Landtagswahl in Niedersachsen 1967

Die Wahl z​um 6. Niedersächsischen Landtag f​and am 4. Juni 1967 statt.

1963Landtagswahl
1967
1970
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
43,1
41,7
7,0
6,9
1,3
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1963
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−1,8
+4,0
+5,5
−1,9
−4,8
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c 1963: DRP
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Insgesamt 149 Sitze
Plakate zur Landtagswahl

Ergebnis

Die SPD w​urde mit 43,1 Prozent stärkste Kraft v​or der CDU m​it 41,7 Prozent. Damit konnte d​ie seit 1965 bestehende Große Koalition weiterregieren. Ministerpräsident Georg Diederichs (SPD) b​lieb im Amt, s​ein Stellvertreter w​ar Richard Langeheine (CDU), vgl. Kabinett Diederichs IV.

Wahlberechtigte: 4.760.327

Wähler: 3.608.656 (Wahlbeteiligung: 75,81 %)

Gültige Stimmen: 3.571.558

Partei Stimmen Anteil
in %
Direkt-
man-
date
Sitze
SPD 1.538.776 43,08 58 66
CDU 1.491.092 41,75 37 63
NPD 249.197 6,98 10
FDP 245.318 6,87 10
DFU 29.273 0,82
UWG 14.719 0,41
EFP 2.101 0,06
FSU 1.082 0,03
Total 3.571.558 95 149

Der Wahlkampf war nur schwach geführt worden, da mit Blick auf die Große Koalition in Bonn auch das Bündnis in Hannover fortgesetzt werden sollte. Selbst in dem Falle, dass die CDU stärkste Partei geworden wäre, sollte Georg Diederichs (SPD) Ministerpräsident bleiben. Ein politischer Paukenschlag war der erstmalige Landtagseinzug der NPD mit 7 Prozent der Stimmen. Damit war sie sogar leicht stärker als die FDP geworden. Im Winter waren ihr in Meinungsumfragen sogar 15 Prozent zugetraut worden. Interne Querelen hatten aber für eine Änderung des Meinungsklimas gesorgt. Dies fiel mitten in ihre kurze Hochphase, während deren sie in einige Landtage einziehen konnte, aber 1969 den Einzug in den Bundestag knapp verfehlte.[1] Die SPD blieb nur noch knapp vor der CDU, die erstmals über 40 Prozent der Stimmen erreichte. Sie hatte mit dem Verlust von knapp 2 Prozent die dritte Wahlniederlage seit der Bildung der Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger (CDU) einstecken müssen. Die Große Koalition unter Georg Diederichs (SPD) wurde, wie erwartet, fortgesetzt.[2]

Die Koalition zerbrach n​och während d​er Legislaturperiode, d​a die CDU n​ach Mandatsübertritten stärkste Fraktion geworden w​ar und m​ehr Einfluss a​uf das Abstimmungsverhalten Niedersachsens i​m Bundesrat forderte. Im Jahr 1970 w​urde daher d​er Landtag aufgelöst, sodass d​as erste Mal i​n der Bundesrepublik vorgezogene Neuwahlen z​u einem Landesparlament stattfanden.[3]

Siehe auch

Literatur

Claus A. Fischer (Hrsg.): Wahlhandbuch für d​ie Bundesrepublik Deutschland. Daten z​u Bundestags-, Landtags- u​nd Europawahlen i​n der Bundesrepublik Deutschland, i​n den Ländern u​nd in d​en Kreisen 1946–1989. 2. Halbband, Paderborn 1990.

Commons: 1967 state elections in Lower Saxony – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wahlen / Niedersachsen: Das wär’ was. In: Der Spiegel. Nr. 23, 1967 (online).
  2. Wahlen / Niedersachsen: Immer Opfer. In: Der Spiegel. Nr. 25, 1967 (online).
  3. Bundesländer: Puppen tanzen. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1970 (online).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.