Kapfenstein
Kapfenstein ist eine Gemeinde mit 1550 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Süd-Osten der Steiermark im Bezirk Südoststeiermark.
Kapfenstein | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Südoststeiermark | |
Kfz-Kennzeichen: | SO (ab 1.7.2013; alt: FB) | |
Fläche: | 28,62 km² | |
Koordinaten: | 46° 53′ N, 15° 59′ O | |
Höhe: | 300 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.550 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8353, 8344, 8350 | |
Vorwahlen: | +43 3157 | |
Gemeindekennziffer: | 6 23 32 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kapfenstein 123 8353 Kapfenstein | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Ferdinand Groß (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Kapfenstein im Bezirk Südoststeiermark | ||
Kapfenstein mit Schloss, Kirche und Weinberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Geografische Lage
Kapfenstein liegt ca. 45 km Luftlinie, doch mindestens 66 km Fahrtstrecke südöstlich von Graz und ca. 10 km südöstlich der Bezirkshauptstadt Feldbach im Oststeirischen Hügelland. Prägnantes Landschaftsmerkmal ist der erloschene Vulkankegel[1] im Ort Kapfenstein.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl, Stand 1. Jänner 2021[2]):
- Gutendorf (171)
- Haselbach (169)
- Kapfenstein (438)
- Kölldorf (257)
- Mahrensdorf (157)
- Neustift (226)
- Pichla (132)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gutendorf, Haselbach, Kapfenstein, Kölldorf, Mahrensdorf, Neustift bei Kapfenstein und Pichla.
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Bad Gleichenberg den Tourismusverband „Region Bad Gleichenberg“. Dessen Sitz ist die Gemeinde Bad Gleichenberg.[3]
Eingemeindungen
Mit 1. Jänner 1951 wurden die Gemeinden Kölldorf und Neustift mit Kapfenstein zusammengelegt, mit 1. Jänner 1969 Mahrensdorf mit Kapfenstein.[4]
Geschichte
Aus dem Ortsteil Mahrensdorf stammte die Familie Kink, die sich am 15. April 1912 an Bord der RMS Titanic befand.[5][6] Während Anton Kink,[7] seine deutsche Frau Luise Kink-Heilmann[8] und Tochter Luise Gretchen[9] in Rettungsboot Nummer 2 überlebten, starben Kinks Geschwister Vinzenz[10] und Maria[11] beim Untergang der Titanic.
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Kapfenstein: Das Schloss steht inmitten des Ortes auf einem erloschenen Vulkankegel und wurde 1065 erstmals urkundlich erwähnt. Viele Jahrhunderte lang zählte die Festung zu jenen Wehrburgen im oststeirischen Raum, die die Steiermark und die angrenzenden österreichischen Kronländer vor den Anstürmen der Magyaren, Türken und Kuruzen schützte. Zunächst war Kapfenstein im Besitz der Caphensteiner, danach gehörte es den Walseern, Weisseneggern, Lengheim und der Familie Piebetz. 1898 schließlich kam das Gut in den Besitz der Familie Winkler-Hermaden, die auch heute noch Eigentümer ist.
- Katholische Pfarrkirche Kapfenstein hl. Nikolaus steht in einer Hanglage südlich unterhalb des Schlosses.
- In einem Wald der Gemeinde soll am Heiligen Abend 1937 der damals siebenjährigen Kapfensteinerin Wilhelmine Kellner laut eigenen Angaben das Christkind erschienen sein. Ihr Enkel, der Journalist und Autor Ewald Wurzinger, hat die Geschichte 2017 im Kinderbuch Wilma und das Christkind im Paramon Verlag publiziert.[12] In der Gemeinde wurde 2019 ein Weg nach Kellner benannt.
Tourismus
Durch Kapfenstein verläuft der Ostösterreichische Grenzlandweg, ein österreichischer Weitwanderweg, weiters macht der Geotrail Kapfenstein auf die geologischen Besonderheiten des Kapfensteiner Kogels aufmerksam.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 2 SPÖ und 5 Kapfenstein aktiv.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP und 5 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP und 4 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP und 4 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ.[13]
Bürgermeister
- bis 2010 Franz Nell (ÖVP)
- seit 2011 Ferdinand Groß (ÖVP)[14]
Wappen
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Oktober 1990.
Wappenbeschreibung: In Schwarz ein goldener Sparren, jeder Schenkel dreifach grün gesparrt.[15]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- 2011: Franz Nell, Altbürgermeister von Kapfenstein
- Josef Greiner (1931–2018), Pfarrer von Kapfenstein 1999–2002
Einzelnachweise
- E-Design4all: Vulkanismus. In: Vulkanland. Abgerufen am 5. September 2021 (deutsch).
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 315. ZDB-ID 1291268-2 S. 628.
- Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
- Die Monarchie geht unter, Webseite www.profil.at, abgerufen am 26. Juli 2019
- Tagebuch entdeckt: Grazer überlebte Untergang, Webseite www.heute.at, abgerufen am 26. Juli 2019
- Encyclopedia Titanica: Mr Anton Kink, Webseite www.encyclopedia-titanica.org, abgerufen am 26. Juli 2019
- Encyclopedia Titanica: Mrs Luise Kink-Heilmann, Webseite www.encyclopedia-titanica.org, abgerufen am 26. Juli 2019
- Encyclopedia Titanica: Miss Luise Gretchen Kink-Heilmann, Webseite www.encyclopedia-titanica.org, abgerufen am 26. Juli 2019
- Encyclopedia Titanica: Mr Vincenz Kink, Webseite www.encyclopedia-titanica.org, abgerufen am 26. Juli 2019
- Encyclopedia Titanica: Miss Maria Kink, Webseite www.encyclopedia-titanica.org, abgerufen am 26. Juli 2019
- Warum das Christkind aus der Steiermark kommt. Kleine Zeitung, 9. Dezember 2017 (kostenpflichtig).
- Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 9. Dezember 2020.
- Gemeinderat. Gemeinde Kapfenstein, abgerufen am 15. Mai 2015.
- Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 41, 1991, S. 33