Landgericht Ellingen
Das Landgericht Ellingen war ein von 1852 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Ellingen im heutigen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Das Landgericht befand sich in einem heute als Apotheke dienenden Gebäude an der Neuen Gasse 1.
Lage
Das Landgericht Ellingen grenzte im Süden an das Landgericht Weißenburg und das Landgericht Pappenheim, im Norden an das Landgericht Pleinfeld, im Westen an das Landgericht Gunzenhausen und das Landgericht Heidenheim und im Osten an das Landgericht Greding.[1]
Struktur
1852 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns nach der Abschaffung der Herrschaftsgerichte das Landgericht Ellingen errichtet, das ursprünglich deckungsgleich mit dem Herrschaftsgericht Ellingen war.
1856 war das Landgericht Ellingen 3,02 Quadratmeilen groß und hatte 7961 Einwohner (2455 Katholiken, 5409 Protestanten und 97 Juden). Es gab 62 Ortschaften (1 Stadt, 14 Pfarrdörfer, 5 Kirchdörfer, 13 Dörfer, 6 Weiler und 23 Einöden) und 22 Gemeinden (1 Magistrat 3. Klasse, und 21 Landgemeinden):[2]
- Alesheim
- Bubenheim
- Dorsbrunn
- Ellingen mit Blasenhöfe, Bräumühle, Lauterbrunnmühle, Lindenmühle, Pflügelshof, Sommerkeller, Walkershöfe, Ziegelstadel und Zollmühle
- Emetzheim
- Ettenstatt mit Burg, Enhofen, Kruglmühle und Wöllmetzhofen
- Graben
- Gundelsheim
- Holzingen
- Höttingen mit Oberndorf und Ottmarsfeld
- Hörlbach mit Massenbach
- Hundsdorf mit Auhof, Rohrbach und Wolfsmühle
- Kattenhochstatt mit Metzenhof und Schertnershof
- Oberhochstatt mit Gänswirthshaus, Häuser am Wülzburger Berg, Kehl, Niederhofen und Schleifer am Berg (=Wiesenmühle?)
- St. Veit mit Banzermühle, Gündersbach und Walkerszell
- Stopfenheim mit Tiefenbach
- Störzelbach
- Suffersheim mit Hammermühle, Heuberg, Laubenthal und Unterbutzmühle
- Trommetsheim mit Lengenfeld
- Wachenhofen mit Hagenbuch
- Weiboldshausen
- Weimersheim mit Dürrnhof, Fallhaus, Hattenhof und Schmalwiesen
Graben wurde an das Landgericht Pappenheim abgetreten und Oberhochstatt an das Landgericht Weißenburg. Massenbach löste sich von Hörlbach und bildete eine eigene Ruralgemeinde.
Vom Landgericht Greding kamen am 1. Oktober 1857 die Gemeinden Bergen, Geyern, Kaltenbuch, Pfraunfeld und Thalmannsfeld hinzu,[3] vom Landgericht Gunzenhausen die Gemeinde Ramsberg und vom Landgericht Roth die Gemeinden Allmannsdorf, Mühlstetten, Pleinfeld und Stirn.
Siehe auch
Literatur
- Kreis bayerischer Gelehrter (Hrsg.): Oberfranken und Mittelfranken (= Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 3). Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1865, DNB 56034290X, S. 1244–1246 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Landgericht Ellingen. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S. 706–709 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Brügel’sche Officin, Ansbach 1856, S. 102–108 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 591–593 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. 1856, S. 102.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. 1856, S. 102ff.
- Gerhard Hirschmann: Eichstätt. Beilngries-Eichstätt-Greding (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 6). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1959, DNB 452034655 (Digitalisat).