Jezebel – Die boshafte Lady
Jezebel – Die boshafte Lady (Originaltitel: Jezebel) ist ein US-amerikanischer Liebesfilm des Regisseurs William Wyler aus dem Jahr 1938 mit Bette Davis und Henry Fonda in den Hauptrollen.
Film | |
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Titel | Jezebel – Die boshafte Lady |
Originaltitel | Jezebel |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1938 |
Länge | 103 Minuten |
Stab | |
Regie | William Wyler |
Drehbuch | Clements Ripley, Abem Finkel, John Huston |
Produktion | Hal B. Wallis, Henry Blanke für Warner Bros. |
Musik | Max Steiner |
Kamera | Ernest Haller |
Schnitt | Warren Low |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Handlung
New Orleans im Jahr 1852: Die reiche Südstaatlerin Julie fordert für ihr Leben gern die Mitglieder der vornehmen Gesellschaft heraus, indem sie bewusst mit den vorherrschenden Konventionen bricht. Sie provoziert damit auch ihren Verlobten Preston, der sich gegen ihr Verhalten jedoch nicht durchsetzen kann. Zu einer in ihrem Haus veranstalteten Feier erscheint Julie zu spät und im Reitkleid; als der Bankangestellte Preston sie nicht zu ihrer Schneiderin begleiten kann, weil er eine wichtige Besprechung hat, begibt sie sich – für eine Frau unschicklich – in die Bank, um ihn zur Rede zu stellen. Als sie schließlich beim traditionellen Olympus-Ball ein rotes Kleid trägt, obwohl dies die Farbe der Dirnen ist und unverheiratete Frauen traditionell die Farbe weiß tragen, bricht Preston mit ihr. Er verlässt die Stadt und geht beruflich nach New York.
Ein Jahr später ist in New Orleans das Gelbfieber ausgebrochen. Julie hat ihr Verhalten Preston gegenüber tief bereut, das vergangene Jahr über kaum ihr Haus verlassen und jegliche Gesellschaft gemieden. Als sie erfährt, dass Preston in den nächsten Tagen nach New Orleans zurückkommen wird, blüht sie auf. Sie will ihn um Vergebung bitten und malt sich bereits die gemeinsame Hochzeit aus. Auf dem anlässlich seiner Rückkehr gegebenen Fest erscheint Preston jedoch mit seiner Ehefrau Amy. Julie bemüht sich, die Fassung zu wahren und beginnt schon nach kurzer Zeit, Ränke gegen „die kleine Yankee“ zu schmieden. In der Folge fordert Prestons Bruder den gemeinsamen Freund Buck zum Duell, der – von Julie angestachelt – schlecht über Amy gesprochen hat. Buck wird im Duell getötet, was Tante Belle dazu bringt, Julie voll Verachtung „Jezebel“ entgegenzuschleudern, da sie trotz ihres engelsgleichen Aussehens zur Bosheit neige.
Preston hat von dem Duell nichts mitbekommen, da er beruflich in die Innenstadt von New Orleans fahren musste. In einer Bar bricht er zusammen – er ist an Gelbfieber erkrankt. Dr. Livingstone bringt ihn in Julies Stadthaus und informiert die Gesellschaft um Julie, die sich im Landhaus außerhalb der Stadt aufhält. Es besteht die Gefahr, dass Preston auf die so genannte Lepra-Insel gebracht wird, wo man die Gelbfieberkranken aus Angst vor Ansteckung isoliert.[1] Seine Überlebenschancen wären äußerst gering. Da die Stadt abgeriegelt ist, schleicht sich Julie über Umwege zu Preston und kümmert sich um ihn. Die Gesellschaft kommt erst später zu ihnen, als Dr. Livingstone Preston bereits bei den Behörden als erkrankt gemeldet hat. Amy bittet darum, mit Preston auf die Insel gehen zu dürfen, um ihn dort gesundzupflegen. Julie weiß jedoch, dass nur sie stark genug ist, Preston auf der Insel zu retten. Sie kennt die Menschen und ihre Art und sie will Sühne leisten. Amy sieht ein, dass sie zwar die Frau ist, die Preston liebt, jedoch nicht stark genug für seine Rettung wäre, so dass schließlich Julie mit Preston auf die Insel geht.
Hintergrund
Während der Dreharbeiten wurde Fonda Vater. Am 21. Dezember 1937 kam seine Tochter Jane Fonda zur Welt.
In einem Interview mit Dick Cavett 1971 sagte Davis, ihr Wochenhonorar habe 650 US-Dollar betragen.
Kritik
Der film-dienst bewertete Wylers Film in seiner Kritik als „antiquiertes Gesellschaftsdrama, dessen Titelbezug auf die biblische Königin Jezebel recht willkürlich“ erscheine. Jezebel – Die boshafte Lady sei „einzig wegen der großartigen Darstellung von Bette Davis ansehenswert“.[2]
Auszeichnungen
- 1939: „Besondere Empfehlung“ („Special Recommendation“) für William Wyler bei den Filmfestspielen von Venedig
- 1939: Oscars in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin (Davis) und Beste Nebendarstellerin (Bainter); Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Kamera und Beste Filmmusik für Max Steiner
- 2009: Aufnahme in das National Film Registry
Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronfassung entstand 1979.[3]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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Julie | Bette Davis | Maddalena Kerrh |
Preston Dillard | Henry Fonda | Gerd Böckmann |
Buck Cantrell | George Brent | Reinhard Glemnitz |
Dr. Livingstone | Donald Crisp | Michael Tellering |
Tante Belle | Fay Bainter | Ursula Traun |
Ted Dillard | Richard Cromwell | Martin Umbach |
Mrs. Kendrick | Spring Byington | Alice Franz |
Jean Le Cour | John Litel | Leo Bardischewski |
Dick Allen | Gordon Oliver | Frank Engelhardt |
Molly Allen | Janet Shaw | Ursula Wolff |
Stephanie Kendrick | Margaret Early | Madeleine Stolze |
Weblinks
- Jezebel – Die boshafte Lady in der Internet Movie Database (englisch)
- Jezebel – Die boshafte Lady bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- Um 1850 war noch nicht bekannt, dass Gelbfieber nicht ansteckend ist, sondern von Mücken übertragen wird. Im Film wird gezeigt, dass Preston in Julies Garten von einer Mücke gestochen wird und diese erschlägt.
- Jezebel – Die boshafte Lady. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 5. April 2017.
- Jezebel – Die boshafte Lady (Memento des Originals vom 6. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf synchrondatenbank.de