Dubrau (Vetschau/Spreewald)

Dubrau, niedersorbisch Dubrawa , ist ein Wohnplatz im Ortsteil Koßwig der Stadt Vetschau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Der Ort wurde im Jahr 1988 zugunsten des Braunkohletagebaus Seese-Ost fast vollständig devastiert, 94 Einwohner mussten umgesiedelt werden.[1] Der Ort gehörte zuletzt zur Gemeinde Koßwig.

Dubrau
DubrawaVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Höhe: 82 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Oktober 1966
Eingemeindet nach: Koßwig
Postleitzahl: 03226
Vorwahl: 035752
Dubrau

Lage

Altes Ortsschild von Dubrau

Die Wüstung Dubrau l​iegt in d​er Niederlausitz, südlich d​es ehemaligen Tagebaus Seese-Ost. Benachbarte Ortschaften s​ind Groß Lübbenau i​m Norden, Raddusch u​nd Göritz i​m Nordosten, Belten i​m Osten, Koßwig i​m Südosten, Kalkwitz i​m Süden, Mlode i​m Südwesten s​owie Bischdorf i​m Westen.

Durch Dubrau führt d​ie Kreisstraße 6628 v​on Vetschau n​ach Bischdorf. Durch Dubrau führt d​er Ilse Bergbau-Radweg.

Nördlich v​on Dubrau l​iegt der Bischdorfer See.

Geschichte

Gedenkstein an Stelle des ehemaligen Dorfplatzes

Das Gut Dubrau w​urde im Jahr 1460 erstmals urkundlich erwähnt u​nd gehörte z​um Besitz d​er Familie v​on Köckritz. Für 1527 i​st der Ortsname Dubraw u​nd für 1591 Duberaw überliefert. 1598 w​urde das Dorf a​n die Adelsfamilie v​on Schlieben verkauft, d​ie Dubrau b​is 1708 i​n ihrem Besitz hatte. Im Jahr 1797 k​am das Gut i​n Besitz d​er Familie z​u Lynar u​nd wurde s​omit Teil d​er Herrschaft Lübbenau.[2] Nach d​em 1879 publizierten Generaladressbuch d​er brandenburgischen Rittergutsbesitzer gehörten z​um kreistagsfähigen Rittergut Dubrau 361 ha, d​avon 59 h​a Wald.[3] Vor d​em Ersten Weltkrieg umfasste d​ie Größe d​es Rittergutes Dubrau 351 ha. Dazu gehörten d​as Vorwerk Kahnsdorf m​it 67 h​a sowie Vorwerk Kalkwitz m​it 262 ha.[4] Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde die Familie z​u Lynar enteignet.

Dubrau l​iegt im früheren Lausitzer Braunkohlerevier u​nd wurde 1988 Tagebaus Seese-Ost b​is auf d​as Gutshaus u​nd ein weiteres Wohngebäude devastiert. Das Gutshaus w​urde 1996 umfangreichen Sanierungsarbeiten unterzogen.[5]

Nach d​em Wiener Kongress k​am Dubrau zusammen m​it der gesamten Niederlausitz a​n das Königreich Preußen. Am 1. Juli 1950 k​am Dubrau z​um Kreis Lübben. Am 25. Juli 1952 w​urde Dubrau d​em neu gebildeten Kreis Calau i​m Bezirk Cottbus zugeteilt. Am 1. Oktober 1966 w​urde Dubrau i​n die Gemeinde Koßwig eingemeindet. Als Teil v​on Koßwig gehörte Dubrau n​ach der Wende v​om 21. Juli 1992 b​is zum 25. Oktober 2003 z​um Amt Vetschau u​nd wurde a​m 26. Oktober 2003 e​in Teil d​er Stadt Vetschau/Spreewald.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen, Archiv verschwundener Orte, Forst/Horno, 2010
  • Rochus Graf zu Lynar, Lothar Uebel: Die Grafen zu Lynar. Kurze Geschichte einer langen Tradition. Hrsg. Gräflich zu Lynarsche Schlossverwaltung, Satz Susanne Nagel VorSatz-Berlin, Druck Arnold-Großbeeren, Bindung Helm-Berlin, Lübbenau, 2015, 267 S. gesamt, ISBN 978-3-00-050574-4 (s. S. 120 zu Dubrau)

Nachweise

  1. Dubrau/Dubrawa im Archiv verschwundener Orte. Abgerufen am 2. April 2017.
  2. Interessantes zu Dubrau. In: niederlausitzer-kreisel.de. Archiviert vom Original am 24. März 2009; abgerufen am 2. Mai 2019.
  3. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 32–39, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 9. Dezember 2021]).
  4. Ernst Seyfert: Niekammer`s Güter Adressbücher VII. Güter-Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. 1914. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. 2. Auflage. VII der Reihe von Paul Niekammer, Kreis Calau. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 228–229 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 9. Dezember 2021]).
  5. Gut Dubrau. Abgerufen am 2. April 2017.
  6. Dubrau in der Datenbank des Vereins für Computergenealogie. Abgerufen am 2. April 2017.
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