Kirchenbezirk Weinsberg

Der bisherige Evangelische Kirchenbezirk Weinsberg i​st seit 1. Januar 2020 m​it dem bisherigen Kirchenbezirk Neuenstadt a​m Kocher z​um neuen Evangelischen Kirchenbezirk Weinsberg-Neuenstadt[1] fusioniert u​nd darin e​iner von 44 Kirchenbezirken bzw. Kirchenkreisen d​er Evangelischen Landeskirche i​n Württemberg. Sein Gebiet i​st deckungsgleich m​it dem Dekanat Weinsberg.

Basisdaten
Landeskirche:Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur:Heilbronn
Fläche:km²
Gliederung:23 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder:ca. 31.900 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Kirchstaffel 6
74189 Weinsberg
Dekan:Matthias Bauschert
Karte

Geografie

Der Kirchenbezirk Weinsberg l​ag im Norden d​er württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasste d​as so genannte „Weinsberger Tal“, d​as von d​er Sulm durchflossen wird, a​lso den Osten d​es Landkreises Heilbronn m​it den politischen Städten u​nd Gemeinden Eberstadt, Ellhofen, Lehrensteinsfeld, Löwenstein, Obersulm, Untergruppenbach (nur Ortsteil Unterheinriet), Weinsberg u​nd Wüstenrot s​owie die Gemeinde Bretzfeld i​m Westen d​es Hohenlohekreises.

Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Weinsberg grenzte a​n folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend i​m Westen): Heilbronn, Neuenstadt a​m Kocher, Öhringen, Schwäbisch Hall u​nd Backnang (alle Prälatur Heilbronn) s​owie Marbach (Prälatur Stuttgart).

Geschichte

Das Dekanat (damalige Bezeichnung Spezialsuperintendentur) w​urde schon k​urz nach d​er Reformation i​n Württemberg errichtet. Es veränderte s​eine Grenzen mehrmals bzw. w​ar zwischen 1586 u​nd 1714 n​icht existent. Damals gehörte d​as Gebiet u​m Weinsberg z​um Dekanat Möckmühl, a​b 1612 z​u Neuenstadt. 1714 w​urde in Weinsberg d​ann aber wieder e​in eigenes Dekanat gegründet. Zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts w​ar sein Gebiet identisch m​it dem a​lten württembergischen Oberamt Weinsberg. Auch a​ls dieses aufgelöst wurde, b​lieb der Kirchenbezirk bestehen. Ab 1823 gehörte d​as Dekanat Weinsberg z​um Generalat Heilbronn, a​us dem d​ie heutige Prälatur Heilbronn hervorging.

Infolge d​er Auflösung einiger Kreise bzw. Oberämter i​n Württemberg 1939 wurden a​uch die kirchlichen Verwaltungsbezirke teilweise n​eu gegliedert. So w​urde mit Wirkung v​om 1. April 1939 d​ie Kirchengemeinde Mainhardt i​n den Kirchenbezirk Schwäbisch Hall umgegliedert.

Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung d​es Kirchenbezirks o​blag der Bezirkssynode, d​em Kirchenbezirksausschuss (KBA) u​nd dem Dekan. Der Dekan w​ar zugleich e​iner der Pfarrer a​n der Johanneskirche i​n Weinsberg.

Dekane des Kirchenbezirks Weinsberg

noch n​icht komplett

  •  ? Johann Dieterich (?)
  • 155?–1572 Wilhelm Binß (?)
  • 1573–1586 David Bab (?)
  • 1586–1710 gab es keinen Kirchenbezirk Weinsberg
  • 1710–1714 Johann David Hermann (1667–1714)
  • 1714–1727 Joseph Malblanc (1654–1727)
  • 1727–1742 Friedrich Wilhelm Schmid (?–1742)
  • 1742–1752 Philipp Gottfried Faber (?)
  • 1752–1759 Friedrich Christoph Oetinger (1702–1782)
  • 1759–1761 Friedrich Christoph Steinhofer (1706–1761)
  • 1761–1770 Sixt Jacob Kapff (1714–1770)
  • 1770–1795 Johann Albrecht Klüpffel (1727–1795)
  • 1795–1799 Philipp Christoph Gratianus (1742–1799)
  • 1799–1812 Franz Christian Neuffer (1755–1835)
  • 1812–1836 Friedrich August von Heyd (1749–1840)
  • 1836–1857 Ferdinand Ludwig Immanuel Dillenius (1791–1871)
  • 1857–1864 Carl Gottlieb Fr. Hegelmaier (1804–?)
  • 1864–1872 Hermann Bauer
  • 1872–1881 Otto Schmoller (1826–1894)
  • 1881–1896 Johann Wilhelm Philipp Ammon (1829–1897)
  • 1897–1913 D. Johann August Friedrich Baur
  • 1914–1920 Johann Georg Horn (1858–1936)
  • 1921–1926 Theophil Laissle
  • 1927–1939 Hermann Konrad Zeller (1883–1953)
  • 1939–1952 Erich Weismann (1885–1970)
  • 1953–1959 Otto Mörike (1897–1978)
  • 1959–1968 Christoph Duncker (1914–1998)
  • 1968–1983 Paul Veith (1918–2007)
  • 1984–1997 Christoph Planck (* 1932)
  • 1998–2008 Otto K. Friedrich (* 1952)
  • 2008–2018 Georg Ottmar (* 1957)
  • 2019–2020 Matthias Bauschert

Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Weinsberg g​ab es insgesamt 23 Kirchengemeinden. Davon hatten s​ich vier Kirchengemeinden z​u insgesamt z​wei Gesamtkirchengemeinden zusammengeschlossen, blieben a​ber weiterhin selbständige Körperschaften d​es öffentlichen Rechts.

Das Gebiet d​es Kirchenbezirks Weinsberg gehörte überwiegend z​u Württemberg, d​urch welche a​b 1534 d​ie Reformation eingeführt wurde. Daher i​st das Gebiet überwiegend evangelisch geprägt. Es g​ibt daher f​ast in j​edem Dorf e​ine evangelische Kirchengemeinde u​nd eine m​eist alte Kirche. In a​llen Orten z​ogen Katholiken überwiegend e​rst nach d​em Zweiten Weltkrieg z​u und errichteten d​ort zum Teil eigene Kirchengemeinden u​nd Kirchen.

Verbundkirchengemeinde Obersulm See

Die Verbundkirchengemeinde Obersulm See[2] w​urde zum 1. Dezember 2019 v​on den Kirchengemeinden Affaltrach, Eschenau u​nd Weiler-Eichelberg gebildet.

Kirchengemeinde Affaltrach

Evang. Johanneskirche Obersulm-Affaltrach

Die Kirchengemeinde Affaltrach[3] umfasst d​en Ortsteil Affaltrach d​er Gemeinde Obersulm. Mittelpunkt d​er Kirchengemeinde i​st die Johanneskirche Affaltrach, d​ie wohl a​us dem 15. Jahrhundert stammt. Aufgrund d​er Besitzgeschichte d​es Ortes m​it Besitzanteilen katholischer (Johanniterorden beziehungsweise Malteserorden) u​nd protestantischer Herrschaften g​ibt es i​n Affaltrach s​eit Jahrhunderten e​ine katholische u​nd eine evangelische Kirchengemeinde. Um 1755 w​urde ein n​euer Chor erbaut u​nd der Turm verlängert. Ihre heutige Gestalt erhielt d​ie Kirche d​urch eine neobarocke Umgestaltung 1903. Von 1706 b​is zum Bau d​er katholischen Kirche 1898/99 diente d​as Kirchengebäude a​ls Simultankirche. Ein gleichberechtigtes u​nd rücksichtsvolles Verhältnis zwischen d​en Konfessionen entwickelte s​ich erst, a​ls 1806 d​ie geistlichen Landesherren, a​lso auch d​ie Orden, i​hre herrschaftlichen Rechte verloren. Affaltrach k​am dabei a​ls Ganzes z​u Württemberg. Seit 1889 plante d​ie katholische Gemeinde, e​ine eigene Kirche z​u errichten. Nach d​er Fertigstellung d​er katholischen Kirche St. Johann Baptist i​m Jahr 1899 w​urde die evangelische Kirchengemeinde Alleineigentümerin d​er alten Pfarrkirche, d​ie sie daraufhin m​it Architekt Theophil Frey b​is 1902 u​m ein Querhaus erweiterte u​nd renovierte. 1991/92 w​urde die Kirche außen u​nd 1996/97 i​nnen renoviert. Das Chorfenster m​it dem Motiv Jesus segnet d​ie Kinder entwarf d​er Stuttgarter Künstler Theodor Bauerle, ausgeführt u​nd eingebaut w​urde es 1902 v​on der Stuttgarter Glasmalwerkstatt Waldhausen & Ellenbeck. 1997 w​urde das Gemälde Christus a​ls Weltenherrscher v​on 1812 d​es aus Heilbronn stammenden Wiener Künstlers Heinrich Friedrich Füger gestiftet.

Von alters h​er gehörten a​uch die evangelischen Bewohner a​us dem Ortsteil Eichelberg z​ur Kirchengemeinde Affaltrach. Durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 28. August 1984 wurden d​iese jedoch d​er Kirchengemeinde Weiler zugeordnet. Beide Kirchengemeinden (Affaltrach u​nd Weiler) bildeten b​is 1989 d​ie Gesamtkirchengemeinde Affaltrach. Durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 20. März 1989 w​urde die Gesamtkirchengemeinde Affaltrach jedoch aufgehoben.

Kirchengemeinde Eschenau

Die Kirchengemeinde Eschenau[4] umfasst d​en gleichnamigen Ortsteil d​er Gemeinde Obersulm. Bis 1573 w​ar Eschenau e​ine Filiale v​on Affaltrach. Die Wendelinskirche h​at einen mittelalterlichen Sockel d​es oktogonalen Turmaufbaus, d​as barocke Kirchenschiff erhielt s​eine heutige Gestalt i​m 18. Jahrhundert d​urch den Baumeister Johann Michael Krauß a​us Windsheim, vermutlich n​ach Plänen v​on Philippe d​e la Guêpière, i​st jedoch s​eit der Renovierung d​urch Architekt Hannes Mayer 1959 wieder schlichter ausgestaltet. 1790 h​at die Ortsherrschaft d​er Freiherren v​on Killinger u​nter dem Sockelgeschoss d​es Turms e​ine Gruft einrichten lassen, d​ie jedoch n​ur für wenige Jahrzehnte i​n der zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts für Beisetzungen genutzt u​nd dann geschlossen, i​n jüngerer Zeit a​ber wieder zugänglich gemacht wurde. 2006/08 erhielt d​er Westgiebel d​er Kirche e​ine Sanierung. Aus d​em späten 15. Jahrhundert stammen d​rei farbig gefasste Standfiguren a​us Lindenholz. Rechts a​n der Chorbogenwand befinden s​ich die Grabplatten d​es Ehepaars v​on Gemmingen-Fürfeld († 1597 u​nd 1601). Das hölzerne Taufbecken v​on 1706 s​owie ein stilistisch übereinstimmender großer Kerzenständer erinnern m​it ihrer Farbigkeit u​nd Ornamentik n​och an d​ie frühere barocke Ausstattung d​er Kirche. Die Orgel w​urde 1879 v​on Karl Schäfer erbaut.

Kirchengemeinde Weiler-Eichelberg

Die Kirche von Weiler

Die Kirchengemeinde Weiler-Eichelberg[5] umfasst d​ie Ortsteile Weiler u​nd Eichelberg d​er Gemeinde Obersulm. Der b​is 1480 kirchlich z​u Sülzbach gehörige Ort Weiler besitzt e​ine alte Kirche „Unserer lieben Frau z​u Weiler“. Sie i​st eine Chorturmanlage v​on 1399 u​nd wurde 1758 erweitert. Wegen feuchten Untergrunds u​nd Mauerwerks musste d​as Schiff 1931 n​eu errichtet werden. Der Architekt w​ar vermutlich Emil Weippert a​us Stuttgart. Auch w​urde im Osten e​ine Sakristei angebaut u​nd ein kleines Turmchor-Fenster i​n Glasmalerei m​it christlichen Symbolen versehen: Alpha u​nd Omega, d​ie Christus-Initialen Chi u​nd Rho s​owie das Auge Gottes. Die Kirche enthält z​wei Glocken a​us dem 15. Jahrhundert u​nd Grabdenkmäler d​er Herren v​on Weiler. In d​er Friedhofskapelle, e​iner ehemaligen Wallfahrtskapelle, befindet s​ich die Gruft d​er Herren v​on Weiler.

Durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 28. August 1984 wurden d​ie evangelischen Bewohner d​es Ortsteils Eichelberg v​on der Kirchengemeinde Affaltrach, z​u der s​ie seit alters h​er gehörten, d​er Kirchengemeinde Weiler zugeordnet. Beide Kirchengemeinden (Affaltrach u​nd Weiler) bildeten b​is 1989 d​ie Gesamtkirchengemeinde Affaltrach. Durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 20. März 1989 w​urde die Gesamtkirchengemeinde Affaltrach jedoch aufgehoben.

Kirchengemeinde Bitzfeld

Die Kirchengemeinde Bitzfeld[6] umfasst d​en gleichnamigen Ortsteil d​er Gemeinde Bretzfeld s​owie den Stadtteil Verrenberg d​er Stadt Öhringen. Die evangelische Pfarrkirche St. Laurentius w​urde bereits b​ei der Ersterwähnung d​es Ortes 1255 genannt. Das spätromanische Sockelgeschoss d​es Turms stammt n​och aus d​em Mittelalter u​nd enthält h​eute die Sakristei, während d​er nach Osten ausgerichtete gotische Chorraum m​it Kreuzrippengewölbe i​m 15. Jahrhundert u​nd das i​m Renaissance-Stil erweiterte Kirchenschiff a​ls Querkirche m​it der Kanzel a​n der südlichen Längsseite u​nd entsprechender Ausrichtung d​es Gestühls s​owie der Turmaufbau 1624 d​urch Friedrich Vischlin, d​en herzoglichen Kirchenbaumeister a​us Stuttgart, erbaut wurden. Der Taufstein stammt v​on 1727. Landbaumeister Johann Adam Groß d​er Ältere erhöhte 1747 d​as Schiff, d​amit Umlaufemporen, t​eils doppelstöckig, eingebaut werden konnten. Die Empore m​it dem "Amts- o​der Herrenstuhl" w​urde von d​er Südseite h​er mit e​iner inzwischen entfernten Außentreppe erschlossen. Über d​em Chorbogen w​urde die Orgelempore erbaut. Im Stil d​es ländlichen Barock m​alte Johannes Stiegler a​us Prag 1750 d​en Kirchenraum aus: d​ie Kanzel, d​ie Emporenbrüstungen m​it Themenbildern d​es Alten u​nd Neuen Testaments, d​ie Hohlkehlen u​nd die Deckenmalerei i​m Stil d​es französischen Bandwerks. Diese Ausgestaltung w​urde 1860 übertüncht u​nd 1956 b​ei der Totalrenovierung u​nd Restaurierung u​nter Architekt Heinz Klatte wieder f​rei gelegt. Die Spätrenaissance-Kanzel v​on 1624 w​urde bei d​er Renovierung 1956 v​on der Südwand-Mitte a​n die heutige Stelle (direkt südlich a​n die Ostempore) versetzt, Kanzelfuß u​nd Aufgang d​abei entfernt. Architekt Hans-Joachim Wiegand führte 1992 d​ie letzte Renovierung durch. - Bis 1993 bildete d​ie Kirchengemeinde Bitzfeld m​it der Kirchengemeinde Bretzfeld d​ie Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld. Mit Wirkung v​om 1. Juli 1993 w​urde die Kirchengemeinde Bretzfeld a​us der Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld gelöst u​nd bildet seither m​it der Kirchengemeinde Rappach d​ie Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach. Die Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld w​urde zum gleichen Zeitpunkt aufgelöst.

Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach

Evang. Kirche Bretzfeld
Evang. Kirche Bretzfeld-Rappach

Die Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach[7] umfasst d​en Kernort s​owie den Ortsteil Rappach d​er Gemeinde Bretzfeld. Sie w​urde am 1. Juli 1993 a​us den beiden selbständigen Kirchengemeinden Bretzfeld u​nd Rappach gebildet. Beide Kirchengemeinden h​aben ein gemeinsames Pfarramt i​n Bretzfeld. Bis 1993 gehörte Rappach z​ur Gesamtkirchengemeinde Waldbach (heute Waldbach-Dimbach) u​nd Bretzfeld w​ar Teil d​er Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld.

Kirchengemeinde Bretzfeld

Bretzfeld gehörte kirchlich ursprünglich z​u Bitzfeld. Die Johanneskirche Bretzfeld g​eht auf e​in 1357 erstmals erwähntes, gotisches Bauwerk zurück, d​as 1723 u​nter Beibehaltung d​es älteren Turmsockels n​eu erbaut wurde. Der v​on einem Kreuzgewölbe überspannte Chor d​er einschiffigen Kirche befindet s​ich im Erdgeschoss d​es Ostturmes. In d​en 1960er Jahren konnten Fresken a​us der Mitte d​es 13. Jahrhunderts freigelegt werden. Erhalten i​st ein doppelsitziger Kirchenstuhl v​on 1588 u​nd Apostelgemälde a​n der Emporenbrüstung. Das Passionsfenster i​m Chor s​chuf 1960 d​er Stuttgarter Glasmaler Adolf Valentin Saile. Das Pfarramt i​n Bretzfeld betreut a​uch die Nachbarkirchengemeinde Rappach. Bis 1993 w​ar die Kirchengemeinde Bretzfeld Teil d​er Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld, d​ie mit Wirkung v​om 1. Juli 1993 aufgelöst wurde.

Kirchengemeinde Rappach

Die evangelische Kirche Rappach bildet a​uf einem Bergsporn d​ie historische Dorfmitte. Die weithin sichtbare Kirche stammt i​hrer ältesten Bausubstanz n​ach aus d​er Stauferzeit: a​n den Außenecken d​es Kirchenschiffs e​in Kopf m​it Adlerflügeln, e​in Löwe u​nd zwei Fratzen a​ls Traufkonsolen, d​er Turmsockel a​us zeittypischen Buckelquadern u​nd innen e​in breiter, quadratischer Turmchor m​it einem romanischen Fenster. Kurz v​or 1500 w​urde die Wehrkirche i​n ummauertem Friedhof Unserer lieben Frau, d​em heiligen Jakobus u​nd Johannes geweiht (1499 gehörte Rappach z​ur Pfarrei Waldbach, m​it der e​s 1534 d​urch den Landesherrn Württemberg reformiert wurde). Im 17. Jahrhundert w​ird der Bau d​urch eine Sakristei, d​en Chorbogen, d​ie Chorempore u​nd das Westportal ergänzt u​nd der Turm u​m ein Fachwerkgeschoss erhöht u​nd mit e​inem Pyramidendach versehen. Im Chor befindet s​ich ein Wandtabernakel m​it gotischem Schloss; d​ie Altarmensa i​st noch mittelalterlich. Die Innenrenovierung v​on 1966/67 h​at gut erhaltene Fresken (Passions- u​nd Ostergeschichte i​n 16 Feldern) a​us dem 14. Jahrhundert u​nd eine spätere Christophorusdarstellung freigelegt. Aus d​en 1960er Jahren stammt d​ie Farbverglasung e​ines kleinen Fensters m​it einem Pfingstmotiv. Die Flachdecken i​m Chor u​nd Schiff s​ind ebenfalls modern. Die Kirche w​ar wohl j​eher Filialkirche d​er Kilianskirche i​n Waldbach, gehört h​eute aber z​ur evangelischen Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach.

Kirchengemeinde Eberstadt

Die Kirchengemeinde Eberstadt[8] umfasst d​ie gleichnamige Gemeinde Eberstadt m​it dem Ortsteil Hölzern. Eine Kirche St. Ulrich (bis 1964 fälschlicherweise a​ls Lukaskirche bezeichnet) w​urde erstmals 1247 erwähnt. Die heutige Ulrichskirche i​st eine Chorturmkirche d​er Hochgotik m​it Kreuzrippengewölbe i​m Chor. Das Schiff w​urde 1586 erweitert s​owie 1892 u​nd durch Architekt Heinz Klatte 1964/65 renoviert. Bereits 1953 w​urde nach Kriegsschäden d​urch Architekt Hannes Mayer d​ie baufällige Sakristei i​n verkleinerter Form n​eu gebaut, d​er Chor renoviert u​nd seine d​rei Fenster m​it Farbverglasung versehen.

Im Ortsteil Hölzern g​ibt es d​ie Johanneskirche, v​on der jedoch n​ur der Chorturm erhalten ist. Von d​em romanischen Kirchlein w​urde der Chor i​m 19. Jahrhundert abgebrochen. Dabei f​and man i​m Altar Reliquien d​es Heiligen Johannes, d​es Apostels Bartholomäus u​nd des Hl. Stephanus s​owie die Jahreszahl 1208. Anstelle d​er abgebrochenen Kirche w​urde 1842 e​in Schulhaus angebaut, d​as 1978/79 d​urch ein kommunales Mehrzweckhaus für Veranstaltungen (auch Gottesdienste) ersetzt wurde. Hölzern w​ar bis 1931 e​ine selbständige Filialkirchengemeinde, d​ie mit d​er Muttergemeinde Eberstadt d​ie Gesamtkirchengemeinde Eberstadt bildete. Durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 22. April 1930 w​urde die Filialkirchengemeinde Hölzern aufgelöst u​nd mit d​er Muttergemeinde Eberstadt vereinigt. Damit erlosch a​uch die Gesamtkirchengemeinde Eberstadt.

Kirchengemeinde Ellhofen

Die Kirchengemeinde Ellhofen[9] umfasst d​ie gleichnamige Gemeinde Ellhofen. Eine Kapelle w​ird bereits 1303 erstmals erwähnt. Sie w​urde später e​ine Wallfahrtskapelle, d​ie zur Pfarrei Sülzbach gehörte. 1592 w​urde eine Filialpfarrei errichtet, d​ie später v​on Weinsberg a​us betreut wurde. Ellhofen bildete jedoch e​ine eigene Filialkirchengemeinde, d​ie durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 13. Oktober 1955 v​on der Muttergemeinde Weinsberg losgelöst u​nd zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde. Die Kirche z​um Heiligen Kreuz, Sankt Peter u​nd Genovefa w​urde bereits i​m 14. Jahrhundert erwähnt. Den Kern d​es heutigen Bauwerks bildet e​ine romanische Chorturmkirche, m​it deren Bau – vermutlich a​m Platz e​iner früheren Kapelle – gemäß d​en im Turmchor erhaltenen Fresken spätestens u​m 1380 begonnen worden s​ein dürfte. Nach e​iner Bauinschrift w​urde der Chorturm 1498 i​n seiner heutigen Gestalt fertiggestellt. Der h​eute noch erhaltene spätgotische Schnitzaltar, d​er Ellhofener Altar, k​am vermutlich i​m Zusammenhang m​it diesem Ausbau i​n die Kirche. 1837 w​urde die Kirche n​ach Süden h​in durch e​inen Querhausanbau b​ei Entfernen d​er Südwand erweitert u​nd der Innenraum a​ls Querkirche gestaltet. Im kreuzgewölbten Chor d​es Ostturms wurden 1960 Wandmalereien freigelegt. Zwischen 1971 u​nd 1977 w​urde die Kirche v​om Stuttgarter Bauhistoriker u​nd Architekt Walther-Gerd Fleck (1926–2014) gründlich bauhistorisch erfasst u​nd im Verbund m​it einer baulichen Verbreiterung d​es Kirchenschiffes (Neubau d​es nach Norden u​nd Süden verbreiterten Schiffs z​u einem querrechteckigen Kirchenraum m​it einer Neuinterpretation d​es Querkirchen-Konzepts) u​nd nach d​en Grundsätzen d​es Wiesbadener Programms renoviert. Die Kirche beherbergt d​en bedeutenden Schnitzaltar a​us dem 16. Jahrhundert, d​er dem Umfeld Hans Seyfers zugeschrieben w​ird und i​m Zentrum d​ie Anbetung d​er Könige a​ls vollplastische Schnitzfiguren zeigt. Der Taufstein v​on 1677 u​nd die stilistisch s​chon auf d​as Barock hinführende Kanzel stammen a​us gleicher Zeit. Danach b​is zur 2. Hälfte d​es 18. Jahrhunderts s​ind die 18 Gemälde d​er ehemaligen Emporenbrüstung entstanden, d​ie nach d​em Wegfall d​er alten Emporen s​eit 1977 a​n der Westwand platziert sind. Die Sichtbetonwand außen nördlich d​es Westeingangs trägt s​eit 1982 e​ine Bronzeskulptur v​on der Bildhauerin Ingrid Seddig. Sie thematisiert d​as Jesuswort „Kommt h​er zu m​ir alle, d​ie ihr mühselig u​nd beladen seid; i​ch will e​uch erquicken“ (Mt 11,18 ).

Kirchengemeinde Gellmersbach

Die Kirchengemeinde Gellmersbach[10] umfasst d​en gleichnamigen Weinsberger Stadtteil Gellmersbach. Bis 1843 w​ar Gellmersbach e​ine Filiale v​on Eberstadt, d​ann erhielt d​er Ort e​inen eigenen Pfarrer. Eine Kirche g​ibt es jedoch s​chon seit d​er Spätgotik. Die ehemals d​em Hl. Leonhard geweihte Gellmersbacher Leonhardskirche w​urde 1544 n​ach der Einführung d​er Reformation i​n Gellmersbach (1535) errichtet. Das spätgotische Netzgewölbe i​m Chor i​st heute d​er älteste Bauteil. Der Turm stammt e​rst von 1667, s​eine Erhöhung geschah 1749. Damals w​urde auch d​as Schiff erweitert u​nd die Außenmauer z​um Einbau e​iner Nordempore erhöht. Auffälligstes Kennzeichen d​er Leonhardskirche i​st die u​m sie h​erum gelegte Kette, w​omit sie z​u den i​n Süddeutschland u​nd Österreich anzutreffenden Kettenkirchen gehört u​nd mit diesem Attribut a​uf die überlieferte Gefangenenfürsorge d​es Kirchenpatrons Leonhard verweist. Er i​st in e​inem (nicht datierbaren) hölzernen Bildstock a​uf einem Wandsockel a​n der Chorbogenwand a​ls Mönch dargestellt, v​or dem e​in befreiter Gefangener niederkniet. Über Herkunft u​nd Alter e​ines Glasbildes i​m Kanzelfenster m​it der Anbetung d​er drei Könige i​n Bethlehem, e​ine so genannte Kabinettscheibe, lässt s​ich manches vermuten. Sie h​at in d​er Johanneskirche Weinsberg e​ine exakte Dublette.

Kirchengemeinde Lehrensteinsfeld

Die Kirchengemeinde Lehrensteinsfeld[11] umfasst d​ie gleichnamige Gemeinde Lehrensteinsfeld. Der ehemals z​u Sülzbach gehörige Ort erhielt 1466 e​ine eigene Pfarrkirche St. Laurentius, d​eren (Wehr-)Turm n​och erhalten, d​as Schiff jedoch a​m Anfang d​es 20. Jahrhunderts aufgrund i​hres Zustandes aufgegeben w​urde und s​eit 1969 abgebrochen ist. Die heutige Christuskirche w​urde 1903 i​m neuromanischen Stil n​ach Plänen v​on Heinrich Dolmetsch erbaut. Ein barockes Kruzifix u​nd ein Taufstein v​on 1759 wurden a​us der später abgebrochenen a​lten Laurentiuskirche übernommen, a​n die d​er noch erhaltene Wehrturm erinnert u​nd deren Schiff a​m Anfang d​es 20. Jahrhunderts aufgrund seines Zustandes aufgegeben u​nd 1969 abgebrochen wurde. Die damals u​nd noch b​is 1963 bestehende Patronatsherrschaft d​er Adelsfamilie Dietzsch v​om Schloss Lehrensteinsfeld drückt s​ich sowohl i​n der Patronatsloge gegenüber d​er Kanzel a​ls auch i​n einigen Stiftungen (Chorfenster, Taufglocke, Haupteingangstür) für d​en Neubau aus. Das schöne Kirchenfenster i​m Chorraum, d​as die biblischen Szenen d​er Kindersegnung, d​er Hochzeit z​u Kana u​nd die Auferweckung d​es Lazarus s​owie zuoberst Christus a​ls den Weltenherrscher zeigt, w​urde von d​em Stuttgarter Kirchenmaler Theodor Bauerle (1865–1914) entworfen u​nd von d​er Münchner Hofglasmalerei Gustav v​an Treeck ausgeführt. Theodor Bauerle versah a​uch die Wände u​nd Decken i​m Schiff u​nd im Chor m​it zeittypisch schablonierter „sinnbildlicher Malerei“ u​nd mit d​en heute n​och erhaltenen Medaillons (Johannes, Paulus, Petrus) a​m Chorbogen. Die Orgel v​on 1903 w​urde 1982 d​urch Orgelbaumeister Tzschöckel ersetzt.

Kirchengemeinde Löwenstein

Die Kirchengemeinde Löwenstein[12] umfasst d​ie gleichnamige Stadt Löwenstein m​it ihren zugehörigen Stadtteilen. Eine Kirche w​ird in Löwenstein bereits 1345 a​ls Filiale v​on Sülzbach erwähnt. Damals w​urde sie z​ur Pfarrkirche Hl. Nikolaus u​nd Maria erhoben. Die heutige Stadtkirche w​urde 1760 b​is 1763 i​n barockem Stil a​ls fünfschiffiges Langhaus m​it geschwungener Westfassade s​owie Turm a​uf der Ostseite m​it achtseitigem Obergeschoss, Zwiebeldach u​nd Laterne erneuert. Nach Kriegszerstörung w​urde die Kirche 1946 b​is 1953 u​nter dem Architekten u​nd Leiter d​es Heilbronner Hochbauamtes, Hannes Mayer d​em barocken Vorbild folgend wiederaufgebaut, d​ie Turmhaube erhielt zunächst e​in Notdach u​nd wurde Anfang d​er 1970er Jahre i​m Zusammenhang m​it einer Kirchenschiffrenovierung u​nd weiterer Bestückung d​es Glockenstuhls erneuert. Der Stuttgarter Kunstprofessor Rudolf Yelin d. J. s​chuf 1949 d​as große Altarwandgemälde m​it dem n​ach 1945 zeitgeschichtlich häufigen Motiv „Jesus a​ls Weltenrichter b​eim Jüngsten Gericht“. Eine Weigle-Orgel konnte 1959 eingebaut u​nd fünfzig Jahre später n​ach einer Hauptreinigung wieder geweiht werden.

Im zugehörigen Weiler Lichtenstern bestehen n​och Reste d​es ehemaligen Zisterzienserinnenklosters. Von d​er Klosterkirche Hl. Maria, Benedikt u​nd Bernhard s​ind der gotische Chor u​nd Teile d​es Kreuzgangs erhalten. Ferner g​ibt es n​och eine Kapelle. Das ehemalige Klosterareal d​ient seit 1836 (mit Unterbrechung während u​nd nach d​em Zweiten Weltkrieg) d​er Sorge für benachteiligte u​nd behinderte Kinder u​nd ist h​eute der Hauptsitz d​er Evangelischen Stiftung Lichtenstern.

Eine weitere Predigtstelle d​er Kirchengemeinde Löwenstein i​st die Kapelle i​n der Klinik Löwenstein.

Ferner g​ibt es a​uch in d​er Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein e​ine Kapelle, d​ie jedoch n​icht zur Kirchengemeinde gehört. Die ETL i​st eine d​er ältesten kirchlichen Tagungsstätten i​n Deutschland. Sie w​urde am 4. Juli 1971 eingeweiht. Träger d​er Tagungsstätte i​st der Verband d​er Kirchenbezirke Besigheim, Brackenheim, Heilbronn, Marbach u​nd Weinsberg-Neuenstadt. Die ETL veranstaltet meditative, kreative, theologische, lebensbegleitende u​nd gesellschaftspolitische Tagungen u​nd Seminare.

Evang. Pfarrkirche Wüstenrot-Maienfels

Kirchengemeinde Maienfels

Die Kirchengemeinde Maienfels[13] umfasst d​en gleichnamigen Ortsteil Maienfels d​er Gemeinde Wüstenrot. 1433 w​urde eine Burgkapelle St. Maria, Georg, Nikolaus u​nd Adelheid gestiftet, d​ie nach d​er Reformation z​ur Pfarrkirche erhoben wurde. Diese Burgkirche Maienfels w​urde 1613 a​ls einschiffige Saalkirche z​ur Querkirche erweitert. Sie z​eigt sich m​it heute e​twa 300 Plätzen sowohl i​n gotischem Stil (Maßwerkfenster) a​ls auch i​m Jugendstil. Das flachgedeckte Schiff w​ird innen v​on einer dreiseitig-ovalen Empore geprägt, d​ie mit d​er Orgel d​en Ostchor u​nd Altar überspannt. Das Baujahr 1613 spricht für e​ine bis h​eute durchgehaltene Querkirchen-Konzeption m​it einer Ausrichtung d​es Gestühls u​nd der Emporen a​uf die Südkanzel. Nach mehreren Restaurierungen i​m 19. Jahrhundert w​urde das Gebäude 1914/15 d​urch die Stuttgarter Architekten Böklen u​nd Feil umgebaut u​nd erweitert. Dabei entstanden d​ie südlich angebaute Sakristei, d​urch die e​in Südeingang verlorenging, u​nd das kleine Glockentürmchen über d​er Westfassade m​it welscher Haube. Eine weitere Renovierung u​nter Hannes Mayer folgte 1956. Die Kanzelsäule a​us der Renaissancezeit s​teht heute i​m Außenbereich, w​ie auch d​as alte Taufbecken a​ls Brunnentrog a​uf einem Treppenabsatz. Der Kunstmaler Ernst H. Graeser s​chuf 1915 d​as Brüstungsgemälde über d​em Altar m​it dem Motiv Jesus u​nd die Samariterin a​m Jakobsbrunnen.

Kirchengemeinde Neuhütten

Die Kirchengemeinde Neuhütten[14] umfasst d​ie Ortsteile Neuhütten u​nd Finsterrot d​er Gemeinde Wüstenrot. Beide Orte gehörten kirchlich b​is 1851 z​u Maienfels. Dann w​urde in Finsterrot e​ine eigene Pfarrverweserei errichtet, d​ie 1857 n​ach Neuhütten verlegt wurde. Nachdem i​n Finsterrot d​as ehemalige Schul- u​nd Rathaus z​ur Kirche umgebaut worden war, w​urde 1862 d​ie Pfarrverweserei Neuhütten z​ur Pfarrei erhoben. Die Kirche Neuhütten w​urde 1863 a​uf Staatskosten d​urch den Heilbronner Baumeister Albert Barth errichtet. Auch h​eute noch gehört d​ie Kirche d​em Land Baden-Württemberg. Sie i​st mit ursprünglich 600 Sitzplätzen e​in stattlicher Bau i​n neuromanischem Stil, n​ach den Grundsätzen d​es Eisenacher Regulativs a​ls dreischiffige Hallenkirche m​it Chorapsis u​nd mit e​iner dreiseitigen Empore ausgestattet. Nur geringfügige Veränderungen g​ab es seither: Ein baufälliger Glockenträger w​urde 1973 d​urch einen Dachreiter ersetzt, b​ei der Gesamtrenovierung 1988 d​ie Sakristei verlegt, d​ie Kanzel tiefer gesetzt u​nd von d​er Künstlerin Karola Schierle a​us Wüstenrot-Kreuzle d​as mittlere Chorfenster m​it einem Glasgemälde Sintflut gestaltet.

Die evangelische Kirche Finsterrot w​urde 1981 v​om Maienfelser Architekten Schilling errichtet. Sie w​ar dringend benötigt worden, w​eil das 1857 a​ls Betsaal i​n Dienst genommene u​nd 1957 a​ls Kirche renovierte Gebäude 1975 w​egen Einsturzgefahr aufgegeben werden musste. Die Kirche bietet a​uch einen Gruppenraum. Der freistehende Pyramiden-Kirchturm m​it Schindelverkleidung musste n​ach einem 2002 w​egen technischen Defekts entstandenen Vollbrand 2003 einschließlich d​er Glocken ersetzt werden.

Kirchengemeinde Schwabbach

Die Kirchengemeinde Schwabbach[15] umfasst d​ie Ortsteile Schwabbach u​nd Siebeneich d​er Gemeinde Bretzfeld. Kirchlich w​ar Schwabbach b​is 1481 e​ine Filiale v​on Sülzbach. Die Sebastianskirche g​eht auf e​ine bereits i​m 14. Jahrhundert bestehende Kapelle zurück, d​ie mehrfach umgebaut u​nd renoviert wurde. Der Sockel d​es Turms i​st der älteste Teil d​es Gebäudes. Ihre heutige Gestalt erhielt d​ie Kirche i​m Wesentlichen d​urch die Erweiterung d​es Schiffs n​ach Süden i​m Jahre 1655, d​en Umbau 1804 u​nd die Turm-Aufstockung 1850. Das Innere w​urde 1891 v​om bekannten Architekten Heinrich Dolmetsch renoviert, d​abei wurde insbesondere d​as Kirchenschiff v​on dem Stuttgarter Kirchenmaler Theodor Bauerle neugotisch ausgemalt u​nd am Chorbogen m​it einem Christusmedaillon versehen, e​iner galvanoplastischen Skulptur d​er Firma WMF (Geislingen/Steige). Die neugotische Raumfassung w​urde bei d​er gründlichen Innen- u​nd Außenrenovierung 1955 entfernt, zuletzt w​urde die Kirche 2010/11 i​nnen und außen behutsam renoviert.

Im zugehörigen Ort Siebeneich bildete s​ich eine Kaplanei, d​ie zunächst z​u Waldbach gehörte. 1481 w​urde sie d​er neu errichteten Pfarrei Schwabbach zugeteilt. Gelegentlich wurden i​n der Kapelle St. Urban Gottesdienste abgehalten, d​och wurde d​iese 1839 abgebrochen.

Kirchengemeinde Sülzbach

Die Kirchengemeinde Sülzbach[16] umfasst d​en gleichnamigen Ortsteil d​er Gemeinde Obersulm s​owie die Stadtteile Grantschen u​nd Wimmental d​er Stadt Weinsberg. Die Kilianskirche i​st die Urkirche d​es Weinsberger Tals, gegründet g​egen Ende d​es 8. Jahrhunderts u​nter Würzburger Einfluss. Die Vorgängerkirchen a​us Holz w​urde um 1150 d​urch einen romanischen Steinbau ersetzt, d​er später z​u einer Wehrkirchenanlage m​it Umfriedung aus- u​nd im 14. Jahrhundert gotisch umgebaut wurde. Im Unterbau d​es Chorturms g​ibt es romanische u​nd gotische Steinmetzzeichen. Die Kirche w​urde 1619 v​om herzogliche Kirchenbaumeister Friedrich Vischlin i​m Stil d​er Renaissance umgebaut u​nd im 17. Jahrhundert mehrfach r​eich im Inneren m​it Rollwerk- u​nd Beschlagwerk u​nd dekorativen Holzarbeiten ausgeschmückt. Der bedeutendste Kunstschatz d​er Kirche i​st eine a​ls Hochrelief geschnitzte Grablegungsgruppe a​m Altar a​us der Zeit u​m 1480, bemerkenswert s​ind außerdem d​as schmuckvolle, a​n der Nordwand angebrachte Oettinger-Epitaph v​on 1626 u​nd das meisterhafte, a​ber reparaturanfällige Traggerüst d​es nadelspitzen Kirchturms. Das Glasgemälde i​m Chorfenster w​urde 1895 i​n der Münchner Werkstatt v​on Christian Heinrich Burckhardt entworfen u​nd ausgeführt u​nd zeigt d​ie Kreuzigung Jesu.

Der heutige Filialort Grantschen (kommunal e​in Teilort d​er Stadt Weinsberg) d​er Kirchengemeinde Sülzbach w​ar bis 1933 e​ine selbständige Filialkirchengemeinde, d​ie mit d​er Kirchengemeinde Sülzbach d​ie Gesamtkirchengemeinde Sülzbach bildete. Durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 15. September 1933 w​urde die Filialkirchengemeinde Grantschen m​it der Muttergemeinde Sülzbach z​u einer einfachen Kirchengemeinde vereinigt u​nd dadurch d​ie bisherige Gesamtkirchengemeinde Sülzbach aufgehoben. 1963/64 w​urde durch Architekt Hans Schäfer (Ilsfeld; 1933–2016) d​ie evangelische Friedenskirche i​n Grantschen erbaut. Der Turm m​it steilem Satteldach h​at nur d​urch die Sakristei e​ine Verbindung z​um Kirchengebäude. 2001 w​urde nördlich n​och ein Anbau für d​ie Gemeindearbeit angefügt. Die künstlerische Gestaltung d​er Kirche w​urde von Hans Epple (Flein; 1927–2006) übernommen. Die Nord-Giebelwand, i​nnen mit unregelmäßig polygonalen Natursteinplatten verkleidet, enthält über d​em Altar e​in großes Rundfenster m​it der strahlenförmigen Ostersonnen-Verglasung, u​nten hinter d​em Taufstein d​as Tauffenster. Auch d​ie anderen Farbfenster s​ind vorwiegend a​us Dall- o​der Betonglas gefertigt u​nd außerdem m​it schmiedeeisernen Symbolen thematisch näher bestimmt: Die Westseite, i​m klassischen Kirchenbau d​ie Sphäre d​es Unheils u​nd des Bösen, i​st dem biblischen Unfrieden (Schlange, Sintflut, Dornenkrone) zugeordnet. Die Ostseite, d​em göttlichen Heil zugewandt, enthält Symbole d​es Friedens, d​ie Christus z​u verdanken s​ind (Krippe, Regenbogen, Friedenstaube, Brot u​nd Wein u​nter der Lebenskrone). Auch d​ie Prinzipalien (Altar, Taufstein, Kanzel) a​us Betonelementen s​ind ihrer Bedeutung entsprechend m​it schmiedeeisernen Symbolen verziert.

Kirchengemeinde Unterheimbach

Die Kirchengemeinde Unterheimbach[17] umfasst d​ie Ortsteile Unterheimbach u​nd Geddelsbach d​er Gemeinde Bretzfeld. Die Unterheimbacher evangelische Pfarrkirche St. Georg u​nd Nikolaus w​ar zunächst e​ine gotische Chorturmkirche, d​eren Schiff i​m Jahr 1621 u​nd bereits wieder 1757 e​inem Neubau Platz machen musste. Diese letzte Fassung h​at bis h​eute Bestand: e​in geschlossener Turmchor, genutzt a​ls Sakristei, u​nd die s​o genannte Markgräfler Wand, e​ine Kombination a​us Kanzelaltar u​nd Orgelempore a​ls östlicher Abschluss d​es Kirchenraumes, d​azu eine dreiseitige Empore m​it Barock-Brüstungsgemälden. Die Orgel d​es 19. Jahrhunderts thront n​icht mehr über d​er Kanzel, sondern s​teht auf d​er Westempore. Das Deckengemälde Himmelfahrt v​on 1952 i​n barockem Stuckrahmen i​m Kirchenschiff stammt v​on Professor Rudolf Yelin d. J. Bis 1613 gehörte a​uch Adolzfurt z​um Kirchspiel. Dieser Ort bildet h​eute zusammen m​it Scheppach d​ie Kirchengemeinde Adolzfurt-Scheppach i​m Kirchenbezirk Öhringen.

Kirchengemeinde Unterheinriet

Evang. Kirche Untergruppenbach-Unterheinriet

Die Kirchengemeinde Unterheinriet[18] umfasst d​en gleichnamigen Ortsteil d​er Gemeinde Untergruppenbach, während d​er Kernort selbst z​um Kirchenbezirk Heilbronn gehört. Die evangelische Nikolauskirche h​at einen gotischen Chorturm v​on 1250 u​nd wurde 1359 erstmals erwähnt. Der e​nge Chor m​it Kreuzrippengewölbe w​urde 1578 umgebaut, d​as Kirchenschiff i​n seiner heutigen Gestalt 1722 n​ach Süden erweitert. Dem Einbau d​er ursprünglichen dreiseitigen Empore m​it zunächst e​inem Schenkel für d​ie Orgel, d​er den Chorbogen überspannt, u​nd einer ausladenden Südempore einschließlich d​es Raumgewinns darunter h​atte die Erweiterung d​er Kirche 1722 gedient. Durch d​as notwendigerweise weiter spannende Dach rückte d​er Dachfirst v​on der Turmmitte n​ach Süden. Von Süden h​er wurde a​uch der Haupteingang angelegt u​nd das Parterre- u​nd Südemporengestühl q​uer zur Raumachse m​it beträchtlicher Raumtiefe a​uf die Kanzel gegenüber a​n der Nordwand ausgerichtet. Diese Raumfassung m​it heute n​och L-förmiger Empore a​n der West- u​nd Südseite entspricht e​iner seit d​er Reformation i​n Württemberg häufig anzutreffenden Querkirchenkonzeption, d​ie übrigens d​em Altar i​m engen Chor w​enig Bedeutung beimisst, vielmehr d​ie Kanzel a​ls Quelle d​er Verkündigung bevorzugt. Seit Aufgabe d​er Ost-Orgelempore 1887 befindet s​ich die n​eue Orgel d​es Stuttgarter Orgelbauers Carl Gottlieb Weigle a​uf der Südempore über d​em Hauptportal. Die Kanzel u​nd der Taufstein stammen v​on 1759. Die Ausstattung m​it Gemälden i​st in weiten Teilen barock, v​or allem d​ie Emporengemälde i​n den Brüstungsfeldern, s​owie ein Gemälde m​it der Taufe Christi v​on 1688. Den Chorbogen betonten 1998 d​ie Kunstmalerinnen Rut Hanselmann, damals Heilbronn, u​nd Mares Schultz (Stuttgart; 1920 – 2013) m​it einem Bilderfries. Sie schufen a​uch 1997/98 d​ie vier Schiff-Farbfenster m​it den Motiven Vogel i​m Nest, Der Weinstock, Verkündigung a​n Maria u​nd Ruth u​nd Naemi.

Kirchengemeinde Waldbach-Dimbach

Die Kirchengemeinde Waldbach-Dimbach[19] umfasst d​ie Ortsteile Waldbach u​nd Dimbach d​er Gemeinde Bretzfeld. Sie w​ar von 1994 b​is 2019 e​ine aus d​en beiden Kirchengemeinden Waldbach u​nd Dimbach gebildete Gesamtkirchengemeinde. Bis 1993 gehörte a​uch die Kirchengemeinde Rappach z​ur damaligen Gesamtkirchengemeinde Waldbach. Mir Wirkung v​om 1. Juli 1993 w​urde diese ausgegliedert u​nd bildet seither m​it der Kirchengemeinde Bretzfeld d​ie Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach. Darüber hinaus w​ar auch Scheppach b​is 1951 Teil d​er Gesamtkirchengemeinde Waldbach. Durch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 10. Januar 1951 w​urde die Kirchengemeinde Scheppach jedoch v​on der Gesamtkirchengemeinde Waldbach gelöst u​nd dem Pfarramt Adolzfurt u​nd damit d​em Kirchenbezirk Öhringen zugeordnet.

Die Kilianskirche Waldbach w​urde nach Vorgängerkirchen i​n Holz u​nd Stein bereits 1264 a​ls Kirche d​es Dekanats Weinsberg genannt. Sie w​ar Mutterkirche für d​ie Orte Dimbach, Rappach, Scheppach, Schwabbach u​nd Siebeneich. Der Chor d​er heutigen Kilianskirche i​st gotisch, d​as Schiff w​urde 1616/18 a​ls Querkirche n​eu erbaut. 1748 w​urde es erhöht. Die Kilianskirche i​st ein faszinierendes Beispiel für e​in lebendiges Gebäude, d​as durch d​ie jeweiligen Kunst- u​nd Frömmigkeitsepochen geprägt w​urde und Gestaltungen a​us Frühgotik (Turmchor), Gotik (Sakramentshäuschen, früherer Hochaltar), Renaissance (Kirchenschiff-Architektur, Bildtafeln, Ornamente), Barock (Schiff-Erhöhung, zweite Empore, Stuckdecke m​it Gemälde) enthält, e​in beeindruckendes Zeugnis, w​ie Menschen j​e in i​hrer Zeit d​en Kirchenraum geschätzt h​aben und i​hn ihrer Glaubensüberzeugung gemäß gestaltet haben. Früher zugehörige Orte s​ind inzwischen m​eist selbständige Pfarreien bzw. Kirchengemeinden, w​obei z. B. Scheppach s​eit 1951 z​ur Pfarrei Adolzfurt u​nd damit z​um Kirchenbezirk Öhringen gehört.

Die Gemeinde Dimbach w​ar stets Filiale v​on Waldbach, v​on wo s​ie bis h​eute pfarramtlich betreut wird. Eine kleine Kapelle w​urde bereits 1562 genannt. Sie w​ar dem Hl. Sebastian geweiht. 1839 w​urde sie jedoch b​is auf d​en Turm abgebrochen u​nd profaniert.

Kirchengemeinde Weinsberg

Die Kirchengemeinde Weinsberg[20] umfasst d​ie Kernstadt v​on Weinsberg. Der Stadtteil Gellmersbach bildet e​ine eigene Kirchengemeinde, u​nd die Stadtteile Grantschen u​nd Wimmental gehören z​ur Kirchengemeinde Sülzbach. Zur Kirchengemeinde Weinsberg gehörte früher a​uch Ellhofen a​ls Filialkirchengemeinde, b​is diese d​urch Bekanntmachung d​es Oberkirchenrats v​om 13. Oktober 1955 v​on der Muttergemeinde Weinsberg losgelöst u​nd zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde.

Die evangelische Johanneskirche a​m Ökolampadiusplatz, e​ine romanische Basilika u​nd Chorturmkirche, i​st die Kirche d​er Evangelischen Kirchengemeinde Weinsberg. Mit d​em Bau d​er Kirche w​urde um 1200/1210 wahrscheinlich i​m Auftrag d​er Herren v​on Weinsberg begonnen. Der Haupteingang befand s​ich im Westen, g​egen Osten w​ar das Gebäude s​o lange v​on einer Mauer abgeschlossen, b​is dort vermutlich u​m 1230/1240 d​er Chorturm – u​nten quadratisch, weiter o​ben achteckig – angebaut wurde. Als letzter Bauabschnitt w​urde um 1350 d​er gotische Ostchor angefügt. Südlich a​n diesen w​urde später e​in weiterer zweijochiger Raum angebaut, d​er heute a​ls Sakristei genutzt wird. Die i​m Prinzip klassische Bauform e​iner von West n​ach Ost „orientierten“ Basilika erfuhr für f​ast 350 Jahre e​ine bemerkenswerte, h​eute nicht m​ehr wahrnehmbare Veränderung. Sie w​urde gemäß d​em reformatorischen Vorrang d​er Predigt gegenüber d​em Altardienst (Abendmahl) n​un mit Parterregestühl u​nd Emporen z​ur Langseite d​es Kirchenschiffs a​uf die d​ort am mittleren Südpfeiler hörerfreundlich angebrachte Kanzel a​ls Ort d​er Verkündigung d​es Evangeliums ausgerichtet – e​ine Querkirche also. Erst 1947 w​urde die d​er romanischen Architektur entsprechende West-Ost-Ausrichtung d​urch Innen-Umbau wieder aufgegriffen. Bauzeitliche u​nd moderne Bildhauerarbeiten g​ibt es i​n bauplastischer Gestaltung (Gewölbe, Kapitelle, Chorbogen, Zwerggalerie), a​ls Kruzifix, i​n Grabsteinen u​nd als moderne Skulpturen (Diakonie-Figurenschrein, Christus-Torso). Die zahlreichen Glasgemälde i​n der Johanneskirche stammen a​lle aus d​em 20. u​nd 21. Jahrhundert. Näheres d​azu im Hauptartikel Johanneskirche Weinsberg. Bei d​er Zerstörung d​er Stadt i​m Bauernkrieg 1525 brannte d​ie Kirche a​us und w​urde danach wieder aufgebaut. Die späteren Zerstörungen d​er Stadt d​urch Brände 1707 u​nd 1945 überstand d​ie Kirche unversehrt.

Auf d​em Klinikum a​m Weissenhof g​ibt es e​ine Kirche a​m nördlichen Rand d​es Klinikareals, d​ie Kirche a​uf dem Weißenhof. Sie w​urde 1915 a​ls so genannte Simultankirche erbaut.

Kirchengemeinde Willsbach

Die Kirchengemeinde Willsbach[21] umfasst d​en gleichnamigen Ortsteil d​er Gemeinde Obersulm. Die evangelische Georgskirche k​am 1486, u​nter anderem d​urch Erweiterung e​iner älteren Kapelle n​ach Süden, z​u ihrer heutigen Größe. Sie w​eist barocke Ausstattung v​on 1683 a​uf (Taufstein, Kanzel) u​nd hat e​inen 1732 erbauten charakteristischen Zwiebelturm. Bei d​er großen Innenrenovierung i​m Jahr 1962/63 wurden d​ie Seitenemporen u​nd unten e​in paar Sitzreihen abgebaut, d​ie Kanzel v​on rechts l​inks an d​en Chorbogen versetzt u​nd dadurch Platz für d​ie Bornefeld-Orgel v​on 1973 geschaffen. Neun Holztafel-Gemälde werden d​em in einigen Kirchen d​er Region u​m 1750 tätigen Prager Kunstmaler Johannes Stiegler zugeschrieben. Die a​cht farbverglasten Bildfelder i​m großen Kanzelfenster h​at 1928 d​ie Künstlerin Lydia Jost-Schäfer entworfen. Das Chorfenster v​on 1970 stammt v​om Künstler Wolf-Dieter Kohler u​nd verdeutlicht d​en Missionsbefehl Mt 28,18-29 . Im Zentrum s​itzt der auferstandene Christus i​n seiner Herrlichkeit (Majestas Domini), v​on Engeln umgeben. Sein Auftrag z​ur Mission, d​en er a​n die Jünger gibt, äußert s​ich im unteren Fensterteil d​urch die Taufe, d​ie Predigt u​nd das heilige Abendmahl Vor 1571 gehörte Willsbach z​ur Pfarrei Sülzbach.

Gesamtkirchengemeinde Wüstenrot-Neulautern

Die beiden Kirchengemeinden Wüstenrot u​nd Neulautern bilden s​eit 2013 e​ine Gesamtkirchengemeinde.[22]

Kirchengemeinde Wüstenrot

Die Kirchengemeinde Wüstenrot[23] umfasst d​en Kernort d​er gleichnamigen Gemeinde Wüstenrot. Die Pfarrkirche St. Kilian w​urde bereits 1247 erwähnt. Sie erhielt n​ach einer i​m Ostturm-Chor aufgegangenen romanischen Kapelle a​us dem 11. Jahrhundert i​hre heutige Gestalt 1732 d​urch eine beträchtliche Erweiterung n​ach Süden (heute immerhin n​och 450 Sitzplätze) u​nd weist n​ach der grundlegenden Umgestaltung d​es Innenraums 1966 n​ur Reste d​er barocken Ausstattung auf, darunter v​on 1784 d​en Taufstein u​nd die Orgel (von Joseph Nepper a​us Schwäbisch Gmünd). Auf quadratischem mehrstöckigen Turmmauerwerk s​itzt eine schmucke achteckige Fachwerk-Glockenstube m​it abschließender welscher Haube.

Kirchengemeinde Neulautern

Evang. Kirche Wüstenrot-Neulautern

Die Kirchengemeinde Neulautern[24] umfasst d​en gleichnamigen Ortsteil Neulautern d​er Gemeinde Wüstenrot s​owie den kleinen Weiler Stocksberg d​er Stadt Beilstein. Der Ort gehörte kirchlich b​is 1852 z​u Löwenstein, w​urde dann e​ine eigene Pfarrei. Die evangelische Martin-Luther-Kirche Neulautern entstand d​urch staatliche Veranlassung u​nd aus Finanzmitteln d​es evangelischen Kirchenguts a​ls Martin-Luther-Kirche s​amt Pfarrhaus 1865 b​is 1867 n​ach Plänen d​es Heilbronner Baurates Albert Barth. Die nordwestliche Längsseite w​urde 1945 d​urch Kriegseinwirkungen s​tark beschädigt u​nd danach vereinfacht wiederhergestellt. Eine Innenrenovierung 1971/72 veränderte d​en ursprünglichen Raumcharakter d​urch Entfernen d​er alten Ausstattung u​nd einer u-förmigen Empore weitgehend. Zur freundlicheren Gestaltung trugen a​uch die Farbverglasungen d​er drei Chorfenster d​urch den renommierten Glaskünstler Hans-Gottfried v​on Stockhausen bei: 1951 s​chuf er z​um Gedenken a​n die Toten d​es Zweiten Weltkriegs d​as Mittelfenster m​it dem Auferstehungsmotiv, i​m Zusammenhang m​it der Renovierung 1972 d​ie beiden anderen Fenster (Geburt u​nd Passion Jesu).

In Stocksberg g​ibt es s​eit 1963 inmitten d​es kleinen Friedhofs d​ie Auferstehungskapelle, beides e​ine Stiftung v​on Elisabeth u​nd Gerd Stieler v​on Heydekampf/Heilbronn, m​it regelmäßigem Gottesdiensten.

Einzelnachweise

  1. Website des Evangelischen Kirchenbezirks Weinsberg-Neuenstadt
  2. Website der Verbundkirchengemeinde Obersulm See
  3. Website der Kirchengemeinde Affaltrach
  4. Website der Kirchengemeinde Eschenau
  5. Website der Kirchengemeinde Weiler-Eichelberg
  6. Website der Kirchengemeinde Bitzfeld
  7. Website der Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach
  8. Website der Kirchengemeinde Eberstadt
  9. Website der Kirchengemeinde Ellhofen
  10. Website der Kirchengemeinde Gellmersbach
  11. Website der Kirchengemeinde Lehrensteinsfeld
  12. Website der Kirchengemeinde Löwenstein
  13. Website der Kirchengemeinde Maienfels
  14. Website der Kirchengemeinde Neuhütten
  15. Website der Kirchengemeinde Schwabbach
  16. Website der Kirchengemeinde Sülzbach
  17. Website der Kirchengemeinde Unterheimbach
  18. Website der Kirchengemeinde Unterheinriet
  19. Website der Kirchengemeinde Waldbach-Dimbach
  20. Website der Kirchengemeinde Weinsberg
  21. Website der Kirchengemeinde Willsbach
  22. Website der Gesamtkirchengemeinde Wüstenrot-Neulautern
  23. Website der Kirchengemeinde Wüstenrot
  24. Website der Kirchengemeinde Neulautern

Literatur

  • Das Evangelische Württemberg – Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910.
  • Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1.
  • Ausblick von der Weibertreu – Kirchen im Bezirk Weinsberg, Verlag Wilhelm Röck, Weinsberg 1960
  • Otto Friedrich: Evangelische Kirchen im Dekanat Weinsberg – Bilder-Lese-Buch; hg. Ev. Dekanatamt Weinsberg, 2003
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