Imgenbroich
Imgenbroich ['ɪm.ʃɛn.bʀʊx] ist ein Stadtteil von Monschau in der Städteregion Aachen und liegt direkt oberhalb Monschaus auf den Eifelhöhen.
Imgenbroich Stadt Monschau | |
---|---|
Höhe: | 545 m ü. NHN |
Fläche: | 9,45 km² |
Einwohner: | 1813 (Apr. 2016)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 192 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 52156 |
Vorwahl: | 02472 |
St. Josef (Imgenbroich), Außenansicht |
Geschichte
Imgenbroich wird erstmals in einer Tausch-Urkunde vom 25. Juni 1361 erwähnt, in der damaligen Schreibweise „Ymgenbroich“.[2] Die Siedlung gehörte zum Amt Monschau im Herzogtum Jülich. Die einheimische Tuchmacherfamilie um Matthias Offermann (um 1670) war maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Die Blütezeit lag zwischen 1770 und 1790. Die wenigen, aber bedeutenden evangelischen Tuchmacherfamilien bauten sich einen Friedhof und eine Kirche in Menzerath (1683). 1838 bekam Imgenbroich eine eigene evangelische Kirche, kurz zuvor wurde eine evangelische Schule eingerichtet. Die heutige katholische Kirche geht auf einen Kapellenbau von 1690 zurück.
Wie das gesamte Monschauer Land gehörte auch Imgenbroich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Jülich. Nachdem 1794 das gesamte Linke Rheinufer während des Ersten Koalitionskrieges besetzt war, gehörte das Gebiet von 1798 bis 1814 zu Frankreich. Imgenbroich gehörte zum Kanton Montjoie im Arrondissement Aachen im Rur-Département und war Sitz einer Mairie, von der aus auch die Gemeinden Konzen, Mützenich und Eicherscheid verwaltet wurden. Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen wurde das Gebiet dem Königreich Preußen zugeordnet. Imgenbroich war von 1816 an Sitz einer Bürgermeisterei (1927 umbenannt in Amt) im Kreis Montjoie im Regierungsbezirk Aachen und von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Teil der Rheinprovinz.[3]
Zwischen 1883 und 1966 wurde eine Landwirtschaftliche Winterschule unterhalten. Zu Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Imgenbroich fast vollständig durch Granaten zerstört, insbesondere auch die Patrizierhäuser der Tuchmacherzeit. Seit den 1970er Jahren findet eine verstärkte Industrieansiedlung in Imgenbroich statt.
Bis Ende 1971 gehörte Imgenbroich als eigenständige Gemeinde zum damaligen Kreises Monschau und zum damaligen Regierungsbezirk Aachen. Durch das Aachen-Gesetz wurden am 1. Januar 1972 sowohl der Kreis als auch der Regierungsbezirk aufgelöst und Imgenbroich in die Stadt Monschau eingegliedert.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Imgenbroich ist das Einkaufs- und Industriezentrum Monschaus. Im Industriegebiet befindet sich unter Anderen das HIMO (Handwerker-Innovationszentrum Monschau), das jungen Betrieben und Existenzgründern Büro- und Produktionsräume zu günstigen Konditionen bietet, sowie eine der größten deutschen Offset-Druckereien „Weiss Druck“, die zu den bedeutenden Arbeitgebern der Region zählt. Im Ortsteil Hargard befindet sich die zweite Jugendherberge Monschaus.
Die AVV-Buslinien 66, 82, 84, 85 und SB66 des BVR Busverkehr Rheinland verbinden Imgenbroich mit Monschau, Aachen, Roetgen und Simmerath. Zusätzlich verkehrt wochentags zu bestimmten Zeiten der NetLiner der ASEAG.[5] In den Nächten vor Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen sorgt eine Nachtbuslinie der ASEAG für Verbindungen aus Richtung Aachen.
Schulen
Der Grundschulstandort in Imgenbroich musste in 2019 zu Gunsten des Standorts in Konzen aufgegeben werden. Schülern mit Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialempfehlung steht die 2013 eröffnete Sekundarschule Nordeifel und das 1835 gegründete St. Michael-Gymnasium in Monschau zur Verfügung.[6] Schüler mit Migrationshintergrund und den daraus resultierenden gravierenden Sprachschwierigkeiten besuchen die internationale Klasse am St. Michael-Gymnasium.[7]
Baudenkmäler
In Imgenbroich geboren
- Christian Eduard Boettcher (1818–1889), Maler
- Carl Delius (1846–1914), Unternehmer
Einzelnachweise
- Anlage 2: Ortsübersicht mit Einwohnerzahlen (Stand Ende April 2016). (PDF; 2,4 MB) In: Markterkundung zur Breitbandversorgung im Stadtgebiet Monschau. Stadt Monschau, die Bürgermeisterin, 1. Juni 2016, S. 5, abgerufen am 17. März 2021.
- Darstellung beim Geschichtsverein Monschauer Land (mit weiteren Literaturangaben), gesehen am 11. April 2021
- [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.archive.nrw.de/Kommunalarchive/KommunalarchiveM-P/M/Monschau/InformationenUndService/AllgemeineInformationen/Verwaltungszugehoerigkeit.html Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: [http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.archive.nrw.de/Kommunalarchive/KommunalarchiveM-P/M/Monschau/InformationenUndService/AllgemeineInformationen/Verwaltungszugehoerigkeit.html Informationssystem der Archive in Nordrhein-Westfalen – Verwaltungszugehörigkeit Stadt Monschau]
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 309.
- Der NetLiner - mobil in Monschau. In: aseag.de. ASEAG, abgerufen am 17. März 2021.
- MGM: Geschichte des MGM. Abgerufen am 17. Februar 2022.
- MGM: Internationale Klasse am MGM. Abgerufen am 17. Februar 2022.