Kruševac
Kruševac (serbisch-kyrillisch Крушевац, ; deutsch veraltet Kruschewatz) ist eine Stadt in der gleichnamigen Gemeinde im Okrug Rasina in Serbien. Die Stadt ist Sitz der Eparchie Kruševac der Serbisch-orthodoxen Kirche.
Крушевац Kruševac | |||||
Panorama von Kruševac | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Serbien | ||||
Okrug: | Rasina | ||||
Opština: | Kruševac | ||||
Koordinaten: | 43° 35′ N, 21° 20′ O | ||||
Höhe: | 137 m. i. J. | ||||
Fläche: | 854 km² | ||||
Einwohner: | 57.627 (2011) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km² | ||||
Telefonvorwahl: | (+381) 037 | ||||
Postleitzahl: | 37 000 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | KŠ | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2012–2016) | |||||
Bürgermeister: | Bratislav Gašić (SNS) | ||||
Webpräsenz: |
Geschichte
Kruševac wurde etwa 1371 von Lazar Hrebeljanović als Hauptstadt seines Fürstentums gegründet und 1387 erstmals namentlich erwähnt. Hier hatte Lazar 1389 seine Krieger gesammelt, bevor sie zur Schlacht gegen das Osmanische Reich auf dem Amselfeld zogen.
Die Stadt ist bekannt für die Kirche Lazarica, welche 1376 anlässlich der Geburt von Lazar Hrebeljanovićs Sohn Stefan Lazarević erbaut wurde. Dieser wurde 1393 in Kruševac zum Fürsten ernannt.
1427 eroberten die Osmanen die Stadt. Die Stadt erhielt den türkischen Namen Aladža Hisar. Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wechselte die Herrschaft über Kruševac, bis sie 1833 wieder befreit wurde und ans Fürstentum Serbien fiel.
Im Ersten Weltkrieg wurde Kruševac, nach der Okkupation Serbiens durch Österreich-Ungarn und Bulgarien, Grenzstadt. Am 11. November 1918 wurde die Stadt befreit.
Am 6. April 1941 wurde die Stadt von deutschen Flugzeugen bombardiert und am 13. April von deutschen Truppen eingenommen. Drei Jahre später, am 14. Oktober 1944, wurde die Stadt durch die Partisanen befreit. Bei Kruševac liegt das Slobodište, ein Mahnmal für die während der Okkupation Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg ermordeten Personen.
Wirtschaft
Hauptarbeitgeber sind metallverarbeitende und chemische Industrie. Bekanntere Firmen wie Trayal, der Motorölhersteller Fabrika Maziva (FAM) und Rubin haben ihren Sitz in Kruševac. Der ehemals größte produzierende Chemiekonzern Jugoslawiens, Merima, wurde 2003 von der deutschen Henkel AG übernommen. Seitdem werden chemische Produkte lediglich aus dem Ausland eingeführt und für den Markt von der dortigen Belegschaft verpackt.
Tourismus
Die Kirche Lazarica und die Ruinen des Donjon der Burg Lazars gehören zu den touristischen Zielen in Kruševac. Südöstlich von Kruševac liegt die Berggruppe Jastrebac, die als Naherholungsgebiet der Stadt dient.
Sport
Kruševac ist Heimat des Fußballklubs Napredak Kruševac, der in der SuperLiga spielt. Der Wolves Rugby Club von Kruševac hat auch eine Damenmannschaft.
Veranstaltungen
2010 fanden die offiziellen Festlichkeiten zum serbischen Feiertag Vidovdan zum ersten Mal in Kruševac statt. Honoratioren legten vor dem in der Stadtmitte befindlichen Denkmal zur Schlacht auf dem Amselfeld Kränze nieder. Bislang erfolgte die Feier direkt auf dem Amselfeld im Kosovo, jedoch ist dies durch die politische Entwicklung zurzeit nicht möglich.
Städtepartnerschaften
- Pistoia, Italien (1966)
- Trogir, Kroatien (1972)
- Travnik, Bosnien und Herzegowina (1972)
- Korfu, Griechenland (1985)
- Szentendre, Ungarn (1990)
- Kirjat Gat, Israel (1990)
- Râmnicu Vâlcea, Rumänien (2003)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Miodrag Petrović Čkalja (1924–2003), einer der beliebtesten Komiker Jugoslawiens
- Radmila Savićević (1926–2001), Schauspielerin
- Taško Načić (1934–1993), Schauspieler
- Radmila Lazić (* 1949), serbische Schriftstellerin
- Milan Nedeljković (* 1969), Vorstand BMW
- Ivan Kitanović (* 1976), Musiker
- Sanja Milenković (1983–1999), ziviles Opfer eines NATO-Bombenangriffs
- Sanja Vučić (* 1993), Sängerin
- Tijana Bogdanović (* 1998), Taekwondoin
Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben
- Vlastimir Đuza Stojiljković (1929–2015), Schauspieler, besuchte die Schule in Kruševac.
Weblinks
Galerie
- Kirche Lazarica
- Denkmal zur Schlacht auf dem Amselfeld (1389)
- Ruinen der königlichen Burg
- Denkmal zu Ehren Lazar Hrebljanovićs
- Stadtansicht
- Innenstadt mit Serbisch-orthodoxer Kathedrale
- Fußballstadion Mladost
- Denkmal für Filip Višnjić