Kaltwasser (Ujest)
Kaltwasser, polnisch Zimna Wódka, ist eine Ortschaft in Oberschlesien in der Gemeinde Ujest im Powiat Strzelecki in der Woiwodschaft Oppeln.
Kaltwasser Zimna Wódka | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Strzelce Opolskie | ||
Gmina: | Ujest | ||
Geographische Lage: | 50° 26′ N, 18° 19′ O | ||
Einwohner: | 720 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OST | ||
Geografie
Geografische Lage
Kaltwasser liegt sechs Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Ujest, 8 Kilometer südlich von der Kreisstadt Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) und 38 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln).
Ortsteile
Zu Kaltwasser gehören die Weiler Buczek (Butschek) und Wesołów (Wesolow).
Geschichte
Kaltwasser wurde am 25. Mai 1223 erstmals urkundlich erwähnt. 1260 folgte eine Erwähnung als „Zimnowodca“ und 1376 in den Kirchenbüchern als „Caldeborn“.[1]
1858 wurde die erste Schule des Ortes erbaut.[1] 1910 lebten im Ort 725 Einwohner. Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 70 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 181 für Polen. Gleichwohl verblieb Kaltwasser beim Deutschen Reich. 1925 zählte der Ort 696 und 1933 676 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz. Im Zweiten Weltkrieg wurde in Kaltwasser ein Außenlager des KZ Groß-Rosen errichtet, in dem Häftlinge für das Projekt Riese arbeiten mussten.[2][3]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Zimna Wódka umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde der Ort Teil der Woiwodschaft Oppeln und 1999 des wiedergegründeten Powiat Strzelecki. Am 28. August 2006 wurde in der Gemeinde Ujest, der Kaltwasser angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 15. August 2008 gegen 17:00 durchzog den Ort ein Wirbelsturm, der zuvor unmittelbar südwestlich des Ortes entstanden ist, und beschädigte 15 Grundstücke. Dieser zog danach nach Schironowitz weiter. Im November 2008 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Kaltwasser.
Verkehr
Kaltwasser hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Kluczbork.
Sehenswürdigkeiten
- Die Magdalenenkirche, eine Schrotholzkirche aus dem Jahr 1524
Vereine
- Deutscher Freundschaftskreis
- Dorferneuerungsgruppe des Programms „Odnowa Wsi Opolskiej“
Weblinks
Einzelnachweise
- Vgl. Offizielle Internetseite der Gemeinde
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Verlag C. H. Beck, München (9 Bände; 2005–2009).
- Isabell Sprenger: Groß-Rosen. Ein Konzentrationslager in Schlesien. Böhlau Verlag, 1997, ISBN 3-412-11396-4.