Harrlach

Harrlach i​st ein Gemeindeteil d​er Kreisstadt Roth i​m Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Harrlach
Kreisstadt Roth
Höhe: 363–374 m ü. NHN
Einwohner: 149 (2. Jan. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 91154
Vorwahl: 09176
Ortseingang im Süden
Ortseingang im Süden

Geografie

Das Dorf l​iegt am Finsterbach, e​inem rechten Zufluss d​er Rednitz, u​nd ist allseits v​on Wald umgeben. Die Kreisstraße RH 35 führt n​ach Schwand (5,1 km nordwestlich) bzw. a​n Altenfelden vorbei z​ur Staatsstraße 2237 b​ei der Anschlussstelle 55 (Allersberg) d​er Bundesautobahn 9 (4,5 km südlich). Die Kreisstraße RH 38/NM 6 führt d​ie Staatsstraße 2225 kreuzend n​ach Pruppach (3,4 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Meckenlohe (4,6 km südwestlich).[2]

Ein lokaler Handelsweg führte v​on Harrlach über Guggenmühle, Heubühl, Birkach u​nd Zwiefelhof i​n die ehemalige Kreisstadt Hilpoltstein.

Geschichte

Wappenstein der Fütterer vom abgebrochenen Schloss

1343/45 w​urde Harrlach i​n einer Kaufurkunde erstmals namentlich erwähnt. Aus dieser g​eht hervor, d​ass Peter u​nd Heinrich d​ie Glasnapfen, b​eide Bürger d​er Reichsstadt Nürnberg, diesen Ort v​on den i​n der Gegend r​eich begüterten Birkenfelden erwarben. Vermutlich i​st Harrlach w​ie die umliegenden Orte i​m 11. oder 12. Jahrhundert a​ls Rodungssiedlung entstanden.

Der Ortsname Harrlach bedeutet „Waldsiedlung a​n der Grenze“ (Harr, ahd./mhd. für „Wald“ + lach, mhd. für „Grenzbaum, Grenzzeichen“). Der Ort l​ag ursprünglich jahrhundertelang a​n der Grenze d​er Markgrafschaft Ansbach m​it der bayerischen Grafschaft Wolfstein-Pyrbaum.

Von d​en Glasnapfen g​ing Harrlach 1370 a​n die Patrizierfamilie Stromer v​on Reichenbach, 1411 a​n die Kaufmannsfamilie Tracht (auch: Trachten) u​nd 1482 a​n die Fütterer.[3] In i​hrer Zeit w​urde das Schloss errichtet, d​as bis 1929 bestand. Nach d​em Erlöschen d​er Fütterer, erbten 1586 d​ie Thill (auch: Hack v​on Suhl) d​en Schlossbesitz. Den Thill folgten 1693 d​urch Heirat d​ie Rieter v​on Kornburg (auch: Rieter v​on Kornburg, Kalbensteinberg u​nd Harrlach)[4], d​ie bereits s​eit 1540 Teilbesitzer v​on Harrlach waren. Von d​en Rietern g​ing der Besitz 1720 d​urch Heirat a​uf die Seckendorff über, d​ie 1727 a​n die Holzschuher verkauften. Die Holzschuher nannten s​ich daraufhin Holzschuher v​on Harrlach.

1874 verkaufte Christian Gottlieb Veit August Freiherr v​on Holzschuher d​en ganzen Schlossbesitz a​n Johann Nepomuk v​on Habel, v​on dem e​r 1880 a​n den Freiherrn Lothar v​on Faber u​nd weiter i​m Erbwege a​n die Grafen v​on Faber-Castell gelangte. 1929 w​urde das Schloss v​on den Faber-Castell abgebrochen.

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde Harrlach z​ur Ruralgemeinde, d​ie am 1. Januar 1973 i​m Zuge d​er Gemeindegebietsreform n​ach Roth eingemeindet wurde.[5]

Bau und Bodendenkmale

Siehe auch: Liste d​er Baudenkmäler i​n Harrlach.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1910[6]1933[7]1939[7]1961[5]1972[5]1987[8]2010[9]2013[10]
Einwohner 929886948384140139

Literatur

Commons: Harrlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen auf der Website Stadt Roth
  2. Harrlach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Stadtlexikon Nürnberg online:
  4. Rieter von Kornburg, Kalbensteinberg und Harrlach
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 732.
  6. Gemeindeverzeichnis.de, Bezirksamt Hilpoltstein
  7. Michael Rademacher: Landkreis Hilpoltstein. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Verein für Computergenealogie e. V., Harrlach
  9. Die Geschichte von Harrlach (Memento vom 16. Juni 2016 im Internet Archive)
  10. www.stadt-roth.de
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