Hesperinghausen

Hesperinghausen i​st ein Ortsteil d​er Stadt Diemelstadt i​m nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Hesperinghausen
Höhe: 336 (331–350) m ü. NHN
Fläche: 4,74 km²[1]
Einwohner: 458 (30. Jun. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34474
Vorwahl: 02992

Geografische Lage

Hesperinghausen l​iegt im Westen v​on Diemelstadt a​n der Grenze z​u Nordrhein-Westfalen i​m sogenannten Roten Land. Nördlich v​om Dorf liegen d​as Naturschutzgebiet Büchenberg u​nd Platzberg b​ei Hesperinghausen u​nd das Landschaftsschutzgebiet Büchenberg u​nd Platzberg b​ei Hesperinghausen

Geschichte

Das Dorf ist wahrscheinlich um 500 n. Chr. entstanden. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hesperinghausen erfolgte unter dem Namen Helmeringhusen im Jahr 1046 in einer Urkunde der Propstei Marsberg.[2] Diese Urkunde ist eine Abschrift aus dem 17. Jahrhundert. Im Original erhalten ist eine Urkunde der Propstei aus dem Jahr 1246 in der Hesmarinchusen erwähnt wird.

Im 18. Jahrhundert siedelten sich Bergleute im Ort an, die in den nahegelegenen Kupfergruben arbeiteten. Die letzte Grube in Marsberg wurde 1945 geschlossen. 1996 fand das Dorfjubiläum "750 Jahre Hesperinghausen" statt. Zehn Jahre später (2006) fand ein Fest mit dem Namen "750 + 10" statt, das an das jährliche Erntedankfest anknüpfte.

Gebietsreform

Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hesperinghausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Diemelstadt eingegliedert.[3] Für Hesperinghausen, wie für alle durch die Gebietsreform nach Diemelstadt eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Hesperinghausen lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[2][5]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hesperinghausen 462 Einwohner. Darunter waren 9 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 186 waren zwischen 18 und 49, 111 zwischen 50 und 64 und 78 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 192 Haushalten. Davon waren 48 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 135 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[6]

Einwohnerzahlen

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

  • 1541: 19 Häuser
  • 1620: 28 Häuser
  • 1650: 16 Häuser
  • 1738: 28 Häuser
  • 1770: 33 Häuser, 185 Einwohner
Hesperinghausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
185
1800
 
?
1834
 
340
1840
 
351
1846
 
373
1852
 
405
1858
 
405
1864
 
419
1871
 
408
1875
 
402
1885
 
405
1895
 
472
1905
 
435
1910
 
433
1925
 
392
1939
 
372
1946
 
596
1950
 
537
1956
 
445
1961
 
440
1967
 
442
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
462
2020
 
458
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

 1885:467 evangelische (= 98,94 %), fünf katholische (= 1,06 %) Einwohner[2]
 1961:397 evangelische (= 90,23 %), 35 katholische (= 7,95 %) Einwohner[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

• Kirche (evangelisch): Vom mittelalterlichen Kirchbau befinden s​ich nur n​och Reste i​m Turm u​nd in d​er Westwand d​es Langhauses. 1761 w​urde ein n​eues Schiff a​us Fachwerk angebaut u​nd vermutlich u​m 1840 umgebaut. Gesamtrestaurierungen fanden 1900, 1933 u​nd 1997 statt.

Vereine

Der Ort Hesperinghausen i​st von e​inem regen Vereinsleben geprägt. So beheimatet d​er Ort derzeit 6 aktive Vereine.

  • Schützenverein: Im zweijährigen Rhythmus wird das Schützenfest in Hesperinghausen ausgerichtet. Insbesondere die Art des Vogelschießens ist hierbei eine Besonderheit. So wird mit einer Armbrust auf den Holzvogel geschossen. Im Jahr 2019 feierte der Schützenverein sein 150-jähriges Jubiläum, zu welchem auch eine Chronik (aufbauend auf der Schützenchronik aus 1994) erstellt wurde.
  • Gesangverein: Highlight des Jahres ist das Sängerfest.
  • Shanty Chor
  • Feuerwehr
  • Sportverein: Es besteht seit den 1990er Jahren eine Spielgemeinschaft mit den Nachbarorten Helmighausen und Neudorf im Roten Land. Derzeit stellt die SG 2 Seniorenmannschaften (Kreisliga B und Kreisliga C Waldeck).
  • DRK Hesperinghausen

Literatur

  • Heinrich Bodenhausen und Friedrich Hübel: Das Rote Land. Helmighausen – Hesperinghausen – Kohlgrund – Neudorf. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 2014 (= Waldeckische Ortssippenbücher 88)
  • Literatur über Hesperinghausen nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. Statistik. In: Webauftritt. Stadt Diemelstadt, abgerufen im August 2020.
  2. Hesperinghausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 182 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Diemelstadt, abgerufen im Mai 2019.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 46 und 102;.
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