Plieskendorf
Plieskendorf, niedersorbisch Wjelchna , ist ein Gemeindeteil von Werchow, einem Ortsteil der Stadt Calau im nördlichen Teil des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.
Plieskendorf Wjelchna Stadt Calau | |
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Höhe: | 84 m ü. NHN |
Einwohner: | 81 (1. Jun. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 15. Juli 1965 |
Eingemeindet nach: | Werchow |
Postleitzahl: | 03205 |
Vorwahl: | 03541 |
Plieskendorfer Straße |
Lage
Plieskendorf liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken.
Nordwestlich und nördlich liegt die Stadt Calau sowie der Calauer Ortsteil Saßleben. Von Nordosten bis Südosten folgen der Ortsteil Bolschwitz, der Vetschauer Gemeindeteil Gahlen sowie Orte der Gemeinde Luckaitztal. Im Südwesten grenzt Plieskendorf an Werchow und westlich liegt der Ortsteil Kemmen.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die erste Erwähnung war am 12. Dezember 1570. Die Erwähnung erfolgte in Verbindung mit dem Rittergut Raden, beide Orte befanden sich in einer Hand. Plieskendorf wurde als Zeilendorf mit einem Vorwerk gegründet. Das Vorwerk, der jetzige Lindenhof, verfügte über eine Schäferei und eine Försterei. Der im Jahr 1575 genannte deutsche Ortsname Bleyßkendorf ist möglicherweise auf einen Personennamen wie Bližk zurückzuführen. Im Jahr 1761 wurde der niedersorbische Ortsname Welchna genannt. Dieser Name ist eine Umformung von wjerchny, was oben gelegen bedeutet und steht in Verbindung zum benachbarten Ortsnamen Werchow.
Nach dem Wiener Kongress kam Plieskendorf mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. An den umliegenden Hügeln betrieben die Einwohner in der Mitte des 19. Jahrhunderts Weinbau. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte Plieskendorf zum Rittergut Reuden. Am 1. April 1900 wurde Plieskendorf an Eugen Richter aus Buchwäldchen verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Plieskendorf zum 1952 neugegründeten Kreis Calau und wurde am 15. Juli 1965 nach Werchow eingemeindet. In den 1980er Jahren lag Plieskendorf in einem Bergbauschutzgebiet des Feldes Calau-Süd im Lausitzer Braunkohlerevier und war durch die Devastierung bedroht. Nach der Wende wurden die Planungen zur Öffnung des Feldes wieder verworfen.[2][3]
Am 26. Oktober 2003 wurde Werchow (mit Plieskendorf) mit den Orten Mlode, Groß Mehßow, Kemmen, Bolschwitz und Saßleben in die Stadt Calau eingegliedert.[4] Plieskendorf gehört zur Kirchengemeinde Calau, die seit 2010 Teil des Kirchenkreises Niederlausitz ist.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Plieskendorf von 1875 bis 1964[5] | |||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 102 | 1890 | 118 |
1910 | 150 | 1925 | 164 |
1933 | 147 | 1939 | 153 |
1946 | 228 | 1950 | 222 |
1964 | 159 | ||
Wirtschaft und Infrastruktur
Westlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 13. Durch Plieskendorf laufen die Bahnstrecke Halle–Cottbus sowie Lübbenau–Kamenz.
Nachdem das wiederaufgebaute Klinkerwerk Buchwäldchen in Betrieb ging, schlossen Arbeiter zu Beginn der 1950er-Jahre die Tongrube Plieskendorf auf. Im Jahr 1953 wurde der erste Eimerkettenbagger eingesetzt. Die Tongewinnung wurde bis 1990 betrieben, derzeit wird vorrangig Kies abgebaut. Die Kiesgrube ist das nördlichste Fundgebiet für Lausitzer Achate.[6]
Einzelnachweise
- Auskunft des Einwohnermeldeamtes der Stadt Calau vom 18. Juni 2020.
- Karte der Bergbauschutzgebiete von 1986. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- Studie zur Fortschreibung der Tagebauentwicklung im Lausitzer Braunkohlerevier. Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (Hrsg.), Mai 2007, S. 67. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- Statistik Brandenburg (PDF)
- Mineralienatlas – Calau-Plieskendorf, abgerufen am 26. Juni 2014.
Literatur
- Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
Weblinks
- Homepage der Stadt Calau – Darstellung des Ortsteils Werchow mit Gemeindeteil Plieskendorf abgerufen am 30. November 2009
- Homepage der Stadt Calau – Darstellung des Ortsteils Saßleben mit Gemeindeteil Reuden abgerufen am 30. November 2009