem 3. Fachsemester gesetzt:
- Pädagogik der Kindheit und Jugend
- Erwachsenenbildung / Weiterbildung
- Ästhetische Bildung – Schwerpunkt Musikpädagogik (Bei Wahl dieser Vertiefungsrichtung ist die Wahl des Wahlpflichtmoduls Musikpädagogik obligatorisch)
- Ästhetische Bildung – Schwerpunkt Kunstpädagogik (Bei Wahl dieser Vertiefungsrichtung ist die Wahl des Wahlpflichtmoduls Kunstpädagogik obligatorisch)
Integraler Bestandteil des Studiums ist die Beschäftigung mit Grundlagen der Sozialwissenschaften aus den Fächern Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaft. Zur individuellen Profilbildung besteht die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Wahlpflichtfächern, auch Musik, auszuwählen.
Musikpädagogik (Lehramt)
Neben der instrumental- und vokalpädagogisch ausgerichteten Musikpädagogik und der elementaren Musikpädagogik ist am Leopold-Mozart-Zentrum die Ausbildung für das Lehramt Musik an allgemein bildenden Schulen (Grund-, Mittel- und Realschule) verortet, deren lokale Spezifika im Folgenden dargestellt werden.
- Lehramt Musik
Die Ausbildung von Musiklehrkräften an allgemein bildenden Schulen findet am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität Augsburg im Rahmen folgender Studiengänge statt:
- Lehramt Grundschule (Didaktikfach, Unterrichtsfach)
- Lehramt Hauptschule (Didaktikfach, Unterrichtsfach)
- Lehramt Realschule (Unterrichtsfach)
Die Ausbildung richtet sich nach den jeweils gültigen Vorgaben der Lehramtsprüfungsordnung (LPO I) für das Bundesland Bayern. Das Studium ist entsprechend den Rahmenrichtlinien des Bologna-Prozesses seit dem Wintersemester 2008/2009 als modularisiertes Studium konzipiert. Den Abschluss des Studiums bildet nach einer Regelstudienzeit von sieben Semestern das 1. Staatsexamen für das Lehramt der jeweiligen Schulart in Bayern. Über das 1. Staatsexamen hinaus haben Lehramtsstudierende die Möglichkeit, in einem parallel zu studierenden, lehramtsbezogenen Bachelorstudiengang den „Bachelor of Education“ (B. Ed.) zu erwerben, um sich auch außerhalb des Lehrerberufes an Erziehungs- und Bildungsinstitutionen bewerben zu können. An diesen BA-Studiengang kann sich ein „Master of Education“ (M. Ed.) oder ein „Master of Arts“ (M. A.) anschließen.
- Schwerpunkte der Lehramtsausbildung im Fach Musik in Augsburg
Ein besonderer Akzent der musikpädagogischen Lehramtsausbildung liegt in der wissenschaftlich fundierten, praxisnahen Vermittlung schulspezifischer, musikpädagogischer Grundlagen sowie in einer fundierten künstlerischen Ausbildung der Studierenden. Neben musikpädagogischen und musiktheoretischen Inhalten, schulartenbezogenen didaktischen Lehrveranstaltungen, künstlerischer Praxis, schulpraktischem Instrumentalspiel, Angeboten der genreübergreifenden musikalischen Auseinandersetzung und einer engen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Universität gehören auch mediale, computergestützte Umgangsformen zur Ausbildung der künftigen Musiklehrer am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg.
- Ensemblearbeit im „Collegium Musicum“
Im „collegium musicum“ der Universität ist die überwiegende Zahl an Großensembles der Universität zusammengeschlossen. Dazu gehören das Universitätsorchester, der Universitäts- und Kammerchor sowie die Uni Big Band Augsburg, die allesamt durch regelmäßige und teils außergewöhnliche Konzertformate weit über die Region hinaus ausstrahlen. Darüber hinaus gibt es Kammermusikgruppen, Popbands, Gruppen für darstellendes Spiel und weitere projektbezogene Ensembles.
- Verknüpfung mit weiteren Studiengängen des Leopold-Mozart-Zentrums
Die Lehramtsstudierenden können zur individuellen Profilbildung auch Teile der Unterrichtsangebote aus dem Bereich der Instrumental- und Vokalpädagogik des Leopold-Mozart-Zentrums wahrnehmen. Dazu gehören z. B. Lehrveranstaltungen aus den Vertiefungsrichtungen „Elementare Musikpädagogik“, „Jazz/Pop/Medien“, „Klassenmusizieren“ oder „Musikwissenschaft/Musiktheorie“. Hierdurch können die Studierenden eigene Schwerpunkte vertiefen oder fachliche Defizite z. B. in den Bereichen Jazz-/Pop-Harmonielehre, Improvisation, Musikrecht etc. ausgleichen und neue Erfahrungs- und Wissenshorizonte für ihre schulische Tätigkeit z. B. in den Bereichen Klassenmusizieren oder elementare Musikpädagogik erwerben. Darüber hinaus haben Studierende des Lehramts die Möglichkeit, im Rahmen eines Doppel- oder Zweitstudiums auch ein Instrumental- oder Vokalpädagogikstudium, das Studium der Elementaren Musikpädagogik oder der Blasorchesterleitung zu absolvieren und dabei von der engen strukturellen Verschränkung der Studiengänge am Leopold-Mozart-Zentrum zu profitieren.
Berufsbegleitender Masterstudiengang Musiktherapie
Seit dem Wintersemester 2004/2005 wird ein berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengang Musiktherapie mit Masterabschluss (Master of Arts Music Therapy) in Augsburg angeboten. Angesprochen werden sollen vor allem Menschen, die in interaktionell betonten Berufen (z. B. Pädagogen oder Therapeuten) arbeiten, in denen eine spezifische musiktherapeutische Qualifizierung die Arbeit mit der jeweiligen Klientel verbessern kann. Die Absolventen können sich dann einerseits auf eine musiktherapeutische Stelle bewerben, sie können aber auch in ihrem eigenen Arbeitsfeld musiktherapeutische Kompetenz anwenden und damit dessen Qualität verbessern. Nicht zuletzt können sie mit der erworbenen Master-Kompetenz dazu beitragen, musiktherapeutische Stellen in Institutionen zu schaffen/mit aufzubauen, in denen bislang keine Musiktherapie vertreten war.
Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester (Blockunterricht: ein Langblock im Umfang von 9 Tagen, vier Wochenendblöcke a 4 Tage jeweils von Donnerstag bis Sonntag). Voraussetzungen für diesen Studiengang sind:
- ein abgeschlossenes musikalisches, medizinisches, psychologisches, pädagogisches oder vergleichbares Hochschulstudium
- dreijährige Berufserfahrung
- Selbsterfahrung: mindestens je 15 Einzel- und Gruppensitzungen
- ein klinisches Vorpraktikum (vierwöchig bzw. entsprechend geblockt)
- Bestehen der Eignungsprüfung
Die Studiengebühr beträgt 500 €. Erforderlich sind außerdem Einzellehrmusiktherapie und Supervision. Kosten: ca. 200,00 – 250,00 € pro Monat über drei Jahre.
- Promotionsstudiengang
Auf Beschluss des Fakultätsrats wurde im Dezember 2008 die Promotionsordnung der Universität um das Fach Musiktherapie (Haupt- und Nebenfach) erweitert. Absolventen des Augsburger Masterstudiengangs sowie vergleichbarer Abschlüsse anderer staatlicher Hochschulen mit einer Mindestnote von 2,5 können an der Universität Augsburg promovieren. Fachhochschul-Absolventen mit einem staatlichen Abschluss in Musiktherapie und mit einem Notenschnitt von mindestens 1,5 können ebenfalls an der Universität Augsburg im Fach Musiktherapie promovieren, sofern sie zusätzliche Studienleistungen nach Maßgabe der Promotionsordnung erbringen. Ein innerhalb des Fachbereichs Musiktherapie halbjährlich stattfindendes Doktorandenseminar begleitet die Promotion. Interessierte können sich mit einem Promotionsvorhaben an die Leitung des Fachbereichs Musiktherapie, die Professoren Timmermann und Schmidt, wenden. Zur Klärung der formalen Voraussetzungen für eine Zulassung zur Promotion wird empfohlen, sich an den Ständigen Promotionsausschuss der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg zu wenden. Je nach thematischem Schwerpunkt der Arbeit können Professoren anderer Fakultäten als Gutachter und Prüfer hinzugezogen werden.
- „Forschungsstelle Musik und Gesundheit“
Die Forschungsstelle umfasst die Schwerpunkte:
- „Werkstatt für musiktherapeutische Forschung Augsburg“
- Interdisziplinäre Vernetzung mit relevanten Institutionen
- Forschungsorientierte Projekte mit Studenten
- Zusammenarbeit mit dem Promotionsstudiengang im Fach Musiktherapie
Die Forschungsstelle strebt eine enge Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät und der Universität überhaupt an. Die Zusammenarbeit mit den pädagogischen Disziplinen erscheint angesichts der gesamtgesellschaftlichen Situation zwingend und aussichtsreich und entspricht dem Forschungsschwerpunkt der Universität (Fördermaßnahmen für Kinder und Jugendliche). Auch mit dem Fachbereich Politikwissenschaft (Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung) sind Kontakte geknüpft und Zusammenarbeit geplant.
- „MTZ – Musiktherapiezentrum Universität Augsburg“
Dieses Zentrum soll, finanziert durch einen Förderverein, musiktherapeutische Behandlung in Kombination mit Lehre und Forschung ermöglichen. Es geht darum, dass aus medizinischer Sicht ein erheblicher musiktherapeutischer Behandlungsbedarf bei Augsburger Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen besteht, dieser aber von Kassen und Ämtern nur in seltenen Ausnahmefällen finanziert wird. Es bietet sich aus mehreren Gründen an, die musiktherapeutische Behandlung in Augsburg zu fördern. Einerseits kommt es den Patienten zugute, bei denen Musiktherapie medizinisch indiziert ist. Andererseits erhalten die Studierenden dadurch die Möglichkeit auf sichere Praktikumsplätze und, zu guter Letzt, auch auf praktische Erfahrungswerte im Sinne der Erforschung der Musiktherapie, was grundsätzlich zur Qualitätssicherung und -verbesserung dieser Therapiemethode beiträgt.
Persönlichkeiten
Absolventen
- Klaus Ammann (* 1949), Komponist
- Anja Augustin (* 1974), Oper-, Operetten-, Lied- und Konzertsängerin in der Stimmlage Sopran
- Christiane Brammer (* 1965), Schauspielerin
- Measha Brueggergosman (* 1977), Opernsängerin und Moderatorin
- Markus Brutscher (* 1966), Opernsänger
- Werner Egk (1901–1983), Komponist
- Julia Fischer (* 1983), Geigerin und Pianistin
- Robert Görl (* 1955), Schlagzeuger der Band DAF
- Christian Gruber (* 1965), Mitglied des Gitarrenduos Gruber & Maklar
- Wolfgang Grünbauer (* 1965), Dirigent
- Christoph Hartmann (* 1965), Oboist
- Wilfried Hiller (* 1941), Komponist
- Rainer Jilg (* 1978), Journalist und Fernsehmoderator
- Eugen Jochum (1902–1987), Dirigent
- Georg Ludwig Jochum (1909–1970), Dirigent
- Otto Jochum (1898–1969), Komponist und städtischer Musikdirektor in Augsburg
- Thomas Krettenauer (* 1958), Musikwissenschaftler und Professor für Musikdidaktik an der Universität Paderborn
- Johannes Lipp (* 1979), Tubist, Gründungsmitglied des Blechbläserquintetts des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin
- Peter Maklar (* 1964), Mitglied des Gitarrenduos Gruber & Maklar
- Adalbert Meier (1926–2021), katholischer Kirchenmusiker
- Iva Mihanovic (* 1978), Opernsängerin
- Florian Mock (* 1974), Oper-, Operetten-, Lied- und Konzertsänger in der Stimmlage Lyrischer Tenor
- Hermann Regner (1928–2008), Musikpädagoge und Komponist
- Ulrich Reß (* 1956), Oper-, Operetten-, Lied- und Konzertsänger in der Stimmlage Tenor
- Magda Schneider (1909–1996), Schauspielerin und Mutter von Romy Schneider
- Irmgard Seefried (1919–1988), Oper-, Operetten-, Lied- und Konzertsängerin in der Stimmlage Lyrischer Sopran
- Gerhard Siegel (* 1963), Opernsänger in der Stimmlage Tenor
- Erich Robert Sorge (1933–2002), Kirchenmusiker und Komponist
- Walter Tuschla (1938–2011), Komponist
- Mathias Wehr (* 1984), Dirigent und Klarinettist
Dozenten und Professoren
- Julius Berger (* 1954), Professor für Kammermusik und Violoncello
- Frieder Bernius (* 1947), Professor für Gesang und Oratorien
- Hans-Joachim Beyer (* 1940), Professor für Gesang
- Dorothea Chryst (* 1940), Dozentin für Gesang
- Daniel Mark Eberhard (* 1976), Pianist, Gründer der universitären Big Band und Professor für Musikpädagogik und Digitale Medien
- Martin Fogt (* 1955), Dozent für Gesang, Sprecherziehung und Musikgeschichte
- Lorenzo Ghielmi (* 1959), Professor für Orgelliteratur und Orgelspiel
- Agnes Habereder (* 1954), Dozentin für Gesang
- Maurice Hamers (* 1962), Professor für Blasorchesterleitung
- Christoph Hammer (* 1966), Cembalist und Pianist, Professor für historische Tasteninstrumente
- Liat Himmelheber (* 1956), Lehrbeauftragte für Gesang
- Gerhard Jenemann (* 1951), Dozent für Chor und Chorleitung
- Otto Jochum (1898–1969), Direktor des Konservatoriums
- Stephan Kaller (* 1957), Dozent für Korrepetition und Liedgestaltung
- Franz Kelch (1915–2013), Dozent für Gesang
- Uwe Kleindienst (* 1961), Professor für Trompete
- Willi Leininger (1907–1971), Dozent für Musik und Musiktheorie
- Harald Lillmeyer (* 1959), Dozent für Gitarre, Kammermusik und Neue Musik
- Emmy Lisken (1923–2020), Dozentin für Gesang
- Thomas Ludescher (* 1969), Dozent für Blasorchesterleitung
- Karl Maureen (* 1938), Professor für Kirchenmusik und Orgelliteraturspiel
- Arthur Piechler (1896–1974), Direktor des Konservatoriums
- Linus Roth (* 1977), Professor für Violine
- Evgenia Rubinova (* 1977), Dozentin für Klavier
- Ernst Fritz Schmid (1904–1960), Mozart-Forscher
- Heinrich Kaspar Schmid (1874–1953), Direktor des Konservatoriums
- Stefan Schulzki (* 1970), Dozent für Musiktheorie und -wissenschaft
- Ernő Sebestyén (* 1940), Dozent für Violine
- Marc Sinan (* 1976), Dozent für Gitarre
- Rudi Spring (* 1962), Dozent für Korrepetition und Liedgestaltung
- Edith Wiens (* 1950), Professorin für Gesang
Das Leopold-Mozart-Zentrum verfügt über die Mitarbeit von vielen namhaften und erfahrenen Professoren, Dozierenden und Lehrbeauftragten, die teilweise bereits am ehemaligen Konservatorium oder der Musikhochschule beschäftigt waren, teilweise aber auch neu zum Zentrum hinzu berufen wurden. Viele von ihnen arbeiten darüber hinaus noch an anderen Musikhochschulen oder in Orchestern und Ensembles sowie als Solisten.
Bibliothek
Die Bibliothek des Leopold-Mozart-Zentrums bietet neben der Zentralbibliothek der Universität Augsburg auf dem Campus und der nur wenige Gehminuten entfernten Stadtbücherei Augsburg eine umfassende Auswahl an Fachliteratur, Anschauungsmaterial, Lexika, Partitur-Gesamtausgaben, Noten für alle Instrumentalbereiche, Chor- und Orchestermaterial, sowie Zeitschriften, CDs und DVDs.
Kooperationen
Das Leopold-Mozart-Zentrum arbeitet mit verschiedenen Ausbildungsstätten und Institutionen zusammen – so bestehen unter anderem Kooperationen mit dem Theater Augsburg und dem Internationalen Leopold-Mozart-Violinwettbewerb, der Juilliard School, New York, dem Conservatorio di Salerno, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, den Opernfestspielen in Heidenheim an der Brenz, dem Mozartfest und dem Brechtfestival in Augsburg.
Weblinks
Einzelnachweise
- Leopold-Mozart-Zentrum: Ansprechpartner. Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, abgerufen am 16. November 2021.
- Renate Baumiller-Guggenberger:: | a3kultur | »Neustart« in der Grottenau. 8. März 2021, abgerufen am 8. September 2021.