Henning von Thadden

Henning v​on Thadden (* 24. September 1898 i​n Brieg; † 18. Mai 1945 i​n Vordingborg) w​ar ein deutscher Generalleutnant.

Herkunft und Ausbildung

Von Thadden w​ar der Sohn d​es Offiziers u​nd Regimentskommandeurs Wilhelm von Thadden. Er besuchte v​on 1903 b​is 1915 Schulen i​n Schweidnitz, Frankfurt (Oder) u​nd Magdeburg. An d​er Ritterakademie i​n Liegnitz l​egte er s​ein Abitur a​b und t​rat während d​es Ersten Weltkriegs i​m Juni 1915 a​ls Fähnrich i​n das Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7 d​er Preußischen Armee i​n Liegnitz ein. Thadden avancierte Ende September 1915 z​um Leutnant u​nd nahm a​b November 1915 a​n den Kämpfen i​n Frankreich teil. Er w​urde mehrfach verwundet u​nd nach Kriegsende i​n die Reichswehr übernommen, w​o er i​n verschiedenen Regimentern diente.

Militärische Laufbahn

Datum Dienstgrad
24. September 1915 Leutnant
1. April 1925 Oberleutnant
1. Juni 1932 Hauptmann
16. März 1936 Major
1. März 1939 (mit Wirkung vom 1. April 1938) Oberstleutnant
1. April 1941 Oberst
1. April 1943 Generalmajor
1. Juli 1944 Generalleutnant

Im Jahr 1930 w​ar er i​m Stab d​es 4. Division, 1934 f​and er s​ich in Breslau i​m Stab d​es Militärbezirks VIII.

Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​ar Thadden a​ls Oberstleutnant während d​es Überfalls a​uf Polen i​m Stab d​es XVII. Armeekorps. 1940 w​ar er i​n gleicher Funktion a​m Westfeldzug beteiligt.

Als Stabschef d​es XVII. Armeekorps n​ahm er 1941 a​m Angriff a​uf die Sowjetunion teil. Von März 1943 b​is Juli 1943 w​ar er Stabschef d​er 7. Armee.

Attentat vom 20. Juli 1944

Vom 10. Juli 1943 b​is zum 31. Dezember 1944 w​ar Thadden Stabschef i​m Wehrkreiskommando I i​n Königsberg. In dieser Funktion a​ls Befehlshaber d​es Königsberger Wehrkreises w​ar er a​m 20. Juli 1944 b​eim Attentat a​uf Hitler d​urch Claus Schenk Graf v​on Stauffenberg i​n unmittelbarer Nähe[1], nachdem e​r zusammen m​it diesem u​nd General d​er Infanterie Walter Buhle, Chef d​es Heeresstabes b​eim OKW, e​ine Unterredung gehabt hatte.[2]

Familie

Während seiner Führergehilfenausbildung a​n der Infanterieschule Dresden v​on 1930 b​is 1933 heiratete Thadden i​m Juli 1931 i​n Berlin d​ie 18-jährige Waise Marie-Luise Neutze. Aus d​er Ehe gingen z​wei Söhne u​nd eine Tochter hervor.[3]

Verwundung, Tod und Beisetzung

Am 27. Februar 1945 übernahm e​r von Generalleutnant Hans Schittnig d​as Kommando über d​ie 1. Infanterie-Division u​nd wurde i​n Ausübung dieses Kommandos a​m 16. April 1945 (andere Quellen: 26. April 1945[4]) b​ei Fischhausen i​n Ostpreußen schwer verwundet.

Nachdem Thadden n​ach Saßnitz verlegt worden war, erhielt s​eine Familie Ende April 1945 v​on dort d​ie letzte Nachricht. Schließlich n​ach Dänemark verlegt, s​tarb Henning v​on Thadden a​m 18. Mai 1945 i​m Feld-Lazarett 187 i​n Vordingborg.[4][5] Anderen Urkunden zufolge s​ei er i​m Feld-Lazarett 4/608 verstorben.

Thadden w​urde auf d​er Kriegsgräberstätte i​n Kastrup a​uf der Insel Seeland bestattet.

Trivia

Im Film Stauffenberg w​ird von Thadden 2004 v​on Wilfried Hochholdinger verkörpert.

Einzelnachweise

  1. Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat.: Der Kampf der Opposition gegen Hitler. Piper Verlag GmbH, 1985, ISBN 978-3-492-00718-4, S. u. a. 487 (google.de [abgerufen am 27. April 2019]).
  2. Werner Landhoff: Die Opfer des 20. Juli 1944: Kollateralschaden einer höheren Moral? Arndt-Verlag, 2008, ISBN 978-3-88741-097-1, S. 79 (google.de [abgerufen am 27. April 2019]).
  3. Geb. 1911. Der Tagesspiegel, 21. Juni 2002, abgerufen am 27. April 2019.
  4. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 35 (google.de [abgerufen am 27. April 2019]).
  5. Ppłk Henning von Thadden (1898-1945). In: Muzeum Śląskiego Września 1939. Abgerufen am 18. August 2019 (polnisch).
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