Heimatschutzbrigade 63
Die Heimatschutzbrigade 63 war eine nicht aktive Heimatschutzbrigade des Heeres der Bundeswehr. Stabssitz war Menden. Die Brigade wurde 1982 ausgeplant, 1993 aufgelöst und war dem Wehrbereichskommando III unterstellt.
Heimatschutzbrigade 63 | |
---|---|
(führte kein Verbandsabzeichen) | |
Aktiv | 1. April 1982 bis 31. März 1993 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Typ | Heimatschutzbrigade |
Unterstellung | Wehrbereichskommando III |
Stabssitz | Menden |
Kommandeur | |
Letzter Kommandeur | Oberst Fred Schulz |
Gliederung
Die Brigade gliedert sich um 1989 wie folgt:[1]
- Stab/Stabskompanie Heimatschutzbrigade 63 (GerEinh), Menden
- Pionierkompanie 630 (GerEinh), Ahlen
- Versorgungskompanie 630 (GerEinh), Menden
- Jägerbataillon 631 (GerEinh), Menden
- Jägerbataillon 632 (GerEinh), Erwitte
- Panzerbataillon 633 (GerEinh), Ahlen (mit M48)
- Feldartilleriebataillon 635 (GerEinh), Unna (mit Feldhaubitzen FH 105mm [L])
Geschichte
Aufstellung
Die Brigade wurde am 1. April 1982 zur Einnahme der Heeresstruktur IV in Düsseldorf im Wehrbereich III aufgestellt. Etwa zeitgleich wurde die teilaktive „Schwesterbrigade“ Heimatschutzbrigade 53 ausgeplant.
Wie ihre Bezeichnung andeutet, war die nicht aktive Heimatschutzbrigade eine der zwölf Heimatschutzbrigaden und eine der sechs nicht aktiven Heimatschutzbrigaden des Territorialheeres. Im Verteidigungsfall konnte die Brigade durch einberufene Reservisten auf eine Sollstärke von rund 2800 Soldaten aufwachsen.[1] Die Brigade war als Geräteeinheit ausgeplant.[1] Ihr Wehrmaterial lagerte im Frieden in Depots. Erst im Verteidigungsfall wäre das Material mobil gemacht worden.
Die Gliederung und Ausrüstung der Heimatschutzbrigade war mit den meisten anderen nicht aktiven Heimatschutzbrigaden im Territorialheer vergleichbar: den Kern bildeten jeweils zwei Jägerbataillone, ein Panzerbataillon und ein Feldartilleriebataillon.[1] Allerdings verfügte die Brigade „nur“ über veraltete M 48 im Panzerbataillon und den beiden schweren Kompanien der Infanteriebataillone.[1] Die Jägerbataillone verfügten über keine gepanzerten Mannschaftstransportwagen.[1] Die Feldartillerie war wie bei den meisten Heimatschutzbrigaden mit gezogenen Feldhaubitzen FH 105mm (L) ausgerüstet.[1] Aufgrund der geringen Anzahl an selbstständigen Kompanien und des für eine Brigade recht geringen Personalumfangs entsprach die Heimatschutzbrigade in Gliederung und Ausrüstung in etwa einer leichten Jägerbrigade.
Aufgabe der Heimatschutzbrigade als Teil des Territorialheeres war unter anderem die Verteidigung des rückwärtigen Heeresgebietes, insbesondere die Sicherung wichtiger Infrastruktur wie Marschrouten, Verkehrsknotenpunkte und Fernmeldeeinrichtungen. Im rückwärtigen Raum musste mit Luftlandetruppen, durchgesickerten oder durchgebrochenen Feind gerechnet werden.
Auflösung
Nach der Wiedervereinigung und Ende des Kalten Krieges wurde die Brigade etwa zeitgleich mit allen anderen damals noch elf bestehenden Heimatschutzbrigaden im Zuge der Verkleinerung des Heeres zum 31. März 1993 aufgelöst.
Kommandeure
- Oberst Zimmermann 1. Oktober 1984 – 1. Oktober 1987
- Oberst Max Asam 1. Oktober 1987 – Mai 1990
- Oberst Fred Schulz Mai 1990 – 31. März 1993
Verbandsabzeichen
Die Heimatschutzbrigade führte aufgrund ihrer Ausplanung als Geräteeinheit kein eigenes Verbandsabzeichen.
Weblinks
- Heimatschutzkommandos / Heimatschutzbrigaden. Deutsche Digitale Bibliothek, abgerufen am 2. Juli 2018.
Einzelnachweise
- O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).