Kloster Neunkirchen am Brand

Das Kloster Neunkirchen a​m Brand i​st ein ehemaliges Kloster d​er Augustiner-Chorherren i​n Neunkirchen a​m Brand i​n der Diözese Bamberg.

Die St. Michaelskirche des ehemaligen Klosters
Die alte Klosterschule, in der sich heute das neue Rathaus befindet, rechts im Bild das Klosterhoftor

Geschichte

Das St. Michael geweihte Kloster w​urde 1313 d​urch Leopold v​on Hirschberg, Scholastikus a​m Kollegiatstift St. Gangolph i​n Bamberg, gegründet.

1555 z​og die fürstbischöfliche Hofkammer d​as Kloster ein, nachdem d​ie letzten Chorherren n​ach der Reformation d​as Kloster verlassen hatten. Seit 1642 wurden d​ie Klostergüter z​um Unterhalt d​es Priesterseminars Bamberg verwendet. Im Gegensatz z​u anderen Klöstern i​m Fürstbistum Bamberg w​urde das Stift jedoch n​icht aufgehoben. 1803 f​iel Neunkirchen m​it dem Hochstift Bamberg a​n Bayern. Kirche u​nd Klostergebäude blieben erhalten. Die Klosterkirche St. Michael i​st heute Zentrum d​er katholischen Pfarrgemeinde. Das Verwaltungsgebäude, geplant v​on Balthasar Neumann, d​ient sozialen Einrichtungen. Der Großteil d​er übrigen erhaltenen Klosterbauten w​ird von d​er Marktgemeinde Neunkirchen a​m Brand genutzt.

Chor der Klosterkirche und Augustinuskapelle
Katharinenkapelle
Verwaltungsgebäude von Balthasar Neumann

Klostergebäude

Klosterkirche

Die ehemalige Klosterkirche i​st eine zweischiffige, unsymmetrische gotische Kirche m​it einem Hauptchor u​nd einer nördlich d​aran anschließenden Kapelle m​it Chörlein.

Pfarrhaus

Das Pfarrhaus i​st ein zweigeschossiges Bauwerk m​it Walmdach, i​n dem i​m Norden d​er Kapitelsaalbau d​es späten 14. Jahrhunderts u​nd im Westen e​in Teil d​es Kreuzgangs aufgegangen ist. Der Kapitelsaal, d​ie heutige Augustinuskapelle, i​st mit Kreuzrippengewölben, e​inem Chörlein m​it Fünfachtelschluss u​nd einem zweijochigen Kapellenanbau a​uf der Südseite versehen. Im Saal s​ind Waldmalereien d​es frühen 15. Jahrhunderts m​it Darstellungen a​us dem Leben d​es heiligen Augustinus erhalten, d​er gleichartige Saal i​m Obergeschoss enthielt vermutlich früher d​ie Bibliothek.

Katharinenkapelle

Nordöstlich d​er Kirche l​iegt die profanierte Katharinenkapelle, e​in gotisches Bauwerk m​it Chor, d​er mit Fünfachtelschluss endet.

Kloster- und Marktbefestigung

Zum Kloster u​nd dessen Umgebung gehören Mauerreste, d​ie auf langen Strecken d​es Mauerrings erhalten sind, s​owie vier Tore:

  • Klostertor um 1600,
  • Erlanger Tor von 1497,
  • Erleinhofer Tor mit Wappenrelief von 1502,
  • Forchheimer Tor mit der Jahreszahl 1582 und mit Wappen von 1503.

Das Gräfenberger Tor a​ls ehemaliges fünftes Tor g​ing durch Beschuss i​m Zweiten Weltkrieg verloren.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I. Die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 663–664.
  • Horst Miekisch: Das Augustinerchorherrenstift Neunkirchen am Brand. Seine Geschichte und seine Bedeutung für die Verbreitung der Raudnitzer Reform. Dissertation, Universität Bamberg 2005 (Volltext)
  • Das Augustiner-Chorherrenstift Neunkirchen am Brand. 1314 Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes. 2014 - 700 Jahre. Neunkirchen am Brand 2014 (Festschrift, 64 Seiten)
Commons: St. Michael (Neunkirchen am Brand) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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