Klein Kottorz

Klein Kottorz, polnisch Kotórz Mały (1936–1945: Klein Kochen) i​st eine Ortschaft i​n Oberschlesien. Klein Kottorz l​iegt in d​er Gemeinde Turawa i​m Powiat Opolski (Landkreis Oppeln) i​n der polnischen Woiwodschaft Oppeln. Seit 2012 i​st Groß Kottorz offiziell zweisprachig (Polnisch u​nd Deutsch).

Klein Kottorz
Kotórz Mały
?
Klein Kottorz
Kotórz Mały (Polen)
Klein Kottorz
Kotórz Mały
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Oppeln
Gmina: Turawa
Geographische Lage: 50° 44′ N, 18° 3′ O
Höhe: 165 m n.p.m.
Einwohner: 959 (31. März 2013[1])
Postleitzahl: 46-045
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Opole–Kluczbork
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie

Geographische Lage

Klein Kottorz l​iegt in d​er historischen Region Oberschlesien i​m Oppelner Land. Der Ort l​iegt drei Kilometer südwestlich v​om Gemeindesitz Turawa u​nd zwölf Kilometer nordöstlich v​on der Kreisstadt u​nd Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln).

Klein Kottorz l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb d​er Równina Opolska (Oppelner Ebene). Nördlich d​es Dorfes fließt d​ie Mała Panew (Malapane). Klein Kottorz l​iegt an d​er Bahnstrecke Opole–Kluczbork.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Klein Kottorz s​ind im Nordwesten Wengern (Węgry), i​m Nordosten Turawa, i​m Osten Groß Kottorz (Kotórz Wielki) u​nd im Südwesten d​er Weiler Borek u​nd Sowade (Zawada).

Geschichte

Karte mit Klein Kottorz von 1828
Empfangsgebäude des Bahnhofs Kotórz Mały

Der Ort w​urde 1295 erstmals urkundlich erwähnt. Im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis v​on 1295 w​ird der Ort a​ls „Chotors“ erwähnt. 1399 w​ird der Ort a​ls Parua Kotocz erwähnt.

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Klein Kottorz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Klein Kottorz a​b 1816 z​um Landkreis Oppeln i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf 80 Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Klein Kottorz 570 Menschen, d​avon zehn evangelisch.[2] 1865 h​atte der Ort 19 Bauern, 13 Gärtner u​nd 28 Häusler.[3][4] 1874 w​urde der Amtsbezirk Turawa gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Friedrichsfelde, Groß Kottorz, Klein Kottorcz, Kobyllno u​nd Turawa u​nd den Gutsbezirken Kobyllno u​nd Turawa bestand.[5] Mit Eröffnung d​er Bahnstrecke Opole–Kluczbork i​m Jahr 1899 erhielt Klein Kottorz e​inen Anschluss a​n das Schienennetz d​er Oberschlesischen Eisenbahn. 1891 w​urde die Freiwillige Feuerwehr i​n Klein Kottorz gegründet.[6]

1903 k​am es z​u einem verheerenden Brand i​m Dorf, b​ei welchem 63 Häuser zerstört u​nd beschädigt wurden. 1913 w​urde im Dorf e​ine Schule eröffnet.[6] Bei d​er Volksabstimmung i​n Oberschlesien a​m 20. März 1921 stimmten 267 Wahlberechtigte für e​inen Verbleib b​ei Deutschland u​nd 305 für Polen.[7] Klein Kottorz verblieb b​eim Deutschen Reich. Bei e​inem Eisenbahnunglück a​m Bahnhof Klein Kottorz k​am im Jahr 1924 e​ine Person u​ms Leben, fünf Personen wurden verletzt.[6] 1933 lebten i​m Ort 970 Einwohner. Am 19. Mai 1936 w​urde der Ort i​n Klein Kochen umbenannt. 1939 h​atte der Ort 1.059 Einwohner. Bis 1945 befand s​ich der Ort i​m Landkreis Oppeln.[8]

Am 22. Januar 1945 erreichte d​ie Rote Armee Klein Kottorz u​nd setzte einige Häuser i​m Dorf i​n Brand, darunter d​ie beiden Restaurants d​es Dorfes.[6] 1945 k​am der bisher deutsche Ort u​nter polnische Verwaltung u​nd wurde i​n Kotórz Mały umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 k​am der Ort z​ur Woiwodschaft Oppeln. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Opolski. Am 8. März 2012 erhielt d​er Ort zusätzlich d​en amtlichen deutschen Ortsnamen Klein Kottorz. 2016 eröffnete d​ie Miro Deutsche Fussballschule, welche v​om Deutscher Freundschaftskreis gefördert wird.[9]

Sehenswürdigkeiten

  • Dreistöckige Glockenkapelle
  • Empfangsgebäude des Bahnhofs Kotórz Mały

Vereine

Commons: Klein Kottorz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahl der Gemeinde Turawa (poln.) (abgerufen am 2. Mai 2018)
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 312.
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  4. Internetseite der Gemeinde (Memento des Originals vom 30. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.turawa.pl
  5. Territorial Amtsbezirk Turawa
  6. Geschichte des Dorfes (poln.)
  7. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Michael Rademacher: Kreis Oppeln (poln. Opole). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Miro Schule Klein Kottorz
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