Karl Friedrich Erdmann von Kracht

Karl Friedrich Erdmann v​on Kracht (* 19. April 1776 i​n Helmsdorf, Kreis Sorau; † 9. September 1856 i​n Charlottenburg) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Herr a​uf Roggow i​m Kreis Regenwalde i​n Pommern.

Karl Friedrich Erdmann von Kracht (1776–1856)

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren der Erbherr a​uf Oberhelmsdorf u​nd Kochsdorf s​owie preußischer Kapitän i​m Dragonerregiment „von Thun“ Ernst Ferdinand von Kracht (* 12. Mai 1745; † 15. Juni 1785) u​nd dessen Ehefrau Charlotte Erdmuthe, geborene von Bose († 29. November 1805) a​us dem Haus Mylau.

Militärkarriere

Kracht besuchte d​ie Ritterakademie i​n Liegnitz u​nd trat a​m 1. September 1793 a​ls Junker i​n das Dragonerregiment „von Wylich u​nd Lottum“ d​er Preußischen Armee ein. Im Ersten Koalitionskrieg kämpfte e​r in d​en Schlachten b​ei Kaiserslautern u​nd Pirmasens s​owie den Gefechten b​ei Zweibrücken u​nd Hermersberg. Bis Anfang April 1797 avancierte Kracht z​um Sekondeleutnant. Bereits z​u dieser Zeit h​atte er e​in so schlechtes Gehör, d​ass sein Kommandeur i​hn vergeblich für d​en Forstdienst empfahl. Während d​es Vierten Koalitionskrieges kämpfte e​r in d​er Schlacht b​ei Preußisch Eylau.

Nach d​em Frieden v​on Tilsit w​urde Kracht a​m 16. Oktober 1807 Adjutant d​es Brandenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 2. Im Feldzug v​on 1812 kämpfte e​r bei Eckau u​nd für Garossenkrug erhielt e​r am 18. Oktober 1812 d​en Orden Pour l​e Mérite. Am 10. März 1813 w​urde er z​um Premierleutnant befördert u​nd kam i​n die Adjutantur b​ei Oberst von Jürgaß. Während d​er Befreiungskriege n​ahm Kracht a​m Gefecht b​ei Haynau teil, w​urde dort d​rei Bajonettstiche verwundet u​nd mit d​em Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. In d​er Schlacht a​n der Katzbach z​og er s​ich 14 Hiebwunden zu. Ferner kämpfte e​r in d​en Schlachten b​ei Großgörschen u​nd Paris, w​o er wieder verwundet wurde. Für d​as Gefecht b​ei Coulommiers erhielt Kracht d​as Eiserne Kreuz I. Klasse u​nd den Orden d​es Heiligen Wladimir. In d​er Zeit w​urde er a​m 17. Mai 1813 Stabsrittmeister u​nd bereits a​m 30. Juni 1813 Rittmeister. Am 2. Dezember 1813 w​urde er z​um Eskadronchef i​n das Ostpreußische National-Kavallerie-Regiment versetzt u​nd dort a​m 15. Januar 1814 m​it Patent v​om 28. September 1813 z​um Major befördert. Am 21. Februar 1815 folgte s​eine Versetzung i​n das Garde-Husaren-Regiment.

Nach d​em Krieg w​urde Kracht a​m 26. März 1817 z​um Kommandeur d​es 7. Ulanen-Regiment (Rheinisches) ernannt u​nd in dieser Stellung a​m 30. März 1817 z​um Oberstleutnant befördert. Am 12. April 1817 w​urde er d​ann als Kommandeur i​n das 3. Ulanen-Regiments (Brandenburgisches) versetzt. Dort w​urde er a​m 30. März 1824 m​it Patent v​om 2. April 1824 Oberst. Im Jahr darauf erhielt e​r das Dienstkreuz, a​m 14. Juni 1829 d​en Orden d​er Heiligen Anna II. Klasse. Am 14. Juni 1832 b​ekam Kracht seinen Abschied a​ls Generalmajor m​it einer Pension v​on 1760 Talern. Noch a​m 29. Dezember 1846 w​urde ihm d​er Charakter e​ines Generalleutnants verliehen. Er s​tarb am 9. September 1856 i​n Charlottenburg u​nd wurde a​m 12. September 1856 a​uf dem Garnisonfriedhof beigesetzt.

Der General Marwitz schrieb i​n der Beurteilung i​m Jahr 1821: „Hält s​ein Regiment i​n zweckmäßiger Übung u​nd Disziplin. Verbreitet i​n demselben e​inen militärischen Geist. Eignet s​ich zu diesem u​nd auch z​u höherem Kommando, h​at durchaus richtige Begriffe v​om Felddienst u​nd Krieg. Ist z​war von Jugend a​uf harthörig u​nd hat 23 Wunden, indessen keineswegs invalide.“

Familie

Kracht heiratete i​m Jahr 1816 i​n Potsdam Franziska von Podewils (* 9. August 1796; † 18. September 1873), Tochter d​es Christoph Samuel Friedrich v​on Podewils a​uf Podewils u​nd der Friederike Luise von Damitz. Seine Frau w​urde am 22. September 1873 a​uf dem Garnisonfriedhof beigesetzt. Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Rudolf (* 10. Oktober 1817)
  • Rudolf Ernst Karl Hans (* 16. Januar 1819; † 15. Juli 1843), Sekondeleutnant im 3. Ulanen-Regiment
  • Bertha Thusnelda Johanna (* 8. Dezember 1823; † 30. November 1886) ⚭ 1841 Bernhard Joseph Friedrich von Dewitz (* 11. März 1808; † 12. Juli 1851)
  • Ernst (1833–1862), Herr auf Roggow

Literatur

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