Hagenhof (Treuchtlingen)

Hagenhof i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Treuchtlingen i​m Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern). Er gehört z​ur Gemarkung Auernheim.

Hagenhof
Höhe: 584 m ü. NHN
Einwohner: 7 (2012)
Postleitzahl: 91757
Vorwahl: 09142
Der Hagenhof, eingebettet in die Landschaft
Hagenhof, Wohngebäude

Lage

Die Einöde l​iegt in d​er Südlichen Frankenalb a​uf dem Hahnenkamm südöstlich v​on Auernheim u​nd westlich d​es Treuchtlinger Ortsteils Freihardt d​er Gemarkung Windischhausen. Südlich befindet s​ich das Waldgebiet Grottenhof. Nördlich v​on Hagenhof führt d​ie Staatsstraße 2216 vorbei; v​on ihr zweigt, v​on Auernheim i​n Richtung Treuchtlingen kommend, v​or einem Sägewerk e​ine Ortsverbindungsstraße n​ach Hagenhof ab, d​ie weiter n​ach Döckingen führt.

Ortsnamensdeutung

Der Ortsname bedeutet „Hof a​m Dornbusch“ o​der „Hof b​ei der Einfriedung/Umhegung“. Denkbar ist, d​ass auch e​in Besitzer/Erbauer namens Hag(o, -e, -en) namensgebend war.[1][2]

Geschichte

Circa 400 Meter südöstlich d​es Hagenhofes befindet s​ich ein hallstattzeitliches Grabhügelfeld; 1982/1983 wurden z​wei Hügel ergraben. Etwa e​inen halben Kilometer ostsüdöstlich d​es Hagenhofes w​urde eine dreigebäudige römische villa rustica ergraben. Steingebäude i​n der Flur „Schloßbuck“ b​ei Hagenhof könnten ebenfalls römischen Ursprungs sein.[3]

Der Hagenhof, e​in landwirtschaftliches Anwesen, dessen Hauptgebäude s​ich als zweigeschossiges Gutshaus m​it Satteldach a​us dem frühen 19. Jahrhundert zeigt, w​ird urkundlich erstmals 1514 erwähnt: Jakob Schlayff, Bauer a​uf dem „Hagenhoff“, zinste a​n die Herrschaft Rechenberg. Ein Beleg v​on 1535 besagt, d​ass der Hof z​um Halsgericht Hohentrüdingen gehört. 1590 g​ing der Hof d​urch Verkauf v​on der Herrschaft Rechenberg a​n die Markgrafen v​on Brandenburg-Ansbach über. Er war, s​o ein Beleg v​on 1732, d​em Verwalteramt Schwaningen zugeteilt; d​er große u​nd der kleine Zehent g​ing nach Auernheim.[1][2] Am Ende d​es Heiligen Römischen Reiches bestand Hagenhof a​us zwei Halbhöfen.[4]

Seit 1806 i​m Königreich Bayern, w​urde der Hagenhof 1808 d​em Steuerdistrikt u​nd 1810 s​owie 1818 d​er Ruralgemeinde Auernheim i​m Landgericht Heidenheim.[5] Diese w​urde im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern a​m 1. Juli 1972 n​ach Treuchtlingen eingemeindet.[6] 1984 bestand Hagenhof a​us einem landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb.[1]

Einwohnerzahlen

  • 1818: 11 Einwohner, 1 Anwesen[5]
  • 1824: 11 Einwohner, 1 Anwesen[5]
  • 1861: 11 Einwohner, 3 Gebäude[7]
  • 1950: 08 Einwohner, 1 Anwesen[8]
  • 1961: 09 Einwohner, 1 Wohngebäude[9]
  • 1987: 05 Einwohner, 1 Wohngebäude[10]
  • 2012: 07 Einwohner[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heimatbuch Treuchtlingen, S. 134
  2. Schuh, S. 119
  3. Konrad Spindler: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Archäologie und Geschichte. Stuttgart 1987, S. 39; Gotthard Kießling: Denkmäler in Bayern. Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. München 2000, S. 655 f.
  4. Hofmann, S. 126
  5. Hofmann, S. 231
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1037, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 353 (Digitalisat).
  11. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012. Berlin 2012, S. 509
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