Hotel Bayerischer Hof (München)
Bayerischer Hof | |
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Stadt | München |
Adresse | Promenadeplatz 2–6 80333 München |
Website | www.bayerischerhof.de |
Hotelinformationen | |
Eröffnung | 15. Oktober 1841 |
Besitzer | Gebrüder Volkhardt KG |
Leitung | Innegrit Volkhardt |
Klassifizierung | Fünf Sterne |
Mitarbeiter | über 700 |
Ausstattung | |
Zimmer | 337[1] |
Restaurants | 5[2] |
Bars | 6[3] |
Der Bayerische Hof am Promenadeplatz in der nordwestlichen Altstadt von München ist ein Grand Hotel, in dem auch heute noch prominente Gäste und Staatsgäste in München absteigen.
Das Hotel war 2014 das umsatzstärkste Deutschlands mit 58,5 Millionen Euro.[4] Es gehört zur Allianz The Leading Hotels of the World.
Geschichte und Architektur
Das Hotel wurde 1841 im Auftrag von Joseph Anton von Maffei gleich neben seinem eigenen Palais (Maffei Palais) nach Plänen von Friedrich von Gärtner errichtet.[5] Es besaß anfangs ca. 100 Zimmer und zwei Säle. Zu den bekannteren Gästen zählten Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn und Sigmund Freud.
1897 wurde das Hotel für 2.850.000 Goldmark von Hermann Volkhardt erworben,[5] der die Fassade im Stil des Historismus umgestalten ließ. Im großen Ballsaal traten zu dieser Zeit unter anderem Künstler wie Enrico Caruso auf. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Bau durch den Luftangriff der RAF am 24./25. April 1944 schwere Schäden, wurde jedoch nach dem Krieg verändert wieder aufgebaut.
1951 wurde das kriegsbeschädigte Maffei Palais, ein prächtiger Barockbau, der um 1685 von Enrico Zuccalli und Martin Gunetzrhainer erbaut worden war, für eine Erweiterung des Hotels abgerissen. 1969 wurde auch das sich östlich anschließende Palais Montgelas ein Teil des Hotels.
Palais Montgelas
1969 wurde mit dem Palais Montgelas das Nachbargebäude an der Ecke Promenadeplatz / Kardinal-Faulhaber-Straße erworben und von Erwin Schleich zum Hotel ausgebaut.
Das Palais wurde 1811 bis 1813 von Emanuel Herigoyen für Graf Maximilian von Montgelas in klassizistischen Baustil errichtet und von Jean Baptiste Métivier ausgestattet. Zuvor standen an dieser Stelle das 1803 erworbene barocke Perusa Palais und der sich östlich anschließende 1425 errichtete Salzstadel. Über dem rustizierten Erdgeschoss befinden sich zwei Obergeschosse, die von einem breiten Gebälk mit einem Fries im Empirestil abgeschlossen werden. Das die Proportionen verändernde dritte Obergeschoss wurde erst 1865 aufgesetzt. Der sechsachsige Mittelrisalit ist durch Pilaster gegliedert. Das linke der beiden Rundbogenportale am Promenadeplatz stammt noch von der früheren Einfahrt des Perusa Palais. Von der Innenausstattung von Métivier haben sich unter anderen der Königssaal, der Montgelas-Salon und das Ministerzimmer erhalten.
Nach der Entlassung von Montgelas als Minister war das Palais von 1817 bis 1933 Dienstgebäude des Bayerischen Staatsministeriums des Äußern (bis 1918: Staatsministerium des Königlichen Hauses und des Äußern) und von 1933 bis 1945 der erste Dienstsitz der Bayerischen Staatskanzlei.[6] Schon zuvor war das Palais Montgelas ein Ort wichtiger Treffen. Im Königssaal des Palais wurden 1918 die Gründungsdokumente für die Münchner Räterepublik unterzeichnet. Am 29. März 1924 unterzeichnete der spätere Papst Pius XII. im Palais das Bayerische Konkordat.
Ausstattung
Das 5-Sterne-Luxushotel bietet 337 Zimmer in verschiedenen Zimmer-Stilen, davon 74 Suiten, 40 Veranstaltungsräume, fünf Restaurants, einen Frühstücksraum auf dem Dachgarten und sechs Bars.[7]
Das hoteleigene Spa befindet sich im oberen Bereich des Hotels und dehnt sich über drei Etagen aus. Es entstand 2005 nach Plänen der französischen Innenarchitektin Andrée Putman. Es bietet unter anderem eine Sauna, ein Schwimmbad mit Sonnenterrassen, eine Bar und eine Lounge. Das Fitnessstudio mit Blick auf die Frauenkirche wurde von Ralf Möller konzipiert. Der gesamte siebte Stock wurde renoviert und bietet einen V.I.P.-Trakt.
Im Erdgeschoss befindet sich auch das hoteleigene Boulevardtheater Komödie im Bayerischen Hof. Im Keller befinden sich der Night Club mit fast täglichen Auftritten von Jazz, Blues und Soul-Musikern[8][9] sowie das Trader Vic’s.[10] Außerdem gibt es vier weitere öffentliche Bars: die Menehune Bar, Falk’s Bar, die Piano Bar und die Blue Spa Bar & Lounge.[11]
Unternehmen
Das Hotel beschäftigt über 700 Mitarbeiter.[12] Es befindet sich seit 1897 in Besitz der Familie Volkhardt. Betreiberin ist die Gebrüder Volkhardt KG. Geschäftsführende Komplementärin ist seit 2004 Innegrit Volkhardt.
Das Haus war von 2011 bis 2017 das umsatzstärkste Hotel Deutschlands.[13] Der Umsatz im Jahr 2015 betrug 66,5 Millionen Euro.[14]
Auszeichnungen
Das Hotel und sein Gourmetrestaurants erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter:[15]
- 2000: Gault-Millau – Hotel des Jahres
- 2000: Veuve Clicquot – Unternehmerin des Jahres[16]
- 2005: Global Finance – Bestes Business Hotel München
- 2007: World Hotel Award – Auszeichnung in der Kategorie Classic Hotel
- 2017: Guide Michelin – Drei Sterne für das Restaurant Atelier (Küchenchef Jan Hartwig bis August 2021[17], ab September 2021 Anton Gschwendtner[18])
Veranstaltungen
- Die Münchner Sicherheitskonferenz (ehem. Wehrkundetagung) findet jährlich im Februar im Bayerischen Hof statt.
- Jazz Sommer im Bayerischen Hof findet jährlich im Juli statt (als Fortsetzung des 1999 eingestellten Münchner Klaviersommers, an dem der Bayerische Hof seit 1992 beteiligt war).
- Faschingsbälle
- Ball des Münchner Senioren-Convent[19]
Siehe auch
Literatur
- Familie Volkhardt (Hrsg.): München und sein Hotel Bayerischer Hof. Salesianische Offizin, München 1953.
- Innegrit Volkhardt (Hrsg.): Begegnungen – 175 Jahre Bayerischer Hof. Condé Nast Verlag, München 2014, ISBN 978-3-9816889-0-0.
- D. Pedarnig, K. Köppelmann: Münchner Palais. Allitera Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86906-820-6, S. 442–461.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wissenswertes und alle Fakten auf einen Blick. Abgerufen am 12. August 2019.
- Wissenswertes und alle Fakten auf einen Blick. Abgerufen am 12. August 2019.
- Wissenswertes und alle Fakten auf einen Blick. Abgerufen am 12. August 2019.
- manager magazin: Top 10 der umsatzstärksten Hotels in Deutschland. Abgerufen am 15. Januar 2022.
- Geschichte. In: bayerischerhof.de. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Timeline - Hotel Bayerischer Hof (Memento vom 10. Juli 2015 im Internet Archive)
- Fakten. In: bayerischerhof.de. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Night Club Bar. In: bayerischerhof.de. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Kaya Müssig: Night Club Bar im Bayerischen Hof München (Memento vom 8. Juli 2015 im Webarchiv archive.today). In: welt.de, 5. September 2013.
- Menehune & Trader Vic’s Bar. In: bayerischerhof.de. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Restaurants & Bars. In: bayerischerhof.de. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Das Haus. In: bayerischerhof.de. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung: Rankings. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Gäste und Investoren fliegen auf deutsche Hotels. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. Mai 2016, S. 22.
- Awards. In: bayerischerhof.de. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Unternehmerin des Jahres – Innegrit Volkhardt. In: manager-magazin.de, 28. März 2001, abgerufen am 21. Januar 2018.
- Jan Hartwig verlässt das Atelier. Abgerufen am 2. August 2021.
- Anton Gschwendtner wird neuer Küchenchef im Atelier. Abgerufen am 2. August 2021.
- MSC. 10. Januar 2020, abgerufen am 10. Januar 2020.