Oberschlesische Eisenbahn

Die Oberschlesische Eisenbahn AG (OSE) w​ar eine 1841 gegründete Privatbahn i​n Preußen. Sie b​aute die 1847 fertiggestellte normalspurige Hauptbahnstrecke BreslauKoselMyslowitz.

Karte von Oberschlesien 1905

Ab 1851–1855 w​urde von i​hr ein Schmalspurnetz m​it der s​chon vorher v​on mehreren Werksbahnen d​es Oberschlesischen Kohlereviers verwendeten Spurweite 785 m​m errichtet.

Hauptbahn

Bahnkarte von Deutschland und Nachbarländern 1849. Dünn eingetragene Strecken waren erst projektiert oder in Bau.

Betriebsgeschichte

Am ehemaligen Oberschlesischen Bahnhof in Wrocław (Breslau)

Der Abschnitt v​on Breslau n​ach Ohlau g​ing am 1. April 1842 i​n Betrieb, d​er Bahnhof Kosel i​n Kandrzin w​urde im November 1845 erreicht, Gleiwitz i​m Oktober 1846, Myslowitz a​m 18. Oktober 1847.

Mitgründer u​nd erster Verwaltungsdirektor w​ar Friedrich Lewald (1794–1858), e​in Onkel d​er Schriftstellerin Fanny Lewald. Ab 1855 w​ar Albert Maybach a​ls Staatskommissar b​ei der Oberschlesischen Eisenbahn eingesetzt.[1]

1856 eröffnete d​ie OSE e​ine zusätzliche Strecke v​on Breslau n​ach Posen (Poznań) u​nd übernahm d​ie Betriebsführung d​er nördlich anschließenden Stargard-Posener Eisenbahn.

1857 übernahm d​er preußische Staat d​en Eisenbahnbetrieb a​uf allen Vollspurstrecken d​er OSE a​uf deren Rechnung, a​m 1. Juli 1886 g​ing sie i​n dessen Besitz über.

Historische Bedeutung

Mitte d​es 19. Jahrhunderts w​ar die Strecke e​in Kernstück d​es europäischen Eisenbahnnetzes. Einerseits h​atte sie über d​ie 1846 fertiggestellte Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn Verbindung n​ach Berlin u​nd zum nordwesteuropäischen Bahnnetz. Andererseits w​ar sie sowohl über d​ie Krakau-Oberschlesische Eisenbahn (13. Oktober 1847) a​ls auch d​ie Strecke Cosel–Oderberg d​er Wilhelmsbahn (1. September 1848) m​it der österreichischen Kaiser-Ferdinands-Nordbahn n​ach Wien verbunden. An d​ie Krakau-Oberschlesische Bahn w​ar ab 1848 außerdem d​ie Warschau-Wiener Eisenbahn i​m russischen Kongresspolen angebunden.

Streckenverlauf

Fahrplan der Oberschlesischen Eisenbahn kurz nach Eröffnung der Verbindung nach Österreich

1847 brauchten die Züge für die 196,3 km lange Strecke 6½ Stunden. Heute ist der Streckenabschnitt zwischen Wrocław und Opole Teil der PKP-Strecke Nr. 132 (Bytom (Beuthen) (unterbrochen) – Pyskowice (Peiskretscham) – Opole – Wrocław) und der europäischen Hauptachse E 30. Der Abschnitt von Opole nach Kędzierzyn-Koźle bildet die Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Opole, der Abschnitt von Kędzierzyn-Koźle nach Katowice ist Teil der PKP-Strecke Nr. 137 (Katowice – Legnica (Liegnitz)).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Karl Ottmann: Albert von Maybach. In: Männer der deutschen Verwaltung. Köln 1963, S. 181–194 (184).
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