Auernheim (Treuchtlingen)
Auernheim ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).
Auernheim Stadt Treuchtlingen | |
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Höhe: | 614 (590–634) m ü. NHN |
Fläche: | 17,31 km² |
Einwohner: | 608 (2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Auernheim von Südosten aus |
Lage
Das Haufendorf liegt acht Kilometer westlich von Treuchtlingen auf dem Kamm des Hahnenkamms in der Südlichen Frankenalb. Zur Gemarkung gehören das Dorf Schlittenhart und die Weiler Freihardt, Hagenhof und Wieshof.
Geschichte
Die Entstehung wird im 6. bis 8. Jahrhundert angenommen, erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1057[2] oder 1073 als „Urenheim“ anlässlich einer Kirchenweihe durch den Eichstätter Bischof Gundekar II.[3] Der Ortsname bedeutet entweder „zum Heim eines Uro“ oder er stammt von dem Begriff Ur für Auerochse, was bedeuten würde, dass schon in vorrömischer Zeit Rinderzucht betrieben wurde.
Mit dem Aufkommen eines Ortsadelsgeschlechtes verlor das ehemalige Freibauerndorf 1253 seine Dorffreiheit.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf 1633 von den Schweden geplündert. Im Zusammenhang mit der Schlacht bei Nördlingen im Jahr 1634 starben 75 Dorfbewohner. Erst die Ansiedelung von mehr als 100 Glaubensflüchtlingen durch Albrecht II., Markgraf von Ansbach, brachte wieder Leben in das Dorf.
Die aus der hohen Lage resultierende Wassernot wurde 1951 durch den Bau einer Wasserleitung beseitigt.
Auernheim war eine selbstständige Gemeinde im Altlandkreis Gunzenhausen mit den Ortsteilen Freihardt, Hagenhof, Schlittenhart, und Wieshof. Am 1. Juli 1972 wurde sie im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Treuchtlingen eingegliedert.[4]
Heute
Die Kirche in dem Pfarrdorf ist dem heiligen Georg geweiht und zusammen mit dem Friedhof als Wehrkirche angelegt.
Auernheim ist der höchstgelegene Ort Mittelfrankens. Von dem auf 634 m ü. NN gelegenen Kirchberg aus hat man an Föhntagen einen Ausblick bis zu den Alpen.
Die ehemals zahlreich vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe wurden mittlerweile ganz oder teilweise aufgegeben, viele Berufstätige arbeiten in den ortsansässigen Betrieben oder pendeln nach Treuchtlingen.
Durch Auernheim führt die Staatsstraße St 2216 von Oettingen nach Treuchtlingen.
Die relative Abgeschiedenheit Auernheims bis ins 20. Jahrhundert hat dazu geführt, dass sich mundartliche Besonderheiten herausgebildet, die dem schwäbischen sehr ähnlich ist und bis heute erhalten haben. Sie bilden in der fränkischen Sprachumgebung, speziell dem Altmühl-Rezat-Raum, mit vielen Ausdrücken und ihren Bedeutungen eine Sprachinsel, die der Heimatforscher Arthur Rosenbauer aus Treuchtlingen erforscht hat.[5]
Literatur
- Georg Paul Hönn: Auernheim. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 315 (Digitalisat).
- Gottfried Stieber: Aurnheim. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 242–243 (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile auf der Website treuchtlingen.de
- Private Seite zu Auernheim
Einzelnachweise
- Stadt Treuchtlingen – Neuaufstellung Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan – Auernheim. (PDF) In: Stadt Treuchtlingen. S. 201, abgerufen am 2. Oktober 2021.
- Weißenburger Tagblatt vom 30. September 2015, S. 9
- Die Kirche St. Georg (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Arthur Rosenbauer: Ein Dorf rettet seinen Dialekt – Die Sprachinsel Auernheim. wek-Verlag, Treuchtlingen/Berlin 2015. ISBN 978-3-934145-95-5 (Kurztext auf der Verlags-Website)