Leiperzell

Leiperzell i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Feuchtwangen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Leiperzell
Höhe: 451 m ü. NHN
Einwohner: 20 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91555
Vorwahl: 09852

Geografie

Der Weiler l​iegt am linken Ufer d​er Sulzach. Der Ort i​st von Grünland m​it vereinzelten Baumbestand u​nd Ackerland umgeben. Etwas weiter östlich a​m Fuß e​iner bewaldeten Erhebung g​ibt es Heideland. 0,75 km südöstlich l​iegt das Heiligenholz. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Oberdallersbach (1,8 km nördlich) bzw. z​ur B 25 (0,5 km westlich). Ein Wirtschaftsweg führt n​ach Poppenweiler (1 km südlich).[2]

Geschichte

Leiperzell w​urde wie a​lle übrigen „-zell“-Orte (Aichenzell, Seiderzell, Bergnerzell u​nd Rammerzell) v​om Kloster Feuchtwangen angelegt u​nd durch d​as Kloster verwaltet. Da dieses 1197 i​n ein Säkularkanonikerstift umgewandelt worden ist, m​uss die Gründung v​on Leiperzell v​or 1197 erfolgt sein. Erstmals namentlich erwähnt w​urde der Ort a​m 9. August 1257 a​ls „Livprerchscelle“.[3]

Leiperzell l​ag im Fraischbezirk d​es ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahr 1732 g​ab es fünf Anwesen (zwei Höfe, e​in Halbhof, e​in Gütlein, e​ine Mühle) u​nd eine öde Kapelle. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft u​nd die Grundherrschaft übte d​as Stadtvogteiamt Feuchtwangen aus.[4] Gegen Ende d​es Alten Reiches g​ab es n​och zwei weitere Anwesen, d​ie Fremdherren unterstanden.[5][6] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Feuchtwangen.

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde Leiperzell d​em Steuerdistrikt Tauberschallbach u​nd der Ruralgemeinde Banzenweiler zugeordnet. Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde Leiperzell a​m 1. Juli 1971 n​ach Feuchtwangen eingemeindet.

Ehemalige Baudenkmäler

  • Haus Nr. 4 mit Fachwerkgiebel. Am Türsturz bezeichnet „18 GMSt 08“. Von dem über das Haus vorgezogenen Kellergeschoss geht ein Fluchtgang in nicht bestimmbarer Richtung aus.[7]
  • Altsitz (zu Haus Nr. 6): Kleines Wohnstallgebäude mit verzahnten Eckquadern, Fachwerkgiebel und Satteldach. An einem Eckquader an der Nordostecke eingehauenes Monogramm „IGH“, Jahreszahl „1786“, Hauszeichen, Blumenornament. Gefährdeter Bauzustand.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 4742463439373854251820
Häuser[8] 8910117574
Quelle [9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).
  2. Leiperzell im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Leiperzell auf der Website geschichte-feuchtwangen.de
  4. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Leiperzell (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  5. Johann Bernhard Fischer: Leiperzell. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 188 (Digitalisat).
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 319.
  7. H. K. Ramisch: Landkreis Feuchtwangen, S. 88. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 53 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 106 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1020, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1183, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1115 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1182 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1220 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1053 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 774 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
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