Kohlmühle (Treuchtlingen)
Kohlmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).
Kohlmühle Stadt Treuchtlingen | |
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Höhe: | 419 m ü. NHN |
Einwohner: | 8 (2012) |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Die Kohlmühle am Nagelberg |
Lage
Die Einöde liegt am Kästleinsmühlbach, einer Ableitung vom Schambach, südöstlich des Nagelbergs und südwestlich des Schambachrieds. Sie ist über die Treuchtlinger Kästleinsmühlenstraße zu erreichen.
Geschichte
Circa einen Kilometer südlich/südsüdöstlich der Kohlmühle führte die Römerstraße Munningen-Biesenhard vorbei, heute noch durch einen Feldweg markiert.[1] Die Mühle ist nach einem Vorbesitzer namens Koll benannt.[2][3]
Die Mühle gehörte im Heiligen Römischen Reich zur Herrschaft Pappenheim.[4] Im Salbuch des Augustinerklosters Pappenheim von 1537 ist ein Sixt Kollmüller als zinspflichtig aufgeführt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg sitzt 1656 ein Hans Lönlein auf der Mühle, der an die Kirche St. Gallus in Pappenheim abgabepflichtig ist. Im Augustinerkloster-Salbuch von 1680 ist wiederum die „Kollmihl“ als zinspflichtig verzeichnet.[3] Sie gehörte zur evangelischen Pfarrei Schambach.
Seit 1806 im neuen Königreich Bayern, wurde das Kirchdorf Schambach mit seinen Mühlen 1808 dem Steuerdistrikt Dietfurt im Untergericht Pappenheim des Rentamtes Greding, ab 1815 des Rentamtes (später Bezirksamt, dann Landkreis) Weißenburg zugeordnet;[5] die pappenheimerische Patrimonialgerichtsbarkeit, unter der auch die Kohlmühle stand, wurde 1848 aufgehoben. Mit dem Gemeindeedikt 1818 wurde der Steuerdistrikt zur Ruralgemeinde Schambach umgestaltet, die im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1971 nach Treuchtlingen eingemeindet wurde.[6]
1969 wurde der Mahlbetrieb eingestellt. Seitdem ist die Mühle nur noch ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb.[2][7]
Sonstiges
„Der Himmelfahrts-Abend in der Kohlmühle am Nagelberg“ ist eine Erzählung von Karl Stöber.[13]
Literatur
- Heimat- und Bäderverein Treuchtlingen e. V. (Hg.): Heimatbuch Treuchtlingen. Treuchtlingen, [um 1984].
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Erich Straßner: Land- und Stadtkreis Weißenburg i.Bay. (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1966, DNB 457000910, S. 32–33.
Weblinks
Einzelnachweise
- Hans Wolfram Lübbeke und Otto Braasch: Mittelfranken. Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. München 1986, S. 537
- Informationstafel an der Kohlmühle
- Strassner, S. 33
- Hofmann, S. 135
- Hofmann, S. 199f.; 255
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 592 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Heimatbuch Treuchtlingen, S. 136
- Hofmann, S. 257
- Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 283
- Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. München 1964, Spalte 836.
- Genealogienetz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012: Vollständiges Ortslexikon. München 2012, S. 753
- Karl Stöber: Erzählungen. Gesamtausgabe, 2. Band, 3. Auflage, Leipzig und Dresden 1862, S. 247–252