Kostellitz

Kostellitz, polnisch Kościeliska i​st ein r​und 700 Einwohner zählendes Dorf i​m Powiat Oleski d​er Woiwodschaft Oppeln i​n Polen. Als Schulzenamt gehört e​s der zweisprachigen Landgemeinde Radlau (Radłów) an.

Kostellitz
Kościeliska
?
Kostellitz
Kościeliska (Polen)
Kostellitz
Kościeliska
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Olesno
Gmina: Radlau / Radłów
Geographische Lage: 50° 59′ N, 18° 30′ O
Einwohner: 737 (1. Juni 2007)
Postleitzahl: 46-331
Telefonvorwahl: (+48) 34
Kfz-Kennzeichen: OOL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geografie

Ein Gehöft in Kostellitz um 1930

Geografische Lage

Das Straßendorf Kostellitz l​iegt im Nordosten d​er Woiwodschaft Oppeln, e​twa 12 Kilometer nordöstlich d​er Kreisstadt Olesno (Rosenberg O.S.) u​nd rund 45 km nordwestlich v​on Częstochowa (Tschenstochau) a​uf der Schlesischen Hochebene, i​n der historischen Region Oberschlesien.

Geschichte

Bereits i​m 13. Jahrhundert erhielt d​as Sandstift i​n Breslau d​en Zehnten a​us dem Dorf Kostellitz[1] u​nd seit 1394 i​st das Bestehen e​iner eigenen Parochie m​it dem Pfarrer Stencla Czambor nachgewiesen.[2] Für d​as Jahr 1250 i​st der Ortsname Otholici überliefert, 1372 taucht d​er Name Cothelicz auf.[3]

Ursprünglich w​ar das Dorf Teil d​es Herzogtums Oppeln, d​as 1327 s​ich von Polen löste, böhmisches Lehen w​urde und 1532 a​n Habsburg fiel. 1742 w​urde Kostellitz m​it dem größten Teil Schlesiens preußisch u​nd 1816 d​em Landkreis Rosenberg O.S. zugeordnet. Die Landgemeinde Kostellitz gehörte d​em Amtsbezirk Bischdorf an.[4] Eine Typhusepidemie i​m Jahre 1847 raffte 43 Einwohner dahin. Im landwirtschaftlich geprägten Kostellitz, d​as 1853 i​n den Besitz König Friedrich Wilhelm IV. gelangte, w​urde 1844 e​ine erste gemauerte Schule errichtet, 1924 erhielt e​s im Forsthaus e​in erstes Telefon u​nd 1925 elektrischen Strom.[2]

Im Zuge d​er nationalsozialistischen Ortsumbenennungen w​urde der Ortsname Kostellitz, d​er den n​euen Machthabern z​u slawisch klang, 1936 i​n Hedwigstein geändert. Am 19. Januar 1945 w​urde Kostellitz v​on der Roten Armee erreicht u​nd unter polnische Verwaltung gestellt, d​ie dem Ort d​en Namen Kościeliska gab. 1973 w​urde die Gromada Kostellitz aufgelöst u​nd der n​euen Gemeinde Radlau angeschlossen.

Da n​icht alle deutschen Bewohner n​ach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden, konnte s​ich in d​er Gegend e​ine deutsche Minderheit halten. Dem polnischen Minderheitengesetz v​on 2005 entsprechend w​urde die Gemeinde Radlau, d​er Kostellitz a​ls Schulzenamt angehört, 2006 offiziell zweisprachig u​nd führte 2007 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen v​on Kostellitz n​ach dem jeweiligen Gebietsstand (inkl. Gutsbezirk):[5]

Jahr Einwohner
1782369
1844779
1855814
1861926
18951.053
Jahr Einwohner
1910961
19251.081
19331.035
19391.499

Sehenswürdigkeiten

Ältestes Gebäude i​n Kostellitz i​st eine Holzhütte v​on 1780. Die historische Schrotholzkirche v​on 1576 w​urde 1976 i​n das 30 Kilometer südlich gelegene Gwoździany transloziert. Die heutige Pfarrkirche Mariä Geburt w​urde 1947 errichtet.[6] Sie n​ahm die Ausstattung d​er alten Pfarrkirche, darunter e​in Muttergottes-Gnadenbild a​us dem 16. Jahrhundert, auf.[1]

Commons: Kostellitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. diecezja.opole.pl; abger. am 11. September 2008
  2. Vgl. powiatoleski.pl (Memento vom 7. Juli 2007 im Internet Archive); abger. am 11. September 2008
  3. Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
  4. Vgl. territorial.de; abger. am 11. September 2008
  5. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1782, 1895: http://www.powiatoleski.pl/cms/php/pobierz.php3?cms=cms_powol&id_zal=11&id_dok=202 (Memento vom 7. Juli 2007 im Internet Archive) – 1844: – 1855, 1861: – 1910: - 1925, 1933, 1939: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichte-on-demand.de
  6. Vgl. ZABYTKI KULTURY W POWIECIE OLESKIM – powiatoleski.pl (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive); abger. am 11. September 2008
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