Kirchensittenbach

Kirchensittenbach i​st eine Gemeinde i​m mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Höhe: 386 m ü. NHN
Fläche: 43,21 km2
Einwohner: 2109 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91241
Vorwahl: 09151
Kfz-Kennzeichen: LAU, ESB, HEB, N, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 5 74 135
Gemeindegliederung: 21 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausgasse 1
91241 Kirchensittenbach
Website: www.kirchensittenbach.de
Erster Bürgermeister: Klaus Albrecht (UBB)
Lage der Gemeinde Kirchensittenbach im Landkreis Nürnberger Land
Karte
Kirchensittenbach in der Hersbrucker Alb

Geographie

Gemeindegliederung

Es g​ibt 21 Gemeindeteile (in Klammern i​st der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Die Obermühle w​ar 1817 Schauplatz d​es von John Knittel i​m Roman Via Mala literarisch verarbeiteten Vatermordes.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden s​ind (im Norden beginnend i​m Uhrzeigersinn): Velden, Hartenstein, Vorra, Hersbruck, Reichenschwand, Neunkirchen a​m Sand, Schnaittach, Betzenstein.

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Erste Besiedlungen erfolgten e​twa 750 b​is 500 v. Chr. Auf d​er Hochfläche westlich v​on Kirchensittenbach i​n der Waldabteilung Beckersloh g​ab es vorgeschichtlichen Funde. Dort befindet s​ich ein Friedhof m​it 16 Grabhügeln a​us der Hallstattzeit.

Kirchensittenbach t​rat als Siedlung erstmals i​m baierischen Salbuch u​m 1275 auf. In d​en Jahren 1391 u​nd 1450 w​urde Kirchensittenbach v​on Nürnberger Landsknechten geplündert. Von 1504 b​is 1806 gehörte d​as heutige Gemeindegebiet z​um Landgebiet d​er Reichsstadt Nürnberg.

Eingemeindungen

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde am 1. Januar 1971 Algersdorf eingegliedert. Am 1. April 1971 k​am Kleedorf hinzu. Am 1. Januar 1972 folgten Wallsdorf u​nd ein Teil d​er Gemeinde Treuf.[4] Aspertshofen u​nd Oberkrumbach schlossen a​m 1. Januar 1977 d​ie Reihe d​er Eingemeindungen ab.[5]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht a​us 14 Gemeinderäten u​nd dem hauptamtlichen Bürgermeister.

CSUSPDWG für die gesamte GemeindeFreie Wähler - UBBGesamt
2020422614 Sitze
2014423514 Sitze
2008315514 Sitze

(Stand: Kommunalwahl a​m 15. März 2020)

Bürgermeister

Seit 2014 i​st Klaus Albrecht (UBB) Erster Bürgermeister. Er w​urde am 15. März 2020 m​it 97,2 % d​er Stimmen wiedergewählt.[6] Vorgänger w​ar Peter Stief (WG). Zweiter Bürgermeister i​st Gerhard Bock (CSU).

Wappen

Wappen von Kirchensittenbach
Blasonierung:Gespalten von Silber und Blau; vorne über einem blauen Wellenbalken ein schwarzes Gitter, unten sieben drei zu zwei zu zwei gestellte liegende rote Rauten. Hinten in Rot eine steigende, herschauende silberne Katze.“[7]

Dieses Wappen w​ird seit 2001 geführt.

Wappenbegründung: Die Gemeinde Kirchensittenbach besteht seit 1977 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Algersdorf, Aspertshofen, Kirchensittenbach, Kleedorf, Oberkrumbach, Treuf und Wallsdorf. Die sieben Orte werden durch die sieben roten Rauten dargestellt. Der Wellenbalken steht redend für den Ortsnamenbestandteil „-bach“. Das schwarze Gitter ist dem Wappen des ehemaligen Pflegamts Hohenstein entnommen, das die Reichsstadt Nürnberg eingerichtet hatte. Der einstige Amtsbezirk Hohenstein liegt im heutigen Gemeindegebiet. Die silberne Katze ist aus dem Wappen der Tetzel von Kirchensittenbach entnommen, einer Patrizierfamilie aus Nürnberg, die 1569 die Burg von Kirchensittenbach erwarb und für den Ort von großer Bedeutung war. Die Tetzel errichteten 1590 etwas südlich der abgebrochenen Burg ein Schloss, das Tetzel-Schloss. Die Familie gründete 1640, als sie keine Nachkommen mehr hatte, die Tetzel-Stiftung, die bis heute besteht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Tetzelschloss in Kirchensittenbach

Freiwillige Feuerwehr

Die Gemeinde Kirchensittenbach verfügt über e​lf Freiwillige Feuerwehren. Die Einheiten i​n Kirchensittenbach s​ind mit e​inem Löschgruppenfahrzeug (HLF 10/6), e​inem Mehrzweckfahrzeug s​owie einem Mannschaftstransportfahrzeug ausgerüstet, d​ie in Aspertshofen u​nd Wallsdorf m​it einem Tragkraftspritzenfahrzeug. Die übrigen Feuerwehren s​ind mit Tragkraftspritzenanhängern ausgestattet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Sonstige Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Kirchensittenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Kirchensittenbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  3. Gemeinde Kirchensittenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 481 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 719.
  6. Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Bayern. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 19. April 2021.
  7. Eintrag zum Wappen von Kirchensittenbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. siehe zu dieser Familie Walter Bauernfeind: Tetzel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 26, Duncker & Humblot, Berlin 2016, ISBN 978-3-428-11207-5, S. 49 (Digitalisat).
  9. Geschichtliches. Der Bauherr und der Stifter. In: tetzelschloss.de. Abgerufen am 14. Dezember 2010: „Seit 1729 obliegt [die Verwaltung der Stiftung] dem von Volckhamerschen Geschlecht, in neuerer Zeit gemeinsam mit der Familie von Stromer.“
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