Katzenbach (Biedenkopf)

Katzenbach i​st ein Ortsteil d​er Stadt Biedenkopf i​m mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort h​atte 2011 18 Einwohner u​nd trägt denselben Namen w​ie der Bach, d​er etwa 300 Meter oberhalb d​es Ortes entspringt u​nd in Buchenau i​n die Lahn mündet.

Katzenbach
Wappen von Katzenbach
Höhe: 371 m ü. NHN
Fläche: 3,5 km²[1]
Einwohner: 18 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Buchenau (Lahn)
Postleitzahl: 35216
Vorwahl: 06461
Bild von Katzenbach

Geschichte

Chronik

Bekanntermaßen erstmals erwähnt wurde der Name Katzenbach im Jahre 1456 im Zusammenhang mit einem landgräflichen Hof.[3] Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Gericht Dautphe. 1660 ließ Landgraf Ludwig VI. (Hessen-Darmstadt) ein einfaches Jagdhaus errichten und schließlich zum Jagdschloss Katzenbach ausbauen. Zusammen mit einigen zugehörigen Gebäuden (Zeughaus, Reitstall, Scheune, Küche, Waschhaus, Remise, Holzschuppen und Backofen) wurde es Burg genannt.
114 Jahre später, 1774, wurde das Jagdhaus von Landgraf Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt) auf Abbruch verkauft. Das heißt, die Häuser wurden rückgebaut und von den neuen Besitzern etwa in Biedenkopf in der Hainstraße oder in Friedensdorf an der Neumühle wieder aufgebaut.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständige Gemeinde Katzenbach in die Gemeinde Buchenau (Lahn) eingegliedert. Zum 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde Buchenau (Lahn) kraft Landesgesetz aufgelöst. Fast die gesamte Gemeinde mit damals mehr als 1500 Einwohnern kam zur neu entstandenen Gemeinde Dautphetal. Der Ortsteil Katzenbach mit damals etwa 25 Einwohnern wurde in die Stadt Biedenkopf als Ortsteil eingegliedert.[4][5] Für Katzenbach, wie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Biedenkopf, wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Katzenbach lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][7][8]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1577:04 Hausgesesse
 1603:04 dreispännige Hofleute
 1630:04 Hausgesesse. 4 zweispännige landgräfliche, 4 döring'sche Hofleute
 1677:04 Hausgründe, 2 Witwen
 1742:04 Haushalte
Katzenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
 
33
1840
 
38
1846
 
46
1852
 
46
1858
 
42
1864
 
41
1871
 
27
1875
 
35
1885
 
32
1895
 
22
1905
 
28
1910
 
30
1925
 
24
1939
 
23
1946
 
30
1950
 
21
1956
 
20
1961
 
22
1967
 
26
1971
 
23
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
18
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Biedenkopf:1971; Zensus 2011[2]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Katzenbach 18 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 3 Einwohner unter 18 Jahren, 9 zwischen 18 und 49, 6 zwischen 50 und 64 und kein Einwohner war älter.[2] Die Einwohner lebten in 9 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, kein Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In keinem Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 9 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1885:32 evangelische (= 100 %) Einwohner
 1961:21 evangelische, ein katholischer Einwohner

Erwerbstätigkeit

 1961:Erwerbspersonen: 15 Land- und Forstwirtschaft, 1 produzierendes Gewerbe.[1]

Wappen

Am 24. Juni 1963 genehmigte d​er Hessische Minister d​es Innern d​as Wappen m​it folgender Beschreibung:

Wappen von Katzenbach
Blasonierung: „In Rot ein nach rechts schreitender weißer Hirsch über einem goldenen Schildfuß mit blauem Wellenbalken.“
Wappenbegründung: Das Wappen von Katzenbach vereinigt historische und landschaftliche Elemente. Der Hirsch symbolisiert die reichen Wälder und zugleich das ehemalige Jagdschloss der Grafen von Hessen, auf den Ortsnamen deutet der im Schildfuß sichtbare Bachlauf hin.
Commons: Katzenbach (Biedenkopf) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Katzenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 26 und 64;.
  3. Stadtteil Katzenbach. In: webauftritt der Stadt Biedenkopf. Abgerufen im Januar 2022.
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, §§ 14 und 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350–351.
  6. Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt, abgerufen im Januar 2022.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Biedenkopf anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6d) (google books).
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