Komödie im Bayerischen Hof
Die Komödie im Bayerischen Hof ist ein großes Privattheater im Münchener Hotel Bayerischer Hof. Im 570-sitzigen Theatersaal kommen Komödien, musikalische Lustspiele, Musicals und Revuen zur Aufführung.
Geschichte
Die Kulturveranstaltungen im Hotel begannen bereits 1886, wurden aber durch die Zerstörung Münchens 1944 jäh beendet. Nach dem Wiederaufbau ließ die Großmutter der heutigen Hotelbesitzerin, eine gefeierte Sängerin, einen Konzertsaal einrichten. Ihr Sohn Falk Volkhardt beauftragte den Architekten Erwin Schleich mit der Gestaltung des heutigen Theaters, das 1961 unter der Leitung von Gerhard Metzner (1914–1969)[1] mit der Komödie Das Glas Wasser von Eugène Scribe eröffnet wurde. Das Hotel wird als Familienunternehmen von Innegrit Volkhardt geleitet.
In dem elegant renovierten Theater traten unter anderem Stars wie Hans-Jürgen Bäumler, Arno Bergler, Pascal Breuer, Joachim Fuchsberger, Uschi Glas, Michael Hinz, Heide Keller, Marion Kracht, Anita Kupsch, Heiner Lauterbach, Michaela May, Horst Naumann, Dietrich Siegl, Susanne Uhlen, Barbara Wussow, Albert Fortell, Alexander Wussow, Wolfgang Spier, Christiane Hörbiger und Heidelinde Weis auf.[2] Neben musikalischen Werken werden auch Kinderstücke (z. B. in der Vorweihnachtszeit) geboten.[3]
Der Saal dient auch als Veranstaltungsort für Betriebsfeste, Tagungen und Jubiläen.
Pächter
Das Theater wird seit 1992 von der Theaterbetriebe Margit Bönisch GmbH als Pächterin betrieben, deren Geschäftsführerin Margit Bönisch war. August Everding soll sich für Bönisch als Theaterleiterin ausgesprochen haben.[4] Seit ihrem plötzlichen Tod am 27. Januar 2016 wurde das Theater von ihrem Lebensgefährten und Nachfolger Thomas Pekny geleitet.[5] Der aktuelle Pachtvertrag läuft bis 2024.[6]
Am 26. Oktober 2021 hat der bisherige GmbH-Alleingesellschafter Pekny 51 Prozent seiner Anteile an René Heinersdorff übertragen, der künftig auch die Geschäftsführung der GmbH übernimmt.[7][8][9] Pekny war im Sommer 2021 vor dem Landgericht München I wegen schweren sexuellen Missbrauchs angeklagt und aus Mangel an Beweisen in erster Instanz freigesprochen worden. Dennoch hatte der Richter in der mündlichen Urteilsbegründung betont, sein Spruch sei "kein Beweis der Unschuld".[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- Ulrich, Paul S.: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Berlin: Berlin Verlag Arno Spitz 1984, S. 1234
- Malve Gradinger: Margit Bönisch: Mutter einer Großfamilie. In: merkur.de. 24. August 2011, abgerufen am 15. Juli 2019.
- Komödie im Bayerischen Hof In: muenchen.de - Das offizielle Stadtportal, Abgerufen am 21. Mai 2019
- Stephan Handel: Ein letztes Mal im Rampenlicht. In: sueddeutsche.de. 28. Februar 2016, abgerufen am 15. Juli 2019.
- Komödie im Bayerischen Hof. In: theapolis.de. Abgerufen am 15. Juli 2019.
- Machtwechsel in der Komödie im Bayerischen Hof Münchner Merkur vom 27. Oktober 2021
- Intendantenwechsel: Heinersdorff löst Pekny ab Süddeutsche Zeitung vom 28. Oktober 2021
- Intendantenwechsel an der Komödie im Bayerischen Hof:"Das war der einzig gangbare Weg" Süddeutsche Zeitung vom 29. Oktober 2021
- Der neue Chef der Komödie im Bayerischen Hof: Händler leicht verderblicher Ware Abendzeitung vom 29. Oktober 2021
- Münchner Theaterchef nach Missbrauchsvorwürfen freigesprochen Süddeutsche Zeitung vom 28. Juli 2021