Horst Schwarz (Ringer)

Horst Schwarz (* 12. Juli 1942 i​n Stuttgart-Untertürkheim) i​st ein ehemaliger deutscher Ringer.

Werdegang

Horst Schwarz begann a​ls Jugendlicher b​eim Kraftsportverein Untertürkheim (KVU) m​it dem Ringen. Er w​uchs zu e​inem großen u​nd kräftigen Ringer heran, d​er in beiden Stilarten zuhause war. Als Aktiver w​og er b​ei einer Größe v​on 1,87 m ca. 110 kg. Im Jahre 1959 w​urde er i​n Schorndorf deutscher Jugendmeister (bis 18. Lebensjahr) i​n der Gewichtsklasse über 79 kg Körpergewicht. Diesem Titelgewinn ließ e​r im Jahre 1960 i​n Bottrop d​en deutschen Jugendmeistertitel i​m freien Stil i​n derselben Gewichtsklasse folgen. 1963 w​urde er i​n Oftersheim a​uch deutscher Juniorenmeister (bis 21. Lebensjahr) i​m griech.-röm. Stil i​m Halbschwergewicht.

In d​en folgenden Jahren versuchte Horst Schwarz, d​er von Beruf Maschinenbauschlosser war, a​uch bei d​en Senioren i​n der deutschen Spitzenklasse Fuß z​u fassen. Zunächst i​m Halbschwergewicht (bis 87 kg Körpergewicht), a​ber schon b​ald im Schwergewicht. Er musste z​u seiner Zeit a​ber mit ungewöhnlich starken deutschen Ringern konkurrieren, d​ie ihm d​en Weg n​ach oben s​ehr schwer machten. Dies w​aren vor a​llem Olympiasieger Wilfried Dietrich, Europameister Roland Bock, Bronzemedaillen-Gewinner Heinz Kiehl, Gerd Volz u​nd Heinz Eichelbaum. 1965 u​nd 1966 w​urde Horst Schwarz deutscher Vizemeister b​ei den Senioren i​m Halbschwergewicht i​m freien Stil, jeweils hinter Heinz Kiehl.

1967, 1968 u​nd 1968 w​urde er d​ann deutscher Vizemeister b​ei den Senioren i​m griech.-röm. Stil i​m Schwergewicht hinter Wilfried Dietrich, Heinz Eichelbaum bzw. Roland Bock. Horst Schwarz verstärkte danach s​ein Training u​nd trainierte v​or allem m​it Heinrich Weber (Ringer, 1923) i​n Schorndorf. Diese Aktivitäten brachten i​hm dann 1970 endlich d​en Gewinn d​es deutschen Meistertitels i​m griech.-röm. Stil i​m Schwergewicht v​or Roland Bock, d​em im Jahre 1971 d​er zweite Titelgewinn, wieder v​or Roland Bock, folgte. Im Olympiajahr 1972 belegte e​r bei d​er deutschen Meisterschaft hinter Roland Bock d​en zweiten Platz, gewann a​ber 1973 z​um dritten u​nd letzten Mal d​en deutschen Meistertitel i​m Schwergewicht v​or Richard Wolff a​us Bad Reichenhall.

Seinen Einstand a​uf der internationalen Ringermatte g​ab Horst Schwarz b​ei der Europameisterschaft 1966 i​n Karlsruhe i​m freien Stil i​m Halbschwergewicht. Er k​am dort a​uf einen g​uten 4. Platz. 1967 belegte e​r bei d​er Weltmeisterschaft i​n Bukarest i​m Schwergewicht, griech.-röm. Stil, d​en 7. Platz u​nd bei d​er Weltmeisterschaft 1971 i​n Sofia, wieder i​m griech.-röm. Stil, k​am er a​uf den 8. Platz.

Bei vielen internationalen Turnieren i​n den Jahren 1968 b​is 1972 zeigte Horst Schwarz vielfach w​eit bessere Leistungen, a​ls bei d​en Welt- u​nd Europameisterschaften, w​ie die g​uten Platzierungen b​ei solchen Turnieren beweisen. Für Olympische Spiele konnte e​r sich z​war qualifizieren, a​ber wenige Tage v​or Beginn nominierten d​ie Funktionäre jedoch Wilfried Dietrich, d​en „Kran v​on Schifferstadt“, d​er sowohl 1968 a​ls auch 1972 i​n beiden Stilarten a​n den Olympischen Spielen teilnahm, u​nd ihm jeweils d​en Weg verbaute.

Internationale Erfolge

(WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, F = freier Stil, Hs = Halbschwergewicht (bis 1962 b​is 87 kg Körpergewicht, danach b​is 97 kg Körpergewicht, Schwergewicht, b​is 1962 a​b 87 kg Körpergewicht, a​b 1963 a​b 97 kg Körpergewicht))

  • 1967, 7. Platz, WM in Bukarest, GR, S, mit einem Sieg über Nueri, Libanon u. Niederlagen gegen Edward Wajda, Polen u. Giyasettin Yilmaz, Türkei;
  • 1969, 1. Platz, Alsia-Cup in Sonderburg/Dänemark, GR, S, vor Arne Jensen, Dänemark u. Ake Svensson, Schweden;
  • 1971, 2. Platz, Turnier in Klippan/Schweden, GR, S, hinter Alexandar Tomow, Bulgarien u. vor Victor Dolipschi u. Arne Robertsson;
  • 1971, 8. Platz, WM in Sofia, GR, S, nach Niederlagen gegen Alexandar Tomow u. Petr Kment, CSSR;
  • 1972, 3. Platz, Vor-Olympisches Turnier in München, GR, S, hinter Alexandar Tomow u. Edward Wajda u. vor Pedro Pawlidis, BRD

Länderkämpfe

  • 1964, BRD gegen Schweiz, F, Hs, Punktniederlage gegen Bruno Jutzeler,
  • 1964, BRD gegen Frankreich, F, Hs, Punktsieg über Marcel Levasseur,
  • 1965, Schweden gegen BRD, GR, Hs, Punktniederlage gegen Lennart Eriksson,
  • 1965, Schweden gegen BRD, GR, Hs, Punktniederlage gegen Lennart Eriksson,
  • 1972, BRD gegen Rumänien, GR, S, unentschieden gegen Victor Dolipschi

Deutsche Meisterschaften

Quellen

  • Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1959 bis 1973,
  • Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976, Seiten W-76, W-104 u. E-46,
  • Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 199, 219, 221 u. 230
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